Bearbeiten von „Sander (Familie)

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Im selben Jahr 1525 tritt ein anderer Hans Sander in Erscheinung, der nicht mit dem gleichnamigen Ratsherrn identisch ist, aber wahrscheinlich einer Seitenlinie der Familie angehörte. Seine Aktivitäten werfen ein Schlaglicht auf die sozialen Spannungen der Reformationszeit.
Im selben Jahr 1525 tritt ein anderer Hans Sander in Erscheinung, der nicht mit dem gleichnamigen Ratsherrn identisch ist, aber wahrscheinlich einer Seitenlinie der Familie angehörte. Seine Aktivitäten werfen ein Schlaglicht auf die sozialen Spannungen der Reformationszeit.
Der Knochenhauer (Metzger) Hans Sander war kurz zuvor aus Mühlhausen nach Nordhausen gezogen. In der Nachbarstadt hatte der Agitator Müntzer schon 1523/24 Unruhen geschürt und das Stadtregiment gestürzt. Im März 1525 riss er offen die Macht an sich, christliche Ideale mit apokalyptischer Naherwartung verbindend. Sein Ruf mobilisierte die Bauern, die sich zu Tausenden erhoben. Anfang Mai eroberte Müntzer mehrere Städte und Burgen im Eichsfeld.
Der Knochenhauer (Metzger) Hans Sander war kurz zuvor aus Mühlhausen nach Nordhausen gezogen. In der Nachbarstadt hatte der Agitator Müntzer schon 1523/24 Unruhen geschürt und das Stadtregiment gestürzt. Im März 1525 riss er offen die Macht an sich, christlich-kommunistische Ideale mit apokalyptischer Naherwartung verbindend. Sein Ruf mobilisierte die Bauern, die sich zu Tausenden erhoben. Anfang Mai eroberte Müntzer mehrere Städte und Burgen im Eichsfeld.
In Nordhausen gab es eine kleine, aber entschlossene Gruppe von Anhängern Müntzers, darunter die aus Mühlhausen zugewanderten Hans Sander und dessen Stiefbruder Berlt Helmsdorf sowie die Bürger Hans Kehner und der Goldschmied Martin Rüdiger. Sie schürten die Stimmung gegen den Rat, den sie durch einen "Ewigen Rat" ersetzen wollten. Hans Sander hetzte: "Es werde zu Nordhausen nicht gut, man schlage denn den Regenten die Köpfe ab und setze andere an ihre Stelle".
In Nordhausen gab es eine kleine, aber entschlossene Gruppe von Anhängern Müntzers, darunter die aus Mühlhausen zugewanderten Hans Sander und dessen Stiefbruder Berlt Helmsdorf sowie die Bürger Hans Kehner und der Goldschmied Martin Rüdiger. Sie schürten die Stimmung gegen den Rat, den sie durch einen "Ewigen Rat" ersetzen wollten. Hans Sander hetzte: "Es werde zu Nordhausen nicht gut, man schlage denn den Regenten die Köpfe ab und setze andere an ihre Stelle".


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Der dritte Bruder, Andreas Sander, war nur lose mit der Stadt verbunden. Als Ehemann einer Wilhelm und Stiefbruder dreier Lutteroth war er mit weiteren Ratsfamilien verschwägert. 1527/28 vertrat er die Interessen seiner Schwiegereltern und der angeheirateten Rebbeis in einem Erbfall. Die Rebbeis waren wiederum mit dem Reformator Justus Jonas, einem Nordhäuser Bürgersohn, verwandt. Ob Andreas trotz dieser Verbindungen selbst Protestant war, bleibt offen. Erst 1552 wurde er noch in den Rat gewählt, starb aber wohl schon bald darauf.
Der dritte Bruder, Andreas Sander, war nur lose mit der Stadt verbunden. Als Ehemann einer Wilhelm und Stiefbruder dreier Lutteroth war er mit weiteren Ratsfamilien verschwägert. 1527/28 vertrat er die Interessen seiner Schwiegereltern und der angeheirateten Rebbeis in einem Erbfall. Die Rebbeis waren wiederum mit dem Reformator Justus Jonas, einem Nordhäuser Bürgersohn, verwandt. Ob Andreas trotz dieser Verbindungen selbst Protestant war, bleibt offen. Erst 1552 wurde er noch in den Rat gewählt, starb aber wohl schon bald darauf.


== Nachwirkung ==  
== ANachwirkung ==  
Mit Hans Sander, dem gleichnamigen Sohn des Klaus Sander, fand die Nordhäuser Linie der Familie ihren letzten bedeutenden Vertreter. Hans, verheiratet mit Ursula Thomas, einer Tochter aus angesehenem, teils noch katholischem Ratsgeschlecht, galt als wohlhabendster Angehöriger seines Geschlechts. 1567 erbte er allein von der Mutter ein prächtiges Haus und umfangreiche Ländereien. Bei seinem Tod 1587 besaß er 55 Morgen Land, davon 46 Morgen Feld, 4 Morgen Wiesen und 5 Morgen Weinberge - ein in der dichtbesiedelten Stadtflur herausragender Besitz.
Mit Hans Sander, dem gleichnamigen Sohn des Klaus Sander, fand die Nordhäuser Linie der Familie ihren letzten bedeutenden Vertreter. Hans, verheiratet mit Ursula Thomas, einer Tochter aus angesehenem, teils noch katholischem Ratsgeschlecht, galt als wohlhabendster Angehöriger seines Geschlechts. 1567 erbte er allein von der Mutter ein prächtiges Haus und umfangreiche Ländereien. Bei seinem Tod 1587 besaß er 55 Morgen Land, davon 46 Morgen Feld, 4 Morgen Wiesen und 5 Morgen Weinberge - ein in der dichtbesiedelten Stadtflur herausragender Besitz.


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