Bearbeiten von „Schurzfell

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Im Jahr 1716 entstand an der Alten Heerstraße bei der Feldschmiede „Schurzfell“ (''Schurz'' = ''Schürze'') die "Neue Schenke". Friedrich Wilhelm I. König In Preußen und Kurfürst von Brandenburg ließ bei der Feldschmiede die "Neue Schenke" errichten, nachdem er seine Truppen aus der Reichsstadt Nordhausen abziehen ließ. Durch ihre günstige Lage wurde sie Zielort für Geschirrführer und Fuhrknechte, die dort ihre Wagen reparieren ließen. Für Wartende bei Reparaturarbeiten wurde mitunter Bier aus [[Woffleben]] ausgeschenkt, wogegen 1717 der Magistrat von Nordhausen protestierte, da nach städtischen Privilegien „jegliches Bier in einer Entfernung einer Meile rund um die Stadt aus Nordhausen bezogen werden müsse.“<ref>[[Hans Silberborth]]: ''[[Das Tausenjährige Nordhausen]]'', Band 1, S. 478</ref> Doch die preußische Regierung in Halberstadt duldete den Ausschank, die zeitlich begrenzte Genehmigung dazu erlosch jedoch vermutlich. Am 15. Juni 1754 ließ Friedrich der Große hier seine Kutsche durch den Schmiedemeister Mehler reparieren.<ref name="TA2014">[http://nordhausen.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Vogel-hockt-wieder-auf-dem-Stein-am-Schurzfell-in-Salza-1633194906 Thüringer Allgemeine: ''Vogel hockt wieder auf dem Stein am Schurzfell in Salza'', 14. Juni 2014.]</ref> Nach einer Legende bekam der Schmied im Juli 1754 die königliche Schank-Konzession für die Gaststätte „Zum Schurzfell“. Der damalige Verbindungsweg erhielt ebenfalls den Namen "Am Schurzfell", von 1933 bis 1945 trug er den Namen „König-Friedrich-Weg“.  
Im Jahr 1716 entstand an der Alten Heerstraße bei der Feldschmiede „Schurzfell“ (''Schurz'' = ''Schürze'') die "Neue Schenke". Friedrich Wilhelm I. König In Preußen und Kurfürst von Brandenburg ließ bei der Feldschmiede die Neue Schenke errichten, nachdem er seine Truppen aus der Reichsstadt Nordhausen abziehen ließ. Durch ihre günstige Lage wurde sie Zielort für Geschirrführer und Fuhrknechte, die dort ihre Wagen reparieren ließen. Für Wartende bei Reparaturarbeiten wurde mitunter Bier aus [[Woffleben]] ausgeschenkt, wogegen 1717 der Magistrat von Nordhausen protestierte, da nach städtischen Privilegien „jegliches Bier in einer Entfernung einer Meile rund um die Stadt aus Nordhausen bezogen werden müsse.“<ref>[[Hans Silberborth]]: ''[[Das Tausenjährige Nordhausen]]'', Band 1, S. 478</ref> Doch die preußische Regierung in Halberstadt duldete den Ausschank, die zeitlich begrenzte Genehmigung dazu erlosch jedoch vermutlich. Am 15. Juni 1754 ließ Friedrich der Große hier seine Kutsche durch den Schmiedemeister Mehler reparieren.<ref name="TA2014">[http://nordhausen.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Vogel-hockt-wieder-auf-dem-Stein-am-Schurzfell-in-Salza-1633194906 Thüringer Allgemeine: ''Vogel hockt wieder auf dem Stein am Schurzfell in Salza'', 14. Juni 2014.]</ref> Nach einer Legende bekam der Schmied im Juli 1754 die königliche Schank-Konzession für die Gaststätte „Zum Schurzfell“. Der damalige Verbindungsweg erhielt ebenfalls den Namen "Am Schurzfell", von 1933 bis 1945 trug er den Namen „König-Friedrich-Weg“.  


Die Gaststätte entwickelte sich zu einem bekannten Ausflugs- und Tanzlokal; ca. 25 Gastwirte waren in ihrer 250jährigen Geschichte hier tätig. Der Mälz- und Hefemeister Christian Ewald kaufte im Jahre 1907 die Gaststätte und erweiterte sie durch den Anbau einer Veranda. Der geschäftstüchtige Wirt verstand es, durch verschiedene Veranstaltungen und Tanzvergnügen im geräumigen Saal das Geschäft neu zu beleben. Der neu gestaltete Garten mit den Schatten spendenden Kastanien wurde an den warmen Sommertagen von Ausflüglern und Spaziergängern stark besucht. Zusätzlichen Auftrieb erhielt die Gaststätte durch die Bedarfshaltestelle der Harzquerbahn, die man 1910 am gegenüberliegenden [[Preußensportplatz]] errichtete.
Die Gaststätte entwickelte sich zu einem bekannten Ausflugs- und Tanzlokal; 25 Gastwirte waren in ihrer 200jährigen Geschichte hier tätig. Der Mälz- und Hefemeister Christian Ewald kaufte im Jahre 1907 die Gaststätte und erweiterte sie durch den Anbau einer Veranda. Der geschäftstüchtige Wirt verstand es, durch verschiedene Veranstaltungen und Tanzvergnügen im geräumigen Saal das Geschäft neu zu beleben. Der neu gestaltete Garten mit den Schatten spendenden Kastanien wurde an den warmen Sommertagen von Ausflüglern und Spaziergängern stark besucht. Zusätzlichen Auftrieb erhielt die Gaststätte durch die Bedarfshaltestelle der Harzquerbahn, die man 1910 am gegenüberliegenden [[Preußensportplatz]] errichtete.


Erfolgreichster Wirt war Otto Klettke von 1923 bis 1957. Mit dem letzten Pächter Hermann John erlosch 1961 nach 207 Jahren die königliche Schankgenehmigung. Die Gaststätte wurde verkauft und zweckentfremdet genutzt. Am 10. Mai 1992 wurde das Gebäude durch Brandstiftung zerstört und stand noch einige Jahre als Brandruine. 1997 wurden am Standort zwei Mehrfamilienhäuer errichtet. Seit April 2010 besitzt die Siedlung wieder einen Haltepunkt der [[Harzquerbahn]].<ref>[http://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=9856 Nordhausen.de: ''Harzer Schmalspurbahn und Combino: Neue Haltestelle am Schurzfell'', 26. April 2010.]</ref>
Erfolgreichster Wirt war Otto Klettke von 1923 bis 1957. Mit dem letzten Pächter Hermann John erlosch 1961 nach 207 Jahren die königliche Schankgenehmigung. Die Gaststätte wurde verkauft und zweckentfremdet genutzt. Am 10. Mai 1992 wurde das Gebäude durch Brandstiftung zerstört und stand noch einige Jahre als Brandruine. 1997 wurden am Standort zwei Mehrfamilienhäuer errichtet. Seit April 2010 besitzt die Siedlung wieder einen Haltepunkt der [[Harzquerbahn]].<ref>[http://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=9856 Nordhausen.de: ''Harzer Schmalspurbahn und Combino: Neue Haltestelle am Schurzfell'', 26. April 2010.]</ref>
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