Bearbeiten von „Nordhausen westfälisch

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|HERKUNFT=[[Geschichte der Stadt Nordhausen 1802–1914]]
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Zum Kanton Nordhausen gehört die Stadt Nordhausen und die Dörfer Krimderode, Leimbach, Urbach, Bösenrode. Berichterstatter ist der Maire Grünhagen-Nordhausen. Im folgenden ist in der Hauptsache nur wiedergegeben, was er über die Stadt Nordhausen mitteilt. Der Originalbericht befindet sich im preußischen Staatsarchiv zu Magdeburg Reg. B 3 Spec. Nr. 464. fol. 96 Bl.
Zum Kanton Nordhausen gehört die Stadt Nordhausen und die Dörfer Krimderode, Leimbach, Urbach, Bösenrode. Berichterstatter ist der Maire Grünhagen-Nordhausen. Im folgenden ist in der Hauptsache nur wiedergegeben, was er über die Stadt Nordhausen mitteilt. Der Originalbericht befindet sich im preußischen Staatsarchiv zu Magdeburg Reg. B 3 Spec. Nr. 464. fol. 96 Bl.


<center>'''I. Anfragen über die Produktion in der Stadt Nordhausen.'''</center>
:'''I. Anfragen über die Produktion in der Stadt Nordhausen.'''
#Wie ist der Boden beschaffen? Welche Bestandteile sind darin dominierend? Kalk, Ton, Kies oder Klei? ist er mithin schwer, leicht oder Mittelboden?<br>An der östlichen Feldmark prädominiert ein milder Lehm; hingegen die süd- und westliche ist mit Kies und Sand stark vermischt.
#Wie ist der Boden beschaffen? Welche Bestandteile sind darin dominierend? Kalk, Ton, Kies oder Klei? ist er mithin schwer, leicht oder Mittelboden?<br>An der östlichen Feldmark prädominiert ein milder Lehm; hingegen die süd- und westliche ist mit Kies und Sand stark vermischt.
#Ist das Land vermessen?<br>Ueber den nördlichen Teil, das Töpferfeld, ist eine Vermessung vorhanden. Das übrige Feld ist nicht vermessen.
#Ist das Land vermessen?<br>Ueber den nördlichen Teil, das Töpferfeld, ist eine Vermessung vorhanden. Das übrige Feld ist nicht vermessen.
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:56. Werden Erdarten, die zu Fabriken dienen als Fayence, Pfeifenerde, Töpferton, Glassand und dergleichen gefunden und benutzt?<br>Nein! nur der gewöhnliche Töpferton.
:56. Werden Erdarten, die zu Fabriken dienen als Fayence, Pfeifenerde, Töpferton, Glassand und dergleichen gefunden und benutzt?<br>Nein! nur der gewöhnliche Töpferton.


:57. Sind Mineralwasser vorhanden? werden sie benutzt? und wieviel Krüge davon werden wohl ausgeführt?<br>Nein!
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<center>'''II. Anfragen über den Gewerbezustand.'''</center>
:1. Worauf beruhet die Nahrung der Einwohner?<br>Auf Branntweinbrennerei, Ackerbau, Brauerei, Frucht- und Oelhandel.
:2. Womit beschäftigen sich vorzüglich die Bewohner der Stadt?<br>Mit Branntweinbrennerei, Ackerbau, Brauerei, Bäckerei, Getreide-und Oelhandel, außerdem mit mehreren Professionen.
:3. Was für Nebengewerbe betreiben die Einwohner des platten Landes im Kanton Nordhausen?<br>Tagelohn, Holz- und Steinfuhren, Spinnen, Weben.
Anmerkung 1 — 3.<br>
„Die Hauptnahrung des ganzen Distrikts mit Ausschluß des Kantons Benneckenstein beruht auf dem Ackerbau und Viehzucht. Ersteren treiben auch die Städte dieses Distrikts und besonders Nordhausen mit sehr gutem Nutzen als Folge der beträchtlichen Brennerei und Viehmastung. Nach diesem sind die Brauereien, das Oelschlagen und die Gerbereien nebst dem Holz- und Fruchthandel, Leinen-und Wollweberei, Handel mit Tuch, Materialwaren pp. die vorzüglichsten Nahrungsquellen der hiesigen Stadt. Die Handwerker, besonders die Schuhmacher, beziehen ebenfalls von den vielen, des Frucht- und Branntweinhandels herkommenden Fremden ansehnliche Nahrung und dieses, zusammengenommen, bewirkt, daß Nordhausen sich immer ineinemganzerträglichenZustandebefindet. Solange der Frucht- und Branntweinhandel nicht ab -nimmt, wird auch der größte Teil der Einwohner keinen Mangel an Nahrungsquellen leiden.
In den Kantons Bleicherode, Pustleben und Pützlingen betreibt der Landmann nebst dem Ackerbau und Viehzucht zugleich die Leinewandweberei und das Bleichen derselben. Mit dieser Leinwand ward vor dem Seekriege (seit 1806) ein sehr vorteilhafter Handel nach Bremen und Hamburg von den Einwohnern selbst getrieben und sehr viel Geld ins Land gezogen. Dieser Handel liegt leider fast ganz darnieder, und er ist durch hohe Imposten, die beim Eintritt in das kaiserlich französische Ge-b'kE bezahlt werden müssen, noch mehr erschwert.
Schnoppe in Lipprechterode, der sonst Leinen von 5¼ Elle breit nach Ostindien lieferte, findet keine Käufer mehr. Die Tuch- und Wollenwarenfabrik von Müller in Bleicherode, welche einen großen Teil der dortigen Einwohner ernährte, läßt aus Mangel an Absatz nicht mehr so viel Gespinst verarbeiten wie in früheren Jahren.
Das Bergstädtchen Benneckenstein nährt sich hauptsächlich von der Verarbeitung des in Sorge, Zorge und Wieda gewonnenen Eisens zu Nägeln und anderen eisernen Gerätschaften. Sie tragen Eisen- und Böttcherwaren pp. selbst im kleinen im In- und Auslande zum Verkaufe herum und nähren sich kümmerlich, da sie mit Abgaben jetzt mehr als sonst belastet sind."<br>v. St.


:4. Wieviel Handwerker sind in Nordhausen patentiert?<br>2 Apotheker, 30 Bäcker, 7 Barbierer, 33 Bötticher, 27 Bierbrauer, 80 Branntweinbrenner, 7 Bleicher, 5 Buchbinder, 1 Buchdrucker, 1 Buchhändler, 7 Drechsler, 5 Esskgbrauer, 4 Tabaksfabrikanten, 3 Tuchfabrikanten, 10 Färber, 49 Fleischer, 4 Fuhrleute, 4 Garköche, 32 Gastwirte, 9 Getreidehändler, 7 Glaser, 6 Goldschmiede, 3 Gürtler, 4 Holzhändler, 8 Hutmacher, 132 Handelsleute, 3 Kappenmacher, 5 Klempner, 17 Lohgerber, 1 Lumpenhändler, 14 Maurer, 2 Miet-kutscher, 20 Müller, 5 Musici, 4 Nadler, 1 Papierhändler, 9 Friseurs, 1 Parasolmacher, 8 Posamentierer, 2 Pottaschensieder, 3 Pferdeverleiher, 16 Sattler, 7 Schenkwirte, 9 Schlosser, 18 Schmiede, 38 Schneider, 154 Schuhmacher, 1 Schweinebinder, 1 Schwertfeger, 8 Seifensieder, 10 Seiler, 1 Stärkemacher, 1 Schornsteinfeger, 7 Strumpfstricker, 2 Siebmacher, 23 Tischler, 3 Töpfer, 3 Tuchscheerer, 10 Viehhändler, 5 Uhrmacher, 5 Wagner, 3 Wasserbrenner, 4 Weißgerber, 2 Zeugmacher, 1 Ziegelbrenner, 6 Ziegeldecker, 7 Zimmerleute, 6 Zinngießer.
:Frage 5 kommt für Nordhausen nicht in Betracht.
:6. Treiben Weibspersonen besondere Gewerbe und worin bestehen solche?<br>Eine Witwe setzt oft das Gewerbe ihres Mannes fort. Außerdem treiben weibliche Personen Kleinhandel, Nähen, Sticken, Spinnen.
:7. Mit welchen Nebengewerben beschäftigt sich vorzüglich das weibliche Geschlecht?<br>Siehe Antwort zu 7 unter 6.
:8. Wieviel Weberstühle für Leinwand oder Hanf sind im Gange?<br>Es sind 40 Weberstühle für Leinwand vorhanden. Hanf wird gar nicht verarbeitet.
:9. Wieviel von diesen Stühlen werden durch Meister, Gesellen, Lehrlinge und wieviel durch Webemägde unterhalten?<br>Alle werden durch Meister, Gesellen und Lehrlinge unterhalten, Webemägde existieren hier nicht.
:10. Wird das Garn, welches zu Leinwand verarbeitet wird, im Kanton selbst gesponnen oder muß es ganz oder zum Teil auswärts gekauft werden und woher nimmt man es?<br>Teils in Nordhausen, teils im Schwarzburgischen, teils auch in der Grafschaft Hohnstein. Aus beiden letzteren Gegenden wird es hierher zum Markt gebracht.
:10. Wird das Garn, welches zu Leinwand verarbeitet wird, im Kanton selbst gesponnen oder muß es ganz oder zum Teil auswärts gekauft werden und woher nimmt man es?<br>Teils in Nordhausen, teils im Schwarzburgischen, teils auch in der Grafschaft Hohnstein. Aus beiden letzteren Gegenden wird es hierher zum Markt gebracht.
:Frage 11 kommt für Nordhausen nicht in Betracht.
:Frage 11 kommt für Nordhausen nicht in Betracht.
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<references/>
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[[Kategorie:Geschichte der Stadt Nordhausen 1802–1914|1-03]]
[[Kategorie:Geschichte der freien Reichsstadt Nordhausen|1-03]]
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