Bearbeiten von „NPEA Ilfeld

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Trotz dieser Anpassung blieben in Ilfeld im Vergleich zu anderen NPEAs noch gewisse Anteile humanistischer Bildungstradition erhalten.  
Trotz dieser Anpassung blieben in Ilfeld im Vergleich zu anderen NPEAs noch gewisse Anteile humanistischer Bildungstradition erhalten.  
Ab 1943 beeinträchtigten die Kriegsentwicklung und die Unterbringung der Schule an wechselnden Ausweichstandorten den Betrieb stark. Unterricht war kaum noch möglich, dafür bestimmten Arbeitsdienst, Wehrsport und Indoktrination den Alltag. Fanatismus und Opferbereitschaft nahmen bei vielen Schülern bis zuletzt zu.
Im April 1945 endete die Geschichte der NPEA Ilfeld, die 1934 mit dem Anspruch gegründet worden war, im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie eine Elite auszubilden. Die ursprünglichen humanistischen Traditionen der Schule waren im Laufe der Zeit dem militärischen und politischen Kurs des NS-Regimes angepasst worden.


=== NPEA Ilfeld im Zweiten Weltkrieg ===
=== NPEA Ilfeld im Zweiten Weltkrieg ===
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Trotz dieser Einschnitte konnte der Alltag in der gut ausgestatteten NPEA Ilfeld zunächst noch relativ normal weiterlaufen. Durch die Abgeschiedenheit der Schule in einem Seitental des Harzes schien sie wie eine „Insel der Seligen“, abgetrennt von den Kriegswirren. Die ideologische Indoktrination wurde aber verstärkt. In der Schulzeitung mehrten sich die Heldenberichte von der Front und die Nachrufe auf gefallene Kameraden.
Trotz dieser Einschnitte konnte der Alltag in der gut ausgestatteten NPEA Ilfeld zunächst noch relativ normal weiterlaufen. Durch die Abgeschiedenheit der Schule in einem Seitental des Harzes schien sie wie eine „Insel der Seligen“, abgetrennt von den Kriegswirren. Die ideologische Indoktrination wurde aber verstärkt. In der Schulzeitung mehrten sich die Heldenberichte von der Front und die Nachrufe auf gefallene Kameraden.


Ab 1943 beeinträchtigten die Kriegsentwicklung und die Unterbringung der Schule an wechselnden Ausweichstandorten den Betrieb stark. Unterricht war kaum noch möglich, dafür bestimmten Arbeitsdienst, Wehrsport und Indoktrination den Alltag. Fanatismus und Opferbereitschaft nahmen bei vielen Schülern bis zuletzt zu. Wegen der Errichtung des unterirdischen Rüstungskomplexes Mittelwerk im Kohnstein bei Niedersachswerfen musste die Schule geräumt werden und wurde in der NPEA Ballenstedt zusammengeführt. Lediglich die jüngeren Jahrgänge verblieben bis in Ilfeld. Im April 1945 wurde die Schule endgültig aufgelöst. Die Vereidigung der Nordhäuser Jungmannen sollte lt. [[Manfred Schröter]] am 20. April 1945 in der NPEA Ballenstedt stattfinden.
Ab 1943 kam es dann zur Zersplitterung und teilweisen Auflösung der NPEA Ilfeld. Wegen der Errichtung des unterirdischen Rüstungskomplexes Mittelwerk im Kohnstein bei Niedersachswerfen musste die Schule geräumt werden.


== Unterricht und Struktur ==
== Unterricht und Struktur ==
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Insgesamt deuten die Zahlen darauf hin, dass trotz gegenteiliger Rhetorik die soziale Selektivität beim Zugang zu den NPEAs fortbestand. Kinder aus höheren Bildungsschichten und Beamtenfamilien waren klar im Vorteil, während Arbeiter und Bauern weiterhin benachteiligt blieben.
Insgesamt deuten die Zahlen darauf hin, dass trotz gegenteiliger Rhetorik die soziale Selektivität beim Zugang zu den NPEAs fortbestand. Kinder aus höheren Bildungsschichten und Beamtenfamilien waren klar im Vorteil, während Arbeiter und Bauern weiterhin benachteiligt blieben.
== Persönlichkeiten ==
Persönlichkeiten, die die NPEA Ilfeld besuchten:
{| class="wikitable"
! Name
! Zeit in der Klosterschule/Napola
! Lebensdaten
! Bemerkungen
|-
| Heinz Bakeberg
| 1935-39
| 15.3.1919 - 2.3.2013
| Geschäftsführer, ältester ehrenamtlicher Telefonseelsorger Deutschlands
|-
| Herbert Bessel
| 1935-40
| 1921 - 25.3.2013
| Kunstmaler
|-
| Dr. Harry Bolte
| 1936-43
| 2.10.1925 - 13.1.2009
| Oberstudiendirektor
|-
| Hans-Joachim Eick
| 1936-42
| 1.6.1925 - 4.4.1980
| Botschafter in Südafrika (1976-80)
|-
| Peter Göring
| 1936-39
| 14.4.1922 - 13.10.1941
| in einem Jagdgeschwader im Luftkampf gegen England, Neffe von Hermann Göring
|-
| Hans-Eberhard von Hanstein
| 1930-35
| 30.10.1919 - 1.9.2009
| Regierungsdirektor
|-
| Axel von Harmann
| 1929-34
|
| Major a.D.
|-
| Edzard Herlyn
| 1928-35
| 4.4.1914 - 12.3.1983
| Pastor
|-
| Horst Janssen (Haselünne)
|
| 14.11.1929 - 31.8.1995
| Zeichner und Graphiker
|-
| Walter von Kempski
| 1930-36
|
| Hauptmann der Schießschule für Panzertruppen
|-
| Götz Kuhlmann
| 1940-43
|
| Dr., Staatsanwalt
|-
| Major Paul Kurkowski
| 1935-37
| 26.11.1926 - 15.4.1985
|
|-
| Heiner Lüllemann
| 1943-45
|
| Architekt
|-
| Gerhard Loescher
| 1939-45
| 21.2.1929
| Dr. phil, Studiendirektor
|-
| Rudolf Marggraf
| 1935-39
|
| Maschinenbauingenieur
|-
| Wilhelm Rautenberg
| 1932-35
|
| Dr., Ober-Staatsarchivrat
|-
| Erwin Rein
| 1939-45
| 6.8.1929
| Tonstudiospezialist
|-
| Irmfried Reukauf
| 1939-45
| 29.11.1928
| Oberstudienrat
|-
| Rudolf Ribbentrop
| 1937-39
| 11.5.1921
| Sohn des Reichsaußenministers Joachim von Ribbentrop, Bankier, Wiesbaden
|-
| Hans-Bernhard Rust
| 1930-35
|
| promoviert (Sohn des Reichsbildungsministers und Chefs der NPEA, Bernhard Rust)
|-
| Helmut Schamofske
| 1941-45
|
| Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar
|-
| Alexander von Schmeling-Dieringshofen
| 1936-43
|
| Legationsrat I. Klasse und Vertreter des Leiters in der Dienststelle Berlin des Auswärtigen Amtes, USA
|-
| Albrecht Schmidt
| 1934-38
|
| Architekt (Schöpfer der Titelseite der Ilfelder Blätter mit Fähnchen-Fries)
|-
| Hans Heinrich von Trott zu Solz
| 1930-36
| 16.5.1918 - 14.10.2009
| Forstwissenschaftler
|-
| Peter Veith
| 1940-45
|
| Dr. ined.
|-
| Harald Weinrebe
| 1938-44
|
| Pastor
|-
| Erich Wiethüchter
| 1940-45
| 15.10.1929 - 21.4.2013
| Bankdirektor a.D., Bochum
|-
| Horst Wiethüchter
| 1940-44
| 5.7.1928 - 7.3.2012
| Geschäftsführung Remtsma 1975-84
|}
== Literatur ==
* Wolfgang Schilling (Hrsg.): ''Napola. Verführte Elite im Harz. Ballenstedt, Ilfeld''. Blankenburg 2020. ISBN 978-3-935971-94-2


[[Kategorie:Schule]]
[[Kategorie:Schule]]
[[Kategorie:Ilfeld]]
[[Kategorie:Ilfeld]]
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