Bearbeiten von „Otto Reckstat

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Reckstat war seit 1920 Mitglied der Gewerkschaft Deutscher Verkehrsbund, seit 1923 beim [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanner]] und seit 1931 Mitglied der Eisernen Front.
Reckstat war seit 1920 Mitglied der Gewerkschaft Deutscher Verkehrsbund, seit 1923 beim [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanner]] und seit 1931 Mitglied der Eisernen Front.
Anfang 1933 wurde er [[Stadtverordneten-Wahl Nordhausen 1933|Stadtverordneter der SPD in Nordhausen]], der er seit 1921 angehörte. Am 19. März 1933 nach der „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“ in Schutzhaft genommen, entlassen und am 26. Juni 1933 erneut verhaftet, dann bis Dezember 1933 im Konzentrationslager Esterwegen III (Emsland). Der Oberbürgermeister [[Heinz Sting]] forderte Reckstat nach seiner Freilassung offiziell auf, sich nicht länger als Stadtrat zu betätigen, da dies eine „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“ darstellen würde. Danach war er erwerbslos und arbeitete später als Inspektor bei der Versicherungs-AG Deutscher Herold und später bei einer Elektrofirma, wo er 1940 die Meisterprüfung ablegte. Am 3. August 1940 wurde er zur Wehrmacht einberufen und diente bei der Kriegsmarine. 1944 geriet er in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 freikam. Seine Ehefrau verstarb 1946. Im März 1949 heiratete Reckstat Berta Bollmann (geb. 3. November 1910 in Ilfeld, gest. 12. Mai 1975 in Cuxhaven, beerdigt in Bremen).
Anfang 1933 wurde er Stadtverordneter der SPD in Nordhausen, der er seit 1921 angehörte. Am 19. März 1933 nach der „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“ in Schutzhaft genommen, entlassen und am 26. Juni 1933 erneut verhaftet, dann bis Dezember 1933 im Konzentrationslager Esterwegen III (Emsland). Der Oberbürgermeister [[Heinz Sting]] forderte Reckstat nach seiner Freilassung offiziell auf, sich nicht länger als Stadtrat zu betätigen, da dies eine „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“ darstellen würde. Danach war er erwerbslos und arbeitete später als Inspektor bei der Versicherungs-AG Deutscher Herold und später bei einer Elektrofirma, wo er 1940 die Meisterprüfung ablegte. Am 3. August 1940 wurde er zur Wehrmacht einberufen und diente bei der Kriegsmarine. 1944 geriet er in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 freikam. Seine Ehefrau verstarb 1946. Im März 1949 heiratete Reckstat Berta Bollmann (geb. 3. November 1910 in Ilfeld, gest. 12. Mai 1975 in Cuxhaven, beerdigt in Bremen).


Reckstat trat Ende der 1940er Jahre der SED bei, wurde jedoch am 3. Juli 1950 wegen „Nichtunterzeichnung zur Ächtung der Atombombe“ ausgeschlossen. Im März 1949 heiratete er erneut. Seit 1952 war er Gewerkschaftsvertrauensmann im [[VEB ABUS]]-Maschinenbau, im Juni 1953 wurde er zum Streikführer in Nordhausen gewählt und legte am 8. Juli während einer Belegschaftsversammlung einen [[16-Punkte-Forderungskatalog von Otto Reckstat|16-Punkte-Programm]] vor, das von der SED-Führung abgelehnt wurde und zu seiner Verhaftung führte.<ref>[[Peter Kuhlbrodt]] (Hrsg.): ''[[Chronik der Stadt Nordhausen: 1802 bis 1989]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 453</ref> Am 17. Juli berichtete die SED-Parteizeitung „Neues Deutschland“ ausführlich zum „Provokateur“ Reckstat und seinen „Taten“; Reckstat sei ein „Renegat“ und „Mann [Kurt] Schumachers“, der die Arbeiterklasse in den Dienst des „faschistischen Putsches“ stellen wollte.<ref> [[Rainer Hellberg]]; [[Fritz Schmalz]]: ''[[Der 17. Juni 1953 in Nordhausen]]''. Nordhausen: le Petit, 2007. S. 89</ref>
Reckstat trat Ende der 1940er Jahre der SED bei, wurde jedoch am 3. Juli 1950 wegen „Nichtunterzeichnung zur Ächtung der Atombombe“ ausgeschlossen. Im März 1949 heiratete er erneut. Seit 1952 war er Gewerkschaftsvertrauensmann im [[VEB ABUS]]-Maschinenbau, im Juni 1953 wurde er zum Streikführer in Nordhausen gewählt und legte am 8. Juli während einer Belegschaftsversammlung einen [[16-Punkte-Forderungskatalog von Otto Reckstat|16-Punkte-Programm]] vor, das von der SED-Führung abgelehnt wurde und zu seiner Verhaftung führte.<ref>[[Peter Kuhlbrodt]] (Hrsg.): ''[[Chronik der Stadt Nordhausen: 1802 bis 1989]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 453</ref> Am 17. Juli berichtete die SED-Parteizeitung „Neues Deutschland“ ausführlich zum „Provokateur“ Reckstat und seinen „Taten“; Reckstat sei ein „Renegat“ und „Mann [Kurt] Schumachers“, der die Arbeiterklasse in den Dienst des „faschistischen Putsches“ stellen wollte.<ref> [[Rainer Hellberg]]; [[Fritz Schmalz]]: ''[[Der 17. Juni 1953 in Nordhausen]]''. Nordhausen: le Petit, 2007. S. 89</ref>
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