Bearbeiten von „Nordhäuser Dom“
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[[ | [[File:Nordhausen, Dom 20170510 002.jpg|thumb|Der Nordhäuser Dom von der [[Domstraße]] aus gesehen]] | ||
[[ | [[File:Nordhäuser Dom by Vincent Eisfeld.jpg|thumb|Blick vom [[St.-Petri-Kirche|Petri-Turm]] zum Dom]] | ||
Der '''Dom Zum Heiligen Kreuz Nordhausen''' (auch '''Nordhäuser Dom''') ist neben dem Erfurter Dom eine von zwei Domkirchen Thüringens und gehört zu den ältesten Kirchen in Mitteldeutschland. | Der '''Dom Zum Heiligen Kreuz Nordhausen''' (auch '''Nordhäuser Dom''') ist neben dem Erfurter Dom eine von zwei Domkirchen Thüringens und gehört zu den ältesten Kirchen in Mitteldeutschland. | ||
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=== Anfänge === | === Anfänge === | ||
[[Datei:Blick in die Blasiistraße zum Dom.jpg|thumb|Blick in die Blasiistraße zum Dom, 1908. Farbige Lithographie von Hans Richard von Volkmann (1860–1927)]] | [[Datei:Blick in die Blasiistraße zum Dom.jpg|thumb|Blick in die Blasiistraße zum Dom, 1908. Farbige Lithographie von Hans Richard von Volkmann (1860–1927)]] | ||
[[ | [[File:POPPEL(1852) p2.627 NORDHAUSEN, DOM.jpg|thumb|Der Dom um 1852]] | ||
Um 910 baute Heinrich I. eine Burg als Grenzbefestigung, die 927 erstmalig als „Nordhausen“ urkundlich erwähnt wurde. Die Burg schenkte er seiner Gemahlin Mathilde als Witwensitz (Wittum). Die königliche Familie hielt sich öfter in der Burg auf, hier wurden auch die Tochter [[Gerberga]] und der Sohn [[Heinrich I. (Bayern)|Heinrich]] geboren. Im 10. Jahrhundert entstand neben der [[Reichsburg]] und dem Königshof bereits eine kleine Siedlung. | Um 910 baute Heinrich I. eine Burg als Grenzbefestigung, die 927 erstmalig als „Nordhausen“ urkundlich erwähnt wurde. Die Burg schenkte er seiner Gemahlin Mathilde als Witwensitz (Wittum). Die königliche Familie hielt sich öfter in der Burg auf, hier wurden auch die Tochter [[Gerberga]] und der Sohn [[Heinrich I. (Bayern)|Heinrich]] geboren. Im 10. Jahrhundert entstand neben der [[Reichsburg]] und dem Königshof bereits eine kleine Siedlung. | ||
=== Frauenstift bis 1220 === | === Frauenstift bis 1220 === | ||
[[ | [[File:01 Nordhausen Dom 008.jpg|thumb|Stiftsbau]] | ||
961 gründete Mathilde einen Frauenstift in Nordhausen und setzte dort im Winter 967 ihre vertraute Dienerin Richburga als Äbtissin ein. Ein Jahr später verstarb Mathilde in Quedlinburg und wurde an der Seite ihres Ehegatten beigesetzt. | 961 gründete Mathilde einen Frauenstift in Nordhausen und setzte dort im Winter 967 ihre vertraute Dienerin Richburga als Äbtissin ein. Ein Jahr später verstarb Mathilde in Quedlinburg und wurde an der Seite ihres Ehegatten beigesetzt. | ||
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== Architektur und Ausstattung == | == Architektur und Ausstattung == | ||
[[ | [[File:Orgel Nordhäuser Dom.JPG|thumb|Die 1996 eingeweihte Orgel des Nordhäuser Doms.]] | ||
Um 1130 wurde ein größerer Kirchenbau errichtet, wovon noch eine dreischiffige Krypta mit halbrunder Apside erhalten geblieben ist. Sie ist ein annähernd quadratischer Raum mit Kreuzgratgewölben, welche von kräftigen kurzen Säulenschäften mit Würfelkapitellen und hohen Basen getragen werden. Der älteste Grabstein eines Domgeistlichen namens Friedrich von Biela von 1327 ist hier untergebracht. In den Türmen mit ihren Apsiden befinden sich zwei kleine Kapellen. Hier ist als Andachtsbild eine Pietà aus dem Jahre 1647 aufgestellt. Der tägliche Gottesdienst wird noch heute in der romanischen Krypta abgehalten. | Um 1130 wurde ein größerer Kirchenbau errichtet, wovon noch eine dreischiffige Krypta mit halbrunder Apside erhalten geblieben ist. Sie ist ein annähernd quadratischer Raum mit Kreuzgratgewölben, welche von kräftigen kurzen Säulenschäften mit Würfelkapitellen und hohen Basen getragen werden. Der älteste Grabstein eines Domgeistlichen namens Friedrich von Biela von 1327 ist hier untergebracht. In den Türmen mit ihren Apsiden befinden sich zwei kleine Kapellen. Hier ist als Andachtsbild eine Pietà aus dem Jahre 1647 aufgestellt. Der tägliche Gottesdienst wird noch heute in der romanischen Krypta abgehalten. | ||
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Das ausdrucksstarke Chorgestühl aus Eichenholz gehört zu den wenigen in Thüringen erhalten gebliebenen mittelalterlichen Gestühlen. Es entstand zwischen 1370 und 1400. In seiner Gestaltung weist es einige Besonderheiten auf, die nicht den üblichen Gestühlstypen zugeordnet werden können. Die Darstellungen der liturgischen Szenen gelten als einmalig in Deutschland. | Das ausdrucksstarke Chorgestühl aus Eichenholz gehört zu den wenigen in Thüringen erhalten gebliebenen mittelalterlichen Gestühlen. Es entstand zwischen 1370 und 1400. In seiner Gestaltung weist es einige Besonderheiten auf, die nicht den üblichen Gestühlstypen zugeordnet werden können. Die Darstellungen der liturgischen Szenen gelten als einmalig in Deutschland. | ||
Der Hochaltar stammt aus dem Jahre 1726 und wurde mehrmals verändert. Er beinhaltet ein Gemälde vom Letzten Abendmahl Jesu, die Gottesmutter mit dem Jesukind und der Kreuzeslanze krönt den Altaraufbau. Die lebensgroßen Altarfiguren stellen die heilige Königin Mathilde als Gründerin mit Dommodell und die heilige Kaiserin Helena mit Kreuzstab dar. Auch die Figuren des heiligen Josefs und des heiligen Johannes Nepomuk wurden mit dem Altar vereinigt. Dieser Altar wurde 1991 umfassend restauriert. | Der Hochaltar stammt aus dem Jahre 1726 und wurde mehrmals verändert. Er beinhaltet ein Gemälde vom Letzten Abendmahl Jesu, die Gottesmutter mit dem Jesukind und der Kreuzeslanze krönt den Altaraufbau. Die lebensgroßen Altarfiguren stellen die heilige Königin Mathilde als Gründerin mit Dommodell und die heilige Kaiserin Helena mit Kreuzstab dar. Auch die Figuren des heiligen Josefs und des heiligen Johannes Nepomuk wurden mit dem Altar vereinigt. Dieser Altar wurde 1991 umfassend restauriert. | ||
Weitere sakrale Kunstwerke sind ein gotisches Kreuz von 1450, ein Kreuz in Höhe des Taufsteins aus dem 16. Jahrhundert, der Marienaltar um 1800, ein Kreuzigungsgemälde von 1626, ein Taufstein des ehemaligen Klosters Ilfeld von 1200, ein Tafelbild “Muttergottes mit der Akelei“ um 1420 und mehrere alte Grabsteine von Domgeistlichen | Weitere sakrale Kunstwerke sind ein gotisches Kreuz von 1450, ein Kreuz in Höhe des Taufsteins aus dem 16. Jahrhundert, der Marienaltar um 1800, ein Kreuzigungsgemälde von 1626, vier Barockfiguren aus dem ehemaligen Kloster Reifenstein, ein Taufstein des ehemaligen Klosters Ilfeld von 1200, ein Tafelbild “Muttergottes mit der Akelei“ um 1420 und mehrere alte Grabsteine von Domgeistlichen. | ||
Die bemalten großen Fenster wurden bei den Bombenangriffen im April 1945 zerstört. Nur die Fenster in der Nord-Ost-Wand mit Darstellungen von Mathilde und Helene sind noch erhalten. Der Dom wurde seitdem in mehreren Etappen restauriert und mit einer neuen Bleiverglasung im Altarraum versehen. | Die bemalten großen Fenster wurden bei den Bombenangriffen im April 1945 zerstört. Nur die Fenster in der Nord-Ost-Wand mit Darstellungen von Mathilde und Helene sind noch erhalten. Der Dom wurde seitdem in mehreren Etappen restauriert und mit einer neuen Bleiverglasung im Altarraum versehen. | ||
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== Bilder == | == Bilder == | ||
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File:AK Nordhausen, Dom (um 1910).jpg|Ansichtskarte um 1910 | |||
Datei:Nordhäuser Dom 1929 Schiewek.jpg|Dom, ca. 1929 | Datei:Nordhäuser Dom 1929 Schiewek.jpg|Dom, ca. 1929 | ||
File:Nordhäuser Dom am Abend.JPG|Dom am Abend | |||
File:Nordhäuser Dom 2016 by Vincent Eisfeld.jpg|Von der Domstraße gesehen | |||
File:Nordhäuser Dom - Dach - by Vincent Eisfeld - 3.jpg|Unter dem Dach des Doms | |||
File:Dom 1 Blick auf Nordhausen by Vincent Eisfeld.jpg|Blick vom Dom über Nordhausen Richtung Kohnstein | |||
File:Nordhausen Dom Taufstein.jpg|Taufstein | |||
File:Nordhausen - Dom "Zum Heiligen Kreuz", Altar (7).JPEG|Altar | |||
Datei:Blick zum Nordhäuser Dom.jpg|Gemälde „Blick zum Dom“, 19. Jahrhundert | Datei:Blick zum Nordhäuser Dom.jpg|Gemälde „Blick zum Dom“, 19. Jahrhundert | ||
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== Interne Verweise == | == Interne Verweise == | ||
* [[Propsteikeller]] | * [[Propsteikeller]] | ||
== Externe Verweise == | == Externe Verweise == |