Bearbeiten von „Rothleimmühle Nordhausen“
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[[Datei:Rotleinmühle Nordhausen 1910.jpg|thumb|Die Rothleimmühle um 1910]] | [[Datei:Rotleinmühle Nordhausen 1910.jpg|thumb|Die Rothleimmühle um 1910]] | ||
Die ''' Rothleimmühle''' vor dem [[Altentor]] ist die bekannteste Mühle des ehemaligen [[Mühlgraben]]s in Nordhausen. Ihren Namen verdankt sie dem rötlich gefärbten Lehm, der bis in die 1970er Jahre in der Tongrube am [[Beethovenring]] gewonnen und in der Ziegelei Kahlenberg verarbeitet wurde. | Die ''' Rothleimmühle''' vor dem [[Altentor]] ist die bekannteste Mühle des ehemaligen [[Mühlgraben]]s in Nordhausen. Ihren Namen verdankt sie dem rötlich gefärbten Lehm, der bis in die 1970er Jahre in der Tongrube am [[Beethovenring]] gewonnen und in der Ziegelei Kahlenberg verarbeitet wurde. | ||
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Im 19. Jahrhundert wurden in der Mühle Ölfrüchte und Getreide vermahlen. Die Stadt verpachtete die Rothleimmühle „Vor dem Altenthore Nr. 1353“ meistbietend für mindestens drei Jahre bei einem Zins von jährlich 200 Taler in Gold, 67 Taler und 21 Groschen in Münze, weiterhin 3 Scheffel Weizen und 16 Scheffel Roggen sowie ein fettes Schwein, 8 fette Gänse und beim jährlichen Abschlag des Mühlgrabens 8 Taler und 16 Groschen.<ref name="mühlgraben45">Rainer Hellberg; Fritz Schmalz: ''Der Mühlgraben von Nordhausen.'' 1. Auflage. Gotha: Druckerei Kirchner, 2003. Seite 44.</ref> Um 1900 wurde der Mühlbetrieb eingestellt, der letzte Müller war Friedrich Tölle. Danach diente die Mühle als Wohnhaus und auf dem Gelände wurde Vieh, vor allem Ziegen, gehalten. | Im 19. Jahrhundert wurden in der Mühle Ölfrüchte und Getreide vermahlen. Die Stadt verpachtete die Rothleimmühle „Vor dem Altenthore Nr. 1353“ meistbietend für mindestens drei Jahre bei einem Zins von jährlich 200 Taler in Gold, 67 Taler und 21 Groschen in Münze, weiterhin 3 Scheffel Weizen und 16 Scheffel Roggen sowie ein fettes Schwein, 8 fette Gänse und beim jährlichen Abschlag des Mühlgrabens 8 Taler und 16 Groschen.<ref name="mühlgraben45">Rainer Hellberg; Fritz Schmalz: ''Der Mühlgraben von Nordhausen.'' 1. Auflage. Gotha: Druckerei Kirchner, 2003. Seite 44.</ref> Um 1900 wurde der Mühlbetrieb eingestellt, der letzte Müller war Friedrich Tölle. Danach diente die Mühle als Wohnhaus und auf dem Gelände wurde Vieh, vor allem Ziegen, gehalten. | ||
1860 wurde auf dem Gelände (im sog. „Mühlsumpfe“) das erste öffentliche Nordhäuser Freibad eingerichtet | 1860 wurde auf dem Gelände (im sog. „Mühlsumpfe“) das erste öffentliche Nordhäuser Freibad eingerichtet. Im Winter diente die zugefrorene Fläche östlich zum Eislaufen (Eiswiese). Im Herbbst 1890 waren die Vorarbeiten für ein neues Schwimmbad an der Mühle abgeschlossen, so dass die Bauarbeiten im folgenden Jahr beginnen konnten. Ab 1914 war die Eiswiese auch abends für das Schlittschuhlaufen geöffnet; drei große elektrische Bogenlampen erleuchten die gesamte Eisfläche. | ||
[[Datei:Eisbahn Rotleimmühle.jpg|thumb|Eiswiese]] | [[Datei:Eisbahn Rotleimmühle.jpg|thumb|Eiswiese]] | ||
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Während des Zweiten Weltkrieges war die Technische Nothilfe im Haus untergebracht. Mit Besetzung von Nordhausen durch US-amerikanische Truppen Anfang April 1945 wurden etwa 200 deutsche Soldaten und verdächtige Personen im Stadtgebiet gefangen genommen und im Sammellager Rothleimmühle zusammengeführt. Um die Seuchenherde zu beseitigen, veranlasste Stadtbaumeister Otto Höfer am 27. Oktober 1945, das Mühlgrabenbett zwischen Rothleimmühle und Grimmel mit Trümmerschutt zu füllen. | Während des Zweiten Weltkrieges war die Technische Nothilfe im Haus untergebracht. Mit Besetzung von Nordhausen durch US-amerikanische Truppen Anfang April 1945 wurden etwa 200 deutsche Soldaten und verdächtige Personen im Stadtgebiet gefangen genommen und im Sammellager Rothleimmühle zusammengeführt. Um die Seuchenherde zu beseitigen, veranlasste Stadtbaumeister Otto Höfer am 27. Oktober 1945, das Mühlgrabenbett zwischen Rothleimmühle und Grimmel mit Trümmerschutt zu füllen. | ||
[[ | [[File:Rothleimmühle 2.jpg|thumb|Rothleimmühle, 2021]] | ||
Zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude als Haus der Pioniere „Hermann Matern“ genutzt. Von 1955 bis Anfang der 1960er Jahre war die Zentrale Kinderbibliothek im Kassenhäuschen an der Eiswiese untergebracht. | Zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude als Haus der Pioniere „Hermann Matern“ genutzt. Von 1955 bis Anfang der 1960er Jahre war die Zentrale Kinderbibliothek im Kassenhäuschen an der Eiswiese untergebracht. |