Bearbeiten von „Oscar Hasse“
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|GEBURTSDATUM=geb. 13. März 1837 | |GEBURTSDATUM=geb. 13. März 1837 | ||
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Inzwischen war Hasse, der nach dem Abitur von Oktober 1856 bis 1857 beim 2. Jäger-Bataillon diente, bei der Mobilmachung im Jahre 1859 (anläßlich des österreichisch-italienischen Krieges) als Unterarzt eingezogen worden. Als solcher nahm er auch am Deutsch-Dänischen Krieg vom Dezember 1863 bis Oktober 1864 teil. Mit dem Charakter als Assistenzarzt wurde er am 19. Oktober entlassen. | Inzwischen war Hasse, der nach dem Abitur von Oktober 1856 bis 1857 beim 2. Jäger-Bataillon diente, bei der Mobilmachung im Jahre 1859 (anläßlich des österreichisch-italienischen Krieges) als Unterarzt eingezogen worden. Als solcher nahm er auch am Deutsch-Dänischen Krieg vom Dezember 1863 bis Oktober 1864 teil. Mit dem Charakter als Assistenzarzt wurde er am 19. Oktober entlassen. | ||
Bereits am 25. Oktober 1864 ließ er sich, als praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer in Nordhausen nieder, wo er zunächst bis 1870 in der [[Rautenstraße]] 343 wohnte. Hier entwickelte der 27jährige alsbald eine rege Tätigkeit auf einem Gebiete ärztlicher Kunst, das vor ihm nur wenige betreten hatten, nämlich dem der Blutübertragung. Angeregt durch Veröffentlichungen eines baltischen Arztes, Dr. Franz Gesellius, über die Transfusion des Blutes, unternahm Hasse seine ersten Versuche an Patienten aus Rottleberode und Nordhausen, deren Zustand an sich hoffnungslos zu sein schien. Der Erfolg war überraschend, und Hasse veröffentlichte einen Bericht über den Verlauf seiner Behandlung in der ''Berliner | Bereits am 25. Oktober 1864 ließ er sich, als praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer in Nordhausen nieder, wo er zunächst bis 1870 in der [[Rautenstraße]] 343 wohnte. Hier entwickelte der 27jährige alsbald eine rege Tätigkeit auf einem Gebiete ärztlicher Kunst, das vor ihm nur wenige betreten hatten, nämlich dem der Blutübertragung. Angeregt durch Veröffentlichungen eines baltischen Arztes, Dr. Franz Gesellius, über die Transfusion des Blutes, unternahm Hasse seine ersten Versuche an Patienten aus Rottleberode und Nordhausen, deren Zustand an sich hoffnungslos zu sein schien. Der Erfolg war überraschend, und Hasse veröffentlichte einen Bericht über den Verlauf seiner Behandlung in der ''Berliner Klinisehen Wochenschrift'' 1869. Seine ersten Transfusionen führte er ohne medizinische Assistenz durch. Lediglich der im gleichen Hause wohnende und ihm befreundete Mathematikus und Stadtrat Ferdinand Oßwaldt, ein „durch manuelle Geschicklichkeit und Geistesgegenwart ausgezeichneter Mann“, leistete ihm Beistand. | ||
Diese zivile Praxis und Forschungsarbeit wurde mehrmals unterbrochen. Vom 12. Mai bis 15. September 1866 war er beim 3. leichten Feldlazarett des 4. Armeekorps eingesetzt, am deutsch-französischen Kriege nahm er als Stabsarzt im 5. Feldlazarett vom 20. Juli 1870 bis Kriegsende teil. Ausgezeichnet wurde er nach 1866 mit dem Roten-Adler-Orden IV. Klasse und 1871 mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse. | Diese zivile Praxis und Forschungsarbeit wurde mehrmals unterbrochen. Vom 12. Mai bis 15. September 1866 war er beim 3. leichten Feldlazarett des 4. Armeekorps eingesetzt, am deutsch-französischen Kriege nahm er als Stabsarzt im 5. Feldlazarett vom 20. Juli 1870 bis Kriegsende teil. Ausgezeichnet wurde er nach 1866 mit dem Roten-Adler-Orden IV. Klasse und 1871 mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse. | ||
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In technischer Hinsicht war er bemüht, die von ihm gewonnene Erfahrung der Ärztewelt zur Verfügung zu stellen, indem er die von ihm entwickelte Apparatur zur Ausführung der Transfusion dem Nordhäuser Mechaniker Ockert in Auftrag gab und in der Fachliteratur empfahl. Aus seiner sonstigen Praxis sind mangels anderweitiger authentischer Belege nur noch die zahlreichen Tracheotomien zu erwähnen, die er mit geübter Hand ausführte. | In technischer Hinsicht war er bemüht, die von ihm gewonnene Erfahrung der Ärztewelt zur Verfügung zu stellen, indem er die von ihm entwickelte Apparatur zur Ausführung der Transfusion dem Nordhäuser Mechaniker Ockert in Auftrag gab und in der Fachliteratur empfahl. Aus seiner sonstigen Praxis sind mangels anderweitiger authentischer Belege nur noch die zahlreichen Tracheotomien zu erwähnen, die er mit geübter Hand ausführte. | ||
Aus Hasses persönlichem Leben ist nicht viel bekannt. Aus seiner Ehe mit Adele Capelle, die 1865 geschlossen wurde, gingen zwischen 1866 und 1873 vier Söhne hervor. Von 1886 bis 1894 hatte er sein Domizil in der [[Schützenstraße]] 8, um schließlich in die Neubaugegend [[Bahnhofsplatz]] 2 zu übersiedeln. | Aus Hasses persönlichem Leben ist nicht viel bekannt. Aus seiner Ehe mit Adele Capelle, die 1865 geschlossen wurde, gingen zwischen 1866 und 1873 vier Söhne hervor. Von 1886 bis 1894 hatte er sein Domizil in der [[Schützenstraße]] 8, um schließlich in die Neubaugegend [[Bahnhofsplatz]] 2 zu übersiedeln. | ||
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In ganz besonderem Maße war Hasse dem Harz verbunden. Er wurde Begründer des Nordhäuser Harzklub-Zweigvereins, sein Vorsitzender und Ehrenvorsitzender. | In ganz besonderem Maße war Hasse dem Harz verbunden. Er wurde Begründer des Nordhäuser Harzklub-Zweigvereins, sein Vorsitzender und Ehrenvorsitzender. | ||
Nach seinem Tode wurde ihm zu Ehren | Nach seinem Tode wurde ihm zu Ehren ein Gedenkstein im [[Stadtpark]] eingeweiht und eine [[Dr.-Hasse-Straße|Straße]] nach ihm benannt. | ||
== Schriften == | == Schriften == | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Pagel: ''Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts''. Berlin, Wien 1901, Sp. 695. ([http://www.zeno.org/nid/20008018871 Permalink]) | * Pagel: ''Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts''. Berlin, Wien 1901, Sp. 695. ([http://www.zeno.org/nid/20008018871 Permalink]) | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |