Bearbeiten von „Panoramatapeten im „Waldhaus Japan““
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== Panoramatapeten allgemein == | == Panoramatapeten allgemein == | ||
Die künstlerische Ausgestaltung von Innenraumwänden geht bis in die Antike zurück. In der zweiten Hälfte des 18. Jh. kam die Verwendung von Papier auf. In diese Zeit fällt auch der Anfang der Bild- und Pamoramatapeten. Die bürgerliche Gesellschaft der Epoche der Aufklärung verlangte in der Literatur und der Kunst nach Darstellungen aus der Geschichte und von fernen Ländern. Die Tapetentechnik konnte dem entsprechen. Man konnte größere Papierbogen herstellen (Papier rollen erst ab 1835, Tapetendruckmaschinen ab 1852). Diese Papierbogen wurden von geschickten Handwerkern mit Holzplatten (Model), auf deren Druckseite kleine Ausschnitte (Segmente) der Wanddarstellungen von Spezialisten gestochen oder geschnitten waren, bedruckt. Diese nicht zu großen Platten mussten sehr genau mit der Hand angesetzt und einander angpasst werden. Für eine Bildtapete mit 20 Bahnen (z. B. L´Arcadie) brauchte man 1000-4000 Druckplaten. Letztlich wurden die Papierbogen zu Bahnen passend zusammengeklebt. Die französischen Tapetenmanufakturen waren führend. Sie mussten für die Erstellung solcher Tapeten erhebliches Kapital investieren. Künstler, die den Entwurf des Gesamtpanoramas erstellten, Formstecher, Handdrucker, Material mussten bezahlt werden. | Die künstlerische Ausgestaltung von Innenraumwänden geht bis in die Antike zurück. In der zweiten Hälfte des 18. Jh. kam die Verwendung von Papier auf. In diese Zeit fällt auch der Anfang der Bild- und Pamoramatapeten. Die bürgerliche Gesellschaft der Epoche der Aufklärung verlangte in der Literatur und der Kunst nach Darstellungen aus der Geschichte und von fernen Ländern. Die Tapetentechnik konnte dem entsprechen. Man konnte größere Papierbogen herstellen (Papier rollen erst ab 1835, Tapetendruckmaschinen ab 1852). Diese Papierbogen wurden von geschickten Handwerkern mit Holzplatten (Model), auf deren Druckseite kleine Ausschnitte (Segmente) der Wanddarstellungen von Spezialisten gestochen oder geschnitten waren, bedruckt. Diese nicht zu großen Platten mussten sehr genau mit der Hand angesetzt und einander angpasst werden. Für eine Bildtapete mit 20 Bahnen (z.B. L´Arcadie) brauchte man 1000-4000 Druckplaten. Letztlich wurden die Papierbogen zu Bahnen passend zusammengeklebt. Die französischen Tapetenmanufakturen waren führend. Sie mussten für die Erstellung solcher Tapeten erhebliches Kapital investieren. Künstler, die den Entwurf des Gesamtpanoramas erstellten, Formstecher, Handdrucker, Material mussten bezahlt werden. | ||
Die noch bestehende Manufaktur Zuber u. Cie in Rixheim/Elsass beschäftigte renommierte französische Kunstmaler als Designer. So stammt die künstlerische Gestaltung der im Japan-Festsaal auf der Langseite zu sehenden Tapete „Arkadien“ von Pierre Antoine Mongin (1761—1827), dessen Gemälde noch heute in den großen Galerien Frankreichs zu sehen sind. Die Tapete „Pferderennen“ auf der Nordseite des Saales wurde vom Kunstmaler Jean Deltil (1791-1863) entworfen. | Die noch bestehende Manufaktur Zuber u. Cie in Rixheim/Elsass beschäftigte renommierte französische Kunstmaler als Designer. So stammt die künstlerische Gestaltung der im Japan-Festsaal auf der Langseite zu sehenden Tapete „Arkadien“ von Pierre Antoine Mongin (1761—1827), dessen Gemälde noch heute in den großen Galerien Frankreichs zu sehen sind. Die Tapete „Pferderennen“ auf der Nordseite des Saales wurde vom Kunstmaler Jean Deltil (1791-1863) entworfen. |