Bearbeiten von „Rudolf Hagelstange“
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'''Rudolf Hagelstange''' (geb. [[14. Januar]] [[1912]] in Nordhausen; gest. [[5. August]] [[1984]] in Hanau, Südhessen) war ein bedeutender Nordhäuser Schriftsteller. Sein Werk ist breit gefächert; er war als Herausgeber, Lyriker, Redakteur, Romancier, Übersetzer und Essayist tätig. Heute trägt die [[Stadtbibliothek Nordhausen|Stadtbibliothek]] in Nordhausen seinen Namen. | '''Rudolf Hagelstange''' (geb. [[14. Januar]] [[1912]] in [[Nordhausen]]; gest. [[5. August]] [[1984]] in Hanau, Südhessen) war ein bedeutender Nordhäuser Schriftsteller. Sein Werk ist breit gefächert; er war als Herausgeber, Lyriker, Redakteur, Romancier, Übersetzer und Essayist tätig. Heute trägt die [[Stadtbibliothek Nordhausen|Stadtbibliothek]] in Nordhausen seinen Namen. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
=== Jugend und Ausbildung === | === Jugend und Ausbildung === | ||
Rudolf | Rudolf Hagelstange wurde am [[14. Januar]] [[1912]] in der Moltkestraße 4 (heute [[Oscar-Cohn-Straße]]) geboren und entstammte einem bürgerlich-katholischen Elternhaus. Sein Vater war Kaufmann und Abgeordneter der Zentrumspartei in Nordhausen. | ||
Rudolf besuchte das humanistische Gymnasium in Nordhausen und wurde als mittelmäßiger Schüler beschrieben. Sportliches Ansehen besaß er vor allem im Stabhochsprung, worin er 1938 Mitteldeutscher Meister wurde. | |||
Hagelstange studierte von 1931 bis 1933 Philologie in Berlin. Von 1933 bis 1935 hielt er sich auf dem Balkan, auf Kreta und am Schwarzen Meer auf. Er gewann ein Preisausschreiben einer Tageszeitung und war ab 1937 Volontär, später Feuilletonredakteur an der „[[Nordhäuser Zeitung]]“. Im Jahr 1939 besuchte der die Reichspresseschule und bestand den Abschluß als Schriftleiter. | |||
=== Weltkrieg === | === Weltkrieg === | ||
Sein Elternhaus galt als „nazifeindlich“<ref>Gestorben: | 1940 wurde er Kriegsberichterstatter bei der Nachrichtentruppe in Frankreich und später in Italien. Sein Elternhaus galt als „nazifeindlich“<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13508845.html Gestorben: Rudolf Hagelstange; in: Der Spiegel 33/1948, 13. August 1984], spiegel.de (Abgerufen am 4. Oktober 2012, [http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=13508845&aref=image036/2006/06/13/cq-sp198403301400140.pdf&thumb=false Artikel als PDF])</ref> und sein Vater stand 1944 in Schutzhaft im Konzentrationslager Buchenwald. Hagelstange verfasst 35 Sonette in Venedig, Breganze und Verona. Durch eine Bekannte stand er in Kontakt mit dem Drucker, Buchgestalter und Typographen Johannes (Giovanni) Madersteig in Verona. Im April 1945 erschien erstmals „Venezianisches Credo“, das 1946 im Insel-Verlag verlegt wurde. In Oberitalien geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde Ende 1945 entlassen. | ||
=== Nachkriegszeit und Heimkehr=== | |||
Ende 1945 zog Hagelstange mit seiner Frau Carola, geb. Dittel, und den beiden kleinen Töchtern in das Schulte-Haus [[Vor dem Hagentor]] 2, dem heutigen [[Käthe-Kollwitz-Haus]]. Die [[Luftangriffe auf Nordhausen|Zerstörung Nordhausens]] erschütterte ihn tief. | |||
Ende 1945 zog Hagelstange mit seiner Frau | |||
Hagelstange engagierte sich für ein demokratisches Deutschland. Am 17. Dezember 1945 gründete sich in Nordhausen der Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, dessen Vorsitzende er wurde, diese Funktion jedoch im Frühjahr 1946 wieder abgab. | Hagelstange engagierte sich für ein demokratisches Deutschland. Am 17. Dezember 1945 gründete sich in Nordhausen der Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, dessen Vorsitzende er wurde, diese Funktion jedoch im Frühjahr 1946 wieder abgab. | ||
=== Freier Schriftsteller im Westen === | === Freier Schriftsteller im Westen === | ||
{{Lückenhaft| | |||
* Es fehlen seine Werke und Rezensionen bzw. Kritiken darüber.}} | |||
Im Herbst 1946 verließ Hagelstange Nordhausen und lebte fortan in Westfalen, am Bodensee, im Elsaß und im Odenwald. Er reiste 1954 in die Vereinigten Staaten und 1962 in die Sowjetunion. Zusammen mit Hans Erich Nossack war Hagelstange 1961 als Repräsentant der bundesdeutschen Schriftsteller auf der Feier zum 100. Geburtstag von Rabindranath Tagore in Neu-Delhi. Als Chronist der Olympischen Spiele fuhr er 1960 nach Rom und 1964 nach Tokio. | Im Herbst 1946 verließ Hagelstange Nordhausen und lebte fortan in Westfalen, am Bodensee, im Elsaß und im Odenwald. Er reiste 1954 in die Vereinigten Staaten und 1962 in die Sowjetunion. Zusammen mit Hans Erich Nossack war Hagelstange 1961 als Repräsentant der bundesdeutschen Schriftsteller auf der Feier zum 100. Geburtstag von Rabindranath Tagore in Neu-Delhi. Als Chronist der Olympischen Spiele fuhr er 1960 nach Rom und 1964 nach Tokio. | ||
Im Jahr 1978 besuchte er ein letztes Mal Nordhausen | Im Jahr 1978 besuchte er ein letztes Mal Nordhausen. | ||
In den 1980er Jahren stand er dem „Bundesverband Deutscher Autoren“ vor. | In den 1980er Jahren stand er dem „Bundesverband Deutscher Autoren“ vor. | ||
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== Andenken == | == Andenken == | ||
In Nordhausen gab es nach 1990 Ausstellungen über Hagelstange und sein Werk, z. B. im Meyenburgmuserum und in der Galerie im Waisenhaus.<ref>[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]. Horb am Neckar : Geiger, 2009. Seite 114</ref> Im Januar 1992, anlässlich seines 80. Geburtstages, wurde eine Portraitbüste durch die Stadt Hanau an Nordhausen übergeben. Diese steht in der [[Stadtbibliothek Nordhausen]], die seit dem 25. April 1992 Hagelstanges Namen trägt. | In Nordhausen gab es nach 1990 Ausstellungen über Hagelstange und sein Werk, z. B. im Meyenburgmuserum und in der Galerie im Waisenhaus.<ref>[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]. Horb am Neckar : Geiger, 2009. Seite 114</ref> Im Januar 1992, anlässlich seines 80. Geburtstages, wurde eine Portraitbüste durch die Stadt Hanau an Nordhausen übergeben. Diese steht in der [[Stadtbibliothek Nordhausen]], die seit dem 25. April 1992 Hagelstanges Namen trägt. | ||
Hagelstanges Werk wird in Nordhausen lebendig gehalten. Zu seinem 100. Geburtstag fanden in Nordhausen zahlreiche Veranstaltungen und Ehrungen statt. Im Januar 2012 wurde an seinem Geburtshaus in der [[Oskar-Cohn- Straße]] 4 eine Gedenktafel im Beisein der Familie Hagelstange enthüllt.<ref name=nnz>[http://nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=105461 Gedenktafel und Vernissage], nnz-online.de (11. Januar 2012; Aufgerufen am 4. Oktober 2012)</ref> Zudem fand eine Sonderausstellung im [[Kunsthaus Meyenburg]] statt.<ref name=nnz>[http://nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=105461 Gedenktafel und Vernissage], nnz-online.de (11. Januar 2012; Aufgerufen am 4. Oktober 2012)</ref> | Hagelstanges Werk wird in Nordhausen lebendig gehalten. Zu seinem 100. Geburtstag fanden in Nordhausen zahlreiche Veranstaltungen und Ehrungen statt. Im Januar 2012 wurde an seinem Geburtshaus in der [[Oskar-Cohn- Straße]] 4 eine Gedenktafel im Beisein der Familie Hagelstange enthüllt.<ref name=nnz>[http://nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=105461 Gedenktafel und Vernissage], nnz-online.de (11. Januar 2012; Aufgerufen am 4. Oktober 2012)</ref> Zudem fand eine Sonderausstellung im [[Kunsthaus Meyenburg]] statt.<ref name=nnz>[http://nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=105461 Gedenktafel und Vernissage], nnz-online.de (11. Januar 2012; Aufgerufen am 4. Oktober 2012)</ref> | ||
== Auszeichnungen == | == Auszeichnungen == | ||
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* 1982 Ludwig-Wolker-Plakette | * 1982 Ludwig-Wolker-Plakette | ||
In Hanau, wo er bei einem Aufenthalt im Gartenhaus einer Freundin starb, wurde ein Weg nach ihm benannt. | In Hanau, wo er bei einem Aufenthalt im Gartenhaus einer Freundin starb, wurde ein Weg nach ihm benannt.<ref name=echo>[http://www.echo-online.de/region/odenwaldkreis/erbach/Wikipedia-Korrektur-Rudolf-Hagelstange-war-nicht-in-der-SS;art1269,2519048 ''Wikipedia-Korrektur: Rudolf Hagelstange "war nicht in der SS"'', Artikel in der Online-Ausgabe des Darmstädter Echos vom 12. Januar 2012]</ref> | ||
== Werke == | == Werke == | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* ''[[Rudolf Hagelstange. Der Schriftsteller und Dichter aus Nordhausen am Harz]]: Ein Lesebuch''. Nordhausen: le petit - die Werbeagentur, 2011. ISBN 978-3-9812078-9-7 | |||
* [[Hans Hohmann]]: ''Rudolf Hagelstange, Schriftsteller aus Nordhausen – Ein Überblick zu seinem Werk''. In: ''[[Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 14/1989)]]'' | * [[Hans Hohmann]]: ''Rudolf Hagelstange, Schriftsteller aus Nordhausen – Ein Überblick zu seinem Werk''. In: ''[[Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 14/1989)]]'' | ||
* | * ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9 | ||
== Verweise == | |||
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* {{DNB-Portal|118544675}} | * {{DNB-Portal|118544675}} | ||
* [http://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=17041 Von der Stadt Nordhausen veröffentlichte Kurzbiographie] | * [http://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=17041 Von der Stadt Nordhausen veröffentlichte Kurzbiographie], nordhausen.de | ||
* [http://www.munzinger.de/search/portrait/rudolf+hagelstange/0/2634.html Hagelstange, Rudolf; deutscher Schriftseller]. | *[http://www.munzinger.de/search/portrait/rudolf+hagelstange/0/2634.html Hagelstange, Rudolf; deutscher Schriftseller], munzinger.de | ||
* [ | *[http://www.ardmediathek.de/dw-radio/zeitreise-schriftsteller-im-gespraech?documentId=8171968 Interview mit Rudolf Hagelstange durch DW-Redakteur Wolfgang Tschuppik im Januar 1977 über den Roman "Spielball der Götter" und zum Inhalt des neuen Romans "Der große Filou"], ardmediathek.de | ||
*[http://nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=106048 Ein (Lese-)Nachmittag bei Hagelstange], nnz-online.de (26. Januar 2012) | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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[[Kategorie:Gestorben 1984]] | [[Kategorie:Gestorben 1984]] |