Bearbeiten von „Park Hohenrode

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Nach Enteignung des Tabakunternehmens wurde die „Villa Kneiff“ von 1954 bis 1990 als Internat des Institutes für Lehrerbildung „A. S. Makarenko“ genutzt. Das stark restaurierungsbedürftige Gebäude wird seit 2010 unter Leitung der Bürgerstiftung Park Hohenrode und mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz rekonstruiert. Dem Förderverein Park Hohenrode e.V. gelang 2009 der Erwerb der Parkanlage und der Gebäude. Für den Erwerb bat die Bürgerstiftung auch die Stadt Nordhausen um finanzielle Unterstützung.<ref>[http://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=10187 "Antrag der Bürgerstiftung Park Hohenrode e. V.: Finanzielle Starthilfe" vom 25. November 2010 auf der Website der Stadt Nordhausen]</ref> Die Schauspielerin Susanne Bormann ist seit 2012 Botschafterin des Park Hohenrode.<ref>[http://www.stimme.de/deutschland-welt/panorama/starsderwoche/Susanne-Bormann;art8797,2754664 Interview] auf stimme.de, abgerufen am 20. Juli 2014.</ref>
Nach Enteignung des Tabakunternehmens wurde die „Villa Kneiff“ von 1954 bis 1990 als Internat des Institutes für Lehrerbildung „A. S. Makarenko“ genutzt. Das stark restaurierungsbedürftige Gebäude wird seit 2010 unter Leitung der Bürgerstiftung Park Hohenrode und mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz rekonstruiert. Dem Förderverein Park Hohenrode e.V. gelang 2009 der Erwerb der Parkanlage und der Gebäude. Für den Erwerb bat die Bürgerstiftung auch die Stadt Nordhausen um finanzielle Unterstützung.<ref>[http://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=10187 "Antrag der Bürgerstiftung Park Hohenrode e. V.: Finanzielle Starthilfe" vom 25. November 2010 auf der Website der Stadt Nordhausen]</ref> Die Schauspielerin Susanne Bormann ist seit 2012 Botschafterin des Park Hohenrode.<ref>[http://www.stimme.de/deutschland-welt/panorama/starsderwoche/Susanne-Bormann;art8797,2754664 Interview] auf stimme.de, abgerufen am 20. Juli 2014.</ref>
Im Mai 2013 wurde die [[Fachhochschule Nordhausen]] als Pate für den Park gewonnen, mit dem Ziel der gemeinsamen Forschung und der Aufwertung der Parklandschaft sowie der Gebäude.
Im Mai 2013 wurde die [[Fachhochschule Nordhausen]] als Pate für den Park gewonnen, mit dem Ziel der gemeinsamen Forschung und der Aufwertung der Parklandschaft sowie der Gebäude.
Während der Bundesgartenschau 2021 in Erfurt war der Park eine Außenstelle.


== Villa ==
== Villa ==
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Die freie Lage des Gebäudes ermöglichte es zwar Bohnstedt, die Raumverteilung nach den Lichtverhältnissen vorzunehmen, die Schauseite mit den anliegenden Repräsentationsräumen nach Süden zu orientieren. Doch reichte bei der beträchtlichen Gebäudetiefe das Seitenlicht nicht aus, so daß für den zentralen Durchgangsraum Oberlicht aushelfen mußte, das durch das Glasdach und zwei gläserne Decken bis in das Erdgeschoß dringt. Diese immerhin interessante Lösung diente jedoch nicht nur einem unmittelbar praktischen Zweck, sondern hatte den genau in der Mitte des Baus gelegenen Raum auch als formales Zentrum, als Drehpunkt der Anlage auszuweisen. Der Grundriß ist von quadratischer Gestalt und blockhafter Geschlossenheit. Entgegen der von Bohnstedt gewohnten Kompositionsweise dient der im Süden vorspringende Bauteil mit dem polygonalen Vorbau hier nicht der Auflockerung, sondern ist Endpunkt und Erfüllung einer den Baukörper von Nord nach Süd durchschneidenden Repräsentationsachse. Sie geht von der leicht vorgezogenen Eingangssituation im Norden aus. Eine Vestibülfolge schließt sich an, durch die man stetig emporsteigend erst in der zentral gelegenen Oberlichthalle das Niveau des Erdgeschosses erreicht. Der folgende Raum endlich gewährt Zugang zu der westlich anschließenden, hier in den Baukörper mit einbezogenen Treppe und zu dem die Südfassade bestimmenden großen Saal. Die Haupttreppe führt nur bis zum zweiten Geschoß. Hier ist eine Verbindung zu der anliegenden und im Westen auch von außen betretbaren Dienstbotentreppe hergestellt, über die man bis auf den Dachboden gelangen kann. Stiegen führen dann weiter auf eine dem Dach über dem nördlichen Eingang aufgesetzte Aussichtsplattform, die dem Besitzer den Genuß der landschaftlich schönen Umgebung gewähren sollte. An der West- und Südseite ist der Bau von einer Terrasse über vorgezogenem Kellergeschoß umgeben. Von ihr führen Treppen in den Garten hinab.
Die freie Lage des Gebäudes ermöglichte es zwar Bohnstedt, die Raumverteilung nach den Lichtverhältnissen vorzunehmen, die Schauseite mit den anliegenden Repräsentationsräumen nach Süden zu orientieren. Doch reichte bei der beträchtlichen Gebäudetiefe das Seitenlicht nicht aus, so daß für den zentralen Durchgangsraum Oberlicht aushelfen mußte, das durch das Glasdach und zwei gläserne Decken bis in das Erdgeschoß dringt. Diese immerhin interessante Lösung diente jedoch nicht nur einem unmittelbar praktischen Zweck, sondern hatte den genau in der Mitte des Baus gelegenen Raum auch als formales Zentrum, als Drehpunkt der Anlage auszuweisen. Der Grundriß ist von quadratischer Gestalt und blockhafter Geschlossenheit. Entgegen der von Bohnstedt gewohnten Kompositionsweise dient der im Süden vorspringende Bauteil mit dem polygonalen Vorbau hier nicht der Auflockerung, sondern ist Endpunkt und Erfüllung einer den Baukörper von Nord nach Süd durchschneidenden Repräsentationsachse. Sie geht von der leicht vorgezogenen Eingangssituation im Norden aus. Eine Vestibülfolge schließt sich an, durch die man stetig emporsteigend erst in der zentral gelegenen Oberlichthalle das Niveau des Erdgeschosses erreicht. Der folgende Raum endlich gewährt Zugang zu der westlich anschließenden, hier in den Baukörper mit einbezogenen Treppe und zu dem die Südfassade bestimmenden großen Saal. Die Haupttreppe führt nur bis zum zweiten Geschoß. Hier ist eine Verbindung zu der anliegenden und im Westen auch von außen betretbaren Dienstbotentreppe hergestellt, über die man bis auf den Dachboden gelangen kann. Stiegen führen dann weiter auf eine dem Dach über dem nördlichen Eingang aufgesetzte Aussichtsplattform, die dem Besitzer den Genuß der landschaftlich schönen Umgebung gewähren sollte. An der West- und Südseite ist der Bau von einer Terrasse über vorgezogenem Kellergeschoß umgeben. Von ihr führen Treppen in den Garten hinab.


[[Datei:Kutscherhaus.jpg|thumb|Kutscherhaus]]
[[File:Kutscherhaus.jpg|thumb|Kutscherhaus]]


Die von einer Balustrade umgrenzte Terrasse verleiht dem Bau in der Ansicht jene hoheitsvolle Entrücktheit und repräsentative Distanz, die Fabrikbesitzer des 19. Jahrhunderts im Sinne aristokratischer Baugepflogenheiten an ihren Villenbauten so sehr schätzten. Den herrschaftlichen Charakter unterstreichen die strengen Linien des dem Mittelrisalit aufgesetzen Dreiecksgiebels, betont der axialsym-metrische Aufbau. Nur der dem Bau im Osten angegliederte und als gläserner Pavillon aufgefaßte Wintergarten bringt etwas Bewegung in die Anlage, schafft jene Voraussetzungen, die dem Gebäude hinsichtlich seiner Bindung an die umgebende Natur notwendig zugehören müssen. Stärker als gewöhnlich bezog sich Bohnstedt bei der Konzipierung dieses Baus auf die italienischen Villen des 16. Jahrhunderts. Ihr Vorbild ermöglichte es ihm, dem Bau eine ausgewogene Proportionalität mitzuteilen und die Schmuckfreudigkeit in angemessenen Grenzen zu halten.
Die von einer Balustrade umgrenzte Terrasse verleiht dem Bau in der Ansicht jene hoheitsvolle Entrücktheit und repräsentative Distanz, die Fabrikbesitzer des 19. Jahrhunderts im Sinne aristokratischer Baugepflogenheiten an ihren Villenbauten so sehr schätzten. Den herrschaftlichen Charakter unterstreichen die strengen Linien des dem Mittelrisalit aufgesetzen Dreiecksgiebels, betont der axialsym-metrische Aufbau. Nur der dem Bau im Osten angegliederte und als gläserner Pavillon aufgefaßte Wintergarten bringt etwas Bewegung in die Anlage, schafft jene Voraussetzungen, die dem Gebäude hinsichtlich seiner Bindung an die umgebende Natur notwendig zugehören müssen. Stärker als gewöhnlich bezog sich Bohnstedt bei der Konzipierung dieses Baus auf die italienischen Villen des 16. Jahrhunderts. Ihr Vorbild ermöglichte es ihm, dem Bau eine ausgewogene Proportionalität mitzuteilen und die Schmuckfreudigkeit in angemessenen Grenzen zu halten.
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