Bearbeiten von „Mauderode

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== Geografie ==
== Geografie ==
[[Datei:Mauderode - Flur 001 -1863.JPG|thumb|Liegenschaftskataster Gemarkung Mauderode, 1863|250x250px]]
[[Datei:Mauderode - Flur 001 -1863.JPG|thumb|Liegenschaftskataster Gemarkung Mauderode, 1863|250x250px]]
Die [[Karst]]erscheinungen im Südharz gehören zu den natürlichen Sehenswürdigkeiten im Umfeld des Ortes. Zu nennen sind hier der Opfersee (bei [[Steinsee (Hohenstein)|Steinsee]]) und andere Erdfallseen, wie das [[Das Seeloch bei Kleinwechsungen|Große Seeloch]], der Igelsumpf und das Pitschloch<ref>Michael Köhler: ''Heidnische Heiligtümer: Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen'', Jena: Jenzig-Verlag, 2007. S. 76, 212, 222</ref>. Neben den Erdfallseen findet man in der Mauderöder Flur Bachschwinden, welche  fast ganzjährig im Gipskarst versickern. Zu wasserreichen Jahreszeiten, wie zum Beispiel zur Schneeschmelze, versickert nicht das gesamte Wasser im karstigen Untergrund, sondern fließt nördlich von Mauderode über den ''Talgraben'' der [[Wieda (Fluss)|Wieda]] zu. Zusätzlich zu den natürlichen Seen liegen südlich von Mauderode künstlich angelegte Teiche, welche von Schichtwasserquellen gespeist werden. Hier ist die "Tiefe Grube", die "Staustufe" und der "Badeteich" als ehemalige Flachsröste zu nennen. Weitere Teiche im ehemaligen Gutsgarten und auf dem Stöckererg, früher "Stöckerteiche" genannt, sind der Verlandung oder Versumpfung erlegen.
Die [[Karst]]erscheinungen im Südharz gehören zu den natürlichen Sehenswürdigkeiten im Umfeld des Ortes. Zu nennen sind hier der Opfersee (bei [[Steinsee (Hohenstein)|Steinsee]]) und andere Erdfallseen, wie das [[Das Seeloch bei Kleinwechsungen|Große Seeloch]], der Igelsumpf und das Pitschloch <ref name="Köhler2007">{{Literatur | Autor=Michael Köhler| Herausgeber=| Titel=Heidnische Heiligtümer: Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen | Sammelwerk=| Band= |Verlag=Jenzig-Verlag| Ort=Jena| Jahr=2007 | ISBN=978-3-910141-85-8 | Kapitel= | Seiten=76, 212, 222 }}</ref>. Neben den Erdfallseen findet man in der Mauderöder Flur Bachschwinden, hier ist vor allem der ''Talgraben'' östlich des Dorfes zu nennen, welche  fast ganzjährig im Gipskarst versickern. Zu wasserreichen Jahreszeiten, wie zum Beispiel zur Schneeschmelze, versickert nicht das gesamte Wasser des ''Talgrabens'' im karstigen Untergrund, sondern fließt nördlich von Mauderode der [[Wieda (Fluss)|Wieda]] zu. Zusätzlich zu den natürlichen Seen liegen südlich von Mauderode künstlich angelegte Teiche, welche von Schichtwasserquellen gespeist werden. Hier ist die "Tiefe Grube", die "Staustufe" und der "Badeteich" als ehemalige Flachsröste zu nennen. Weitere Teiche im ehemaligen Gutsgarten und auf dem Stöckererg, früher "Stöckerteiche" genannt, sind der Verlandung oder Versumpfung erlegen.


Der Ort liegt auf einem Plateau umgeben von Mittelgebirgszügen. Die Vegetation ist sehr unterschiedlich geprägt. Im Süden erstreckt sich der Junkerberg mit einem hauptsächlich aus Fichten bestehenden Wirtschaftswald. Im Nordosten ist der Ort von einem wild gewachsenem Kiefernwaldbestand und im Westen von einem dichten Buchenwald umgeben. Die nicht vom Wald bedeckten Flächen sind hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt.
Der Ort ist auf einem Plateau, umgeben von Mittelgebirgszügen, gelegen. Die Vegetation ist sehr unterschiedlich geprägt. Im Süden erstreckt sich der Junkerberg mit einem hauptsächlich aus Fichten bestehenden Wirtschaftswald. Im Nordosten ist der Ort von einem wild gewachsenem Kiefernwaldbestand und im Westen von einem dichten Buchenwald umgeben. Die nicht vom Wald bedeckten Flächen sind hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt.


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[[Datei:Blaeu 1645 - Germaniae veteris typus.jpeg|mini|250x250px|Karte des germanischen Siedlungsgebietes]]
[[Datei:Blaeu 1645 - Germaniae veteris typus.jpeg|mini|250x250px|Karte des germanischen Siedlungsgebietes]]


Die ersten Spuren der Geschichte der lokalen Ortschaften reichen bis in die vorchristliche Zeit zurück. Römischen Aufzeichnungen zufolge waren die ersten bekannten Bewohner dieser Lande die Cherusker. Die historischen Ausarbeitungen des lokalen Historikers [[Wikipedia:Johann Gottfried Hoche|Johann Gottfried Hoche]] machen die Existenz des Volkes im Raum des „Bacener Silva“, dem heutigen Harz, aus. Konrad Mannert ordnet die Cherusker ebenso in den Raum beidseitig des Harzes ein, nennt aber den „Bacenis“ als Grenze der Cherusker zu den südlich gelegen Chatten. Er nimmt hierfür die Nordwestseite des Thüringer Waldes an. Der Harz, ist laut Mannert als „Melibocus“ zu übersetzten, welcher nach Hoche für den Blocksberg, den heutigen Brocken, steht. Historische Karten ordnen die Lage beider Gebirgsnamen in den gleichen Raum ein. Mit Bezug zu beiden Quellen, ist davon auszugehen, dass der germanische Stamm der Cherusker in der Region sesshaft war.  
Die ersten Spuren der Geschichte der lokalen Ortschaften reichen bis in die vorchristlichen Zeiten zurück. Römischen Aufzeichnungen zufolge waren die ersten bekannten Bewohner dieses Landes die Cherusker. Die historischen Ausarbeitungen des lokalen Historikers [[Wikipedia:Johann Gottfried Hoche|Johann Gottfried Hoche]] machen die Existenz des Volkes im Raum des „Bacener Silva“, dem heutigen Harz, aus. Konrad Mannert ordnet die Cherusker ebenso in den Raum beidseitig des Harzes ein, nennt aber den „Bacenis“ als Grenze der Cherusker zu den südlich gelegen Chatten. Er nimmt hierfür die Nordwestseite des Thüringer Waldes an. Der Harz, ist laut Mannert als „Melibocus“ zu übersetzten, welcher nach Hoche für den Blocksberg, den heutigen Brocken, steht. Historische Karten orten die Lage beider Gebirgsnamen in den gleichen Raum ein. Mit Bezug zu beiden Quellen, ist davon auszugehen, dass der germanische Stamm der Cherusker in der Region sesshaft war.  


[[Datei:Karte aus dem Buch Römische Provinzen von Theodor Mommsen 1921 05.jpg|mini|rechts|250x250px|Karte von römischen Provinzen]]
[[Datei:Karte aus dem Buch Römische Provinzen von Theodor Mommsen 1921 05.jpg|mini|rechts|250x250px|Karte von römischen Provinzen]]


Infolge von Unruhen zerfiel der Cherusker Bund gegen Ende 1. Jahrhundert n. Chr. und es verliert sich der Name Cherusker. Die meisten ihrer vormaligen Anhänger suchten Schutz unter den benachbarten Chatten. Hoche schreibt hierzu: „Die Catten bewohnten nun entweder diesen Strich Landes selbst durch Kolonien, oder sie ließen die Cherusker daselbst sitzen, und verbanden sich mit ihnen zu einem Volke.“ Aus Misstrauen gegen ihre Treue legten die Chatten Befestigungen zu ihrem Schutze an, welche sie „Katzenstein“ nannten.
Infolge von Unruhen zerfiel der Cherusker Bund gegen Ende 1. Jahrhundert n. Chr. und es verliert sich der Name Cherusker. Die meisten ihrer vormaligen Anhänger suchten Schutz unter den benachbarten Chatten. Hoche schreibt hierzu: „Die Catten bewohnten nun entweder diesen Strich Landes selbst durch Kolonien, oder sie ließen die Cherusker daselbst sitzen, und verbanden sich mit ihnen zu einem Volke.“ Aus Misstrauen gegen ihre Treue legten sie Befestigungen, welche „Katzenstein“ hießen, zu ihrem Schutze an.
Nach [[Wikipedia:Konrad Mannert|Konrad Mannert]] ist die Ursache in der zunehmenden Errichtung von römischen Festungen bei den angrenzenden Völkern der Chatten zu sehen. Die Chatten verlieren ihre Nähe zum Rhein und zogen sich in ihre inneren Befestigungen zurück. Sie nutzten die Uneinigkeit der Cherusker zur Schwächung dieses Volkes. Das Gebiet der Chatten verlagerte sich gegen Osten bis Erfurt und zur Westseite bis zur Fulda. Im zweiten Jahrhundert war die Macht der Chatten, durch die Landnahme von den Cheruskern (Bund der Chatten), auf ihrem Höhepunkt angekommen. Nach Hoche geht der Stamm der Chatten später durch Zusammenschluss mit anderen Stämmen in den „Sachsen“ wieder auf.
Nach [[Wikipedia:Konrad Mannert|Konrad Mannert Konrad Mannert]] ist die Ursache in der zunehmenden Errichtung von römischen Festungen bei den angrenzenden Völkern der Chatten zu sehen. Die Chatten verlieren ihre Nähe zum Rhein und zogen sich in ihre inneren Befestigungen zurück. Sie nutzten die Uneinigkeit der Cherusker zur Schwächung dieses Volkes. Das Gebiet der Chatten verlagerte sich gegen Osten bis Erfurt und zur Westseite bis zur Fulda. Im zweiten Jahrhundert war die Macht der Chatten, durch die Landnahme von den Cheruskern (Bund der Chatten), auf ihrem Höhepunkt angekommen. Nach Hoche geht der Stamm der Chatten später durch Zusammenschluss mit anderen Stämmen in den „Sachsen“ wieder auf.


Mitte des 3. Jahrhunderts bildete sich der Bund der Franken. Nach Mannert sind die Franken aus Teilen des alten Bundes der Cherusker hervorgegangen. „Alle bekannten Völker, welche einst den Bund bildeten, kommen als Teilnehmer an dem neuen wieder zum Vorschein.“ Er hält die Cherusker für das Volk, aus denen die in Gallien siedelnden Franken hervorgehen. Er schreibt: „Solange man den Namen Cherusker nennt, weiß man noch nichts von Galliern, und sobald diese zum Vorschein kommen, verschwinden die Cherusker.“
Mitte des 3. Jahrhunderts bildete sich der Bund der Franken. Nach Mannert sind die Franken aus Teilen des alten Bundes der Cherusker hervorgegangen. „Alle bekannten Völker, welche einst den Bund bildeten, kommen als Teilnehmer an dem neuen wieder zum Vorschein.“ Er hält die Cherusker für das Volk, aus denen die in Gallien siedelnden Franken hervorgehen. Er schreibt: „Solange man den Namen Cherusker nennt, weiß man noch nichts von Galliern, und sobald diese zum Vorschein kommen, verschwinden die Cherusker.“
Sowohl die Sachsen, als auch die Franken gehören zu dieser Zeit nicht zu den lokal vorherrschenden Stämmen, sondern entwickelten sich in den benachbarten Gebieten.


[[Datei:Frankenreich unter den Merowingern.jpg|mini|alternativtext=531-Merowinger-Südthüringen|250x250px|Das fränkische Reich unter den Merowingern]]
[[Datei:Frankenreich unter den Merowingern.jpg|mini|alternativtext=531-Merowinger-Südthüringen|250x250px|Das fränkische Reich unter den Merowingern]]
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Nach Mannert fing das Volk im 4. Jahrhundert an sich zu bilden. Schon im 6. Jahrhundert erstreckte sich ihr Reich von der Werra bis zur Saale und von der Donau bis weit nördlich des Harzes.  
Nach Mannert fing das Volk im 4. Jahrhundert an sich zu bilden. Schon im 6. Jahrhundert erstreckte sich ihr Reich von der Werra bis zur Saale und von der Donau bis weit nördlich des Harzes.  
Dieses neue Königreich wuchs zu einer solchen Größe an, dass es die fränkischen Könige herausforderte und in einen Konflikt zwischen Sachsen und Franken geriet und im Jahr 531 wieder zerschlagen wurde. Die Sachsen erhielten als Sieger den Norden des Thüringer Reiches, einschließlich der Gebiete südlich des Harzes bis an die  Unstrut. Hohnstein, welches nach der Vertreibung der Catten als Südthüringen bezeichnet wurde, fiel wieder den Sachsen zu.  
Dieses neue Königreich wuchs zu einer solchen Größe an, dass es die fränkischen Könige herausforderte und in einen Konflikt zwischen Sachsen und Franken geriet und im Jahr 531 wieder zerschlagen wurde. Die Sachsen erhielten als Sieger den Norden des Thüringer Reiches, einschließlich der Gebiete südlich des Harzes bis an die  Unstrut. Hohnstein, welches nach der Vertreibung der Catten als Südthüringen bezeichnet wurde, fiel wieder den Sachsen zu.  
Der restliche Teil des Südthüringer Reiches wurde zum Vasallen der übermächtigen Franken. Mit der Angliederung an das fränkische Reich wurden die Regenten zu Grafen degradiert, welche bei den Franken fortan Herzoge genannt wurden.  
Der restliche Teil des Südthüringer Reiches wurde zum Vasallen der übermächtigen Franken. Mit der Angliederung an das fränkische Reich wurden die Regenten zu Grafen, welche Herzoge genannt wurden, degradiert.  


Die Sachsen teilten ihr Land in Gaue, welche je einem Gaugrafen oder Richter unterstellt waren. Die ursprüngliche Siedlung bei Mauderode ist zur damaligen Zeit dem Zorgegau zuzuordnen. Wobei eine erste schriftliche Erwähnung des Gaues erst im Jahr 927 erfolgen sollte. Der Zorgegau soll später in den Helmegau wieder aufgegangen sein.
Die Sachsen teilten ihr Land in Gaue, von welchen jeder seinen Gaugrafen oder Richter hatte. Die Siedlung bei Mauderode gehörte zur damaligen Zeit zum Zorgegau. Eine erste schriftliche Erwähnung des Gaues erfolgte erst im Jahr 927.


Die Sachsen waren zur Zeit der [[Wikipedia:Merowinger|Merowinger]] den Franken teilweise tributpflichtig gewesen, aber nie deren Untertanen. Auch hielten sie an germanischen Traditionen fest, wozu nicht nur die Religion und ein eher loser Stammesverband gehörten, sondern auch regelmäßige Raubzüge auf fränkisches Gebiet.
Die Sachsen waren zur Zeit der [[Wikipedia:Merowinger|Merowinger]] den Franken teilweise tributpflichtig gewesen, aber nie deren Untertanen. Auch hielten sie an germanischen Traditionen fest, wozu nicht nur die Religion und ein eher loser Stammesverband gehörten, sondern auch regelmäßige Raubzüge auf fränkisches Gebiet.
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In den katholischen Kreisdiakonatsregistern wird als Pfarrkirchdorf aufgeführt 1495 "Mauderode" und 1500 "Mowerterode".
In den katholischen Kreisdiakonatsregistern wird als Pfarrkirchdorf aufgeführt 1495 "Mauderode" und 1500 "Mowerterode".


Als Zubehör der Halberstädter Lehngrafschaft Klettenberg wird Mauderode 1480 genannt.
Als Zubehör der Halberstädter Lehngrafschaft Klettenberg wird Mauderode 1480, 1557 und 1593 genannt.


1503 wird Heinrich von Watterode als Erbherr mit dem Abt von Ilfeld als Lehensherr erwähnt.
1503 wird Heinrich von Watterode als Erbherr mit dem Abt von Ilfeld als Lehensherr erwähnt.
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Nach dem Tode von Graf Ernst V. von Hohenstein – Lohra – Klettenberg im Jahr 1552, wurde am 27. März 1556 in [[Walkenried]] die Augsburgische Konfession als Glaubensnorm für die Untertanen eingeführt. Die Region wurde zum evangelischen Glauben reformiert.
Nach dem Tode von Graf Ernst V. von Hohenstein – Lohra – Klettenberg im Jahr 1552, wurde am 27. März 1556 in [[Walkenried]] die Augsburgische Konfession als Glaubensnorm für die Untertanen eingeführt. Die Region wurde zum evangelischen Glauben reformiert.
1557 wird Mauderode weiterhin als Zubehör der Halberstädter Lehngrafschaft Klettenberg genannt.


1583 gehörte Mauderode zum Schloss Klettenberg unter dem Grafen zu Hohnstein-Lohra-Klettenberg. Lehnsherr von Mauderode war der Bischof zu Halberstadt gewesen. Mit dem Tod Ernst VII., dem letzten des männlichen Stammes der Grafen von Hohenstein, ging 1593 deren Herrschaft zu Ende. Mittels „Erbverbrüderungsvertrag“ erhielten die Grafen von Stolberg und Schwarzburg vorübergehend die Grafschaft, wurden aber wenige Tage später von den Truppen des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig, zugleich Bischof von Halberstadt, vertrieben, da dieser das Gebiet als Lehen für sich beansprucht (da ihm im Jahre 1583 vom Domkapitel zu Halberstadt die Anwartschaft darauf verliehen war). Nach dem Aussterben der Grafen von Hohnstein fiel somit das Gebiet 1593 an den Fürsten von [https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstentum_Braunschweig-Wolfenb%C3%BCttel Braunschweig-Wolfenbüttel].  
1583 gehörte Mauderode zum Schloss Klettenberg unter dem Grafen zu Hohnstein-Lohra-Klettenberg. Lehnsherr von Mauderode war der Bischof zu Halberstadt gewesen. Mit dem Tod Ernst VII., dem letzten des männlichen Stammes der Grafen von Hohenstein, ging 1593 deren Herrschaft zu Ende. Mittels „Erbverbrüderungsvertrag“ erhielten die Grafen von Stolberg und Schwarzburg vorübergehend die Grafschaft, wurden aber wenige Tage später von den Truppen des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig, zugleich Bischof von Halberstadt, vertrieben, da dieser das Gebiet als Lehen für sich beansprucht (da ihm im Jahre 1583 vom Domkapitel zu Halberstadt die Anwartschaft darauf verliehen war). Nach dem Aussterben der Grafen von Hohnstein fiel somit das Gebiet 1593 an den Fürsten von [https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstentum_Braunschweig-Wolfenb%C3%BCttel Braunschweig-Wolfenbüttel].  
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Das Geschlecht der Troste von Mauderode existiert noch heute, hat aber den alten Rittersitz "Katzenstein" an die verschwägerten "von Birkefeld" vermacht. Zwischen dem Forstmeister Frantz Ernst von Birkefeld und dem Forstmeister Thomas Wilhelm von Mauderode wurde mit Beiwohnung des Grafen Christian Ernst zu Stollberg am 11. Dezember 1715 ein wiederkäuflicher Vergleich vollzogen. Sollte ferner die Familie von Mauderode zu einem späteren Zeitpunkt die Güter selbst antreten wollen, so würde der Forstmeister zu Birkefeld mit 6000 Talern entschädigt worden sein.
Das Geschlecht der Troste von Mauderode existiert noch heute, hat aber den alten Rittersitz "Katzenstein" an die verschwägerten "von Birkefeld" vermacht. Zwischen dem Forstmeister Frantz Ernst von Birkefeld und dem Forstmeister Thomas Wilhelm von Mauderode wurde mit Beiwohnung des Grafen Christian Ernst zu Stollberg am 11. Dezember 1715 ein wiederkäuflicher Vergleich vollzogen. Sollte ferner die Familie von Mauderode zu einem späteren Zeitpunkt die Güter selbst antreten wollen, so würde der Forstmeister zu Birkefeld mit 6000 Talern entschädigt worden sein.
Der Lieutnant Ernst von Birkefeld war verheiratet mit Dorothea von Minnigerode. 1717 ist Letzterer hier gestorben. Nach ihnen wird das Gut 1719 unwiderruflich an den königlich preußischen Steuerrath und Kriegscomissar Friedrich Werner und schließlich 1733 an Carl August Zangenmeister als Amtmann des Kronprinzen von Preußen (unter König Friedrich Wilhelm I.) verkauft. Carl August Zangenmeister ist in der Kirche beigesetzt worden.  
Der Lieutnant Ernst von Birkefeld war verheiratet mit Dorothea von Minnigerode. 1717 ist Letzterer, Frantz Ernst von Birkefeld, hier gestorben. Nach ihnen wird das Gut 1719 unwiderruflich an den königlich preußischen Steuerrath und Kriegscomissar Friedrich Werner und schließlich 1733 an Carl August Zangenmeister als Amtmann des Kronprinzen von Preußen (unter König Friedrich Wilhelm I.) verkauft. Carl August Zangenmeister ist in der Kirche beigesetzt worden.  


=== Das Rittergut als königlich preußische Erbpacht-Domäne ===
=== Das Rittergut als königlich preußische Erbpacht-Domäne ===
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[[Datei:Katzenstein'sches Rittergut.jpg|mini|Das Gutshaus auf dem Katzenstein|275x275px]]
[[Datei:Katzenstein'sches Rittergut.jpg|mini|Das Gutshaus auf dem Katzenstein|275x275px]]


Trinitatis 1745 kauft der Amtmann Johann Ernst Koch für 1536 Thaler für 6 Jahre eine Pacht des Mauderöder Amtes und anteilig für 100 Thaler das Vorwerk Hochstedt.
Trinitatis 1745 kauft der Amtmann Johann Ernst Koch für 1536 Thaler für 6 Jahre eine Pacht des Mauderöder Amtes und anteilig 100 Thaler für das Vorwerk Hochstedt.


Von den ehemaligen Teichen wird letztmals Mitte des 18. Jahrhundert geschrieben.
Am 12. Oktober 1746 schreibt der Amtmann Johann Ernst Koch der Kriegs- und Domainen-Kammer des Fürstentum zu Halberstadt, dass die Teiche auf dem Katzenstein-Hof mit Schlamm zugelaufen seien, sodass darin keine Fische gehalten werden können. Er stellt die Anfrage, ob diese zu einer Wiese zu machen seien, was ihm am 17. Oktober gestattet wurde.
Am 12. Oktober 1746 schreibt der Amtmann Johann Ernst Koch der Kriegs- und Domainen-Kammer des Fürstentum zu Halberstadt, dass die Teiche auf dem Katzenstein-Hof mit Schlamm zugelaufen seien, sodass darin keine Fische gehalten werden können. Er stellt die Anfrage, ob diese zu einer Wiese zu machen seien, was ihm am 17. Oktober gestattet wurde.


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Am 19. Januar 1754 wird von einer Trockenlegung des größten Teiches, den Stöckerteich genannt, geschrieben.  
Am 19. Januar 1754 wird von einer Trockenlegung des größten Teiches, den Stöckerteich genannt, geschrieben.  


1754 bereist der preußische König Friedrich II. die [[Hohnstein (Adelsgeschlecht)|Grafschaft Hohenstein]]. Während der Regentschaft von [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Preu%C3%9Fen) Friedrich dem Großen] wurde die Zahl der Kolonisten im Ort verdoppelt, wodurch die Größe des Ortes sich deutlich erweiterte. In Mauderode wird auf sein Geheiß eine Kolonie fremder Arbeiter angelegt. In den folgenden Jahren haben 13 Bürger einen Antrag auf Errichtung eines Neubaus gestellt. Die Siedlungen wurden im Gutsgarten des ehemaligen Rittergutes entlang der heutigen Straße "Am neuen Markt" errichtet. Noch heute wird das Flurstück als „Katzenstein“ bezeichnet. Ein weiterer Indiz für die damaligen Maßnahmen unter dem preußischen Königshaus war anhand der alten Wetterfahne des Mauderöder Kirchturmes zu erkennen: „Fredericus Rex“ [1754].
Während der Regentschaft von [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Preu%C3%9Fen) Friedrich dem Großen] wurde die Zahl der Kolonisten im Ort verdoppelt, wodurch die Größe des Ortes sich deutlich erweiterte. 1754 bereist König Friedrich die [[Hohnstein (Adelsgeschlecht)|Grafschaft Hohenstein]]. In Mauderode wird auf sein Geheiß eine Kolonie fremder Arbeiter angelegt. In den folgenden Jahren haben 13 Bürger einen Antrag auf Errichtung eines Neubaus gestellt. Die Siedlungen wurden im Gutsgarten des ehemaligen Rittergutes errichtet. Noch heute wird das Flurstück als „Katzenstein“ bezeichnet. Ein Indiz für die damaligen Maßnahmen unter dem preußischen Königshaus war anhand der alten Wetterfahne des Mauderöder Kirchturmes zu erkennen: „Fredericus Rex“ [1754].


Am 25. Mai 1755 erfolgt eine Untersuchung, ob die restlichen Teiche des Gutes zu Mauderode trocken gelegt werden können, um sie als Wiese zu nutzen. Die zulaufende Quelle soll durch Gräben abgeführt werden. Hierzu heißt es, dass der oberste Teiche hinter dem Hofe dergestalt umgebaut werden könne, aber der zweite Teich, der so genannte Dorfteiche, nicht verändert werden kann, weil die Hauptquelle darin sehr tief liegt. Er soll belassen werden, weil er, gleich dicht hinter den Gebäuden befindlich, als Löschteich nicht zu entbehren sei. Am 9. Juni erfolgte der Beschluss zur Ausbringungen des Schlammes von demselben, welches 1765 und 1768 noch einmal praktiziert wurde.
Am 25. Mai 1755 erfolgt eine Untersuchung, ob die restlichen Teiche des Gutes zu Mauderode trocken gelegt werden können, um sie als Wiese zu nutzen. Die zulaufende Quelle soll durch Gräben abgeführt werden. Hierzu heißt es, dass der oberste Teiche hinter dem Hofe dergestalt umgebaut werden könne, aber der zweite Teich, der so genannte Dorfteiche, nicht verändert werden kann, weil die Hauptquelle darin sehr tief liegt. Er soll belassen werden, weil er, gleich dicht hinter den Gebäuden befindlich, als Löschteich nicht zu entbehren sei. Am 9. Juni erfolgte der Beschluss zur Ausbringungen des Schlammes von demselben, welches 1765 und 1768 noch einmal praktiziert wurde.
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Im selben Jahr kam es am 17. Juli zu einer Invasion durch österreichische und Reichs-Truppen unter dem Beamten Holtzmann. Als der Amtmann von dem Anmarsch des feindlichen Corps Nachricht erhalten hat, ließ er das Vieh in die Holzungen treiben und brachte sich selbst in Sicherheit. Lediglich sein Verwalter bleib beim Gut um Brandschatzungsgelder zu entgehen. Durch die kaiserlichen Truppen entstand ein Schaden von 837 Thaler 10 Groschen 6 Pfennig.  
Im selben Jahr kam es am 17. Juli zu einer Invasion durch österreichische und Reichs-Truppen unter dem Beamten Holtzmann. Als der Amtmann von dem Anmarsch des feindlichen Corps Nachricht erhalten hat, ließ er das Vieh in die Holzungen treiben und brachte sich selbst in Sicherheit. Lediglich sein Verwalter bleib beim Gut um Brandschatzungsgelder zu entgehen. Durch die kaiserlichen Truppen entstand ein Schaden von 837 Thaler 10 Groschen 6 Pfennig.  


1763 wurde durch den Amtmann Holtzmann ein Brandweinhaus errichtet, wofür eigens eine Wasserleitung zum Gut gelegt wurde. Das Brandweinhaus sollte zur Versorgung der umliegenden Dörfer dienen.  
1763 wurde durch den Amtmann Holtzmann ein Brandweinhaus errichtet, wofür eigens eine Wasserleitung zum Gut gelegt wurde. Das Brandweinhaus sollte zur Versorgung der umliegenden Dörfer dienen. Für 300 Thaler kauft im Jahr 1771 der Amtmann Christian Friedrich Boettcher zu Großwechsungen die Pachtung des Gutes und verlängert die Frist bis 1789.  
 
Im Juni 1772 schrieb der Amtmann Böttcher, dass die zu dem Amte gehörigen 4 Teiche, als der Dorfteich (mit Graben nach dem Hufe zu), der Neue Teich und die beiden Stöckerteiche eine Ausbringung höchst nötig haben. Der Teichgräber Christoph Wernecke aus Schiedungen soll die Teiche ausbringen, damit sie gehörig genutzt werden können und zu Winterzeiten nicht durchfrieren.
Für 300 Thaler kauft im Jahr 1771 der Amtmann Christian Friedrich Boettcher zu Großwechsungen die Pachtung des Gutes und verlängert die Frist bis 1789.  
Das Brandweinhaus des Amtmann Holtzmann war für Ihn eine Belastung sodass dieses im laufe seiner Amtszeit dem Verfall preisgegeben wurde. 1789 ist das Gebäude in äußeren Verfall geraten und war nicht mal mehr mit Türen versehen.
Im Juni 1772 schrieb der Amtmann Böttcher, dass die zu dem Amte gehörigen 4 Teiche eine Ausbringung höchst nötig haben. Der Teichgräber Christoph Wernecke aus Schiedungen soll die Teiche ausbringen, damit sie gehörig genutzt werden können und zu Winterzeiten nicht durchfrieren.
Das Brandweinhaus des Amtmann Holtzmann war für den Amtmann Böttcher eine Belastung, sodass dieses im laufe seiner Amtszeit dem Verfall preisgegeben wurde. 1789 war das Gebäude nicht mal mehr mit Türen versehen.
Im selben Jahr erwarb Johann Friedrich Dietrich von Hagen zu Haferungen die Pacht.
Im selben Jahr erwarb Johann Friedrich Dietrich von Hagen zu Haferungen die Pacht.


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1923 hat die Siedlungsgesellschaft "Sachsenland" auf dem "alten Hofe" 5 bäuerliche Siedlerstellen errichtet. Für 3 Stellen wurden neue Gebäude errichtet, und für 2 Stellen wurde die zum Gut gehörende, auf dem "alten Hof" stehende Scheune ausgebaut. Die Siedlerstellen wurden bis April 1923 von Flüchtlingen aus den an Polen abgetretenen Ostprovinzen bezogen.
1923 hat die Siedlungsgesellschaft "Sachsenland" auf dem "alten Hofe" 5 bäuerliche Siedlerstellen errichtet. Für 3 Stellen wurden neue Gebäude errichtet, und für 2 Stellen wurde die zum Gut gehörende, auf dem "alten Hof" stehende Scheune ausgebaut. Die Siedlerstellen wurden bis April 1923 von Flüchtlingen aus den an Polen abgetretenen Ostprovinzen bezogen.


Am 15. August 1925 erwarb die Uthleber Familie Bruno Kunze das Gutsgelände zu Mauderode. Bruno Kunze kam durch seine Erfindung der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kunze-Knorr-Bremse Luftdruckbremse] für Eisenbahnen zu dem notwendigen Vermögen.
Am 15. August 1925 erwarb die Uthleber Familie Bruno Kunze das Gutsgelände zu Mauderode. Bruno Kunze kam durch seine Erfindung der [[https://de.wikipedia.org/wiki/Kunze-Knorr-Bremse|Luftdruckbremse]] für Eisenbahnen zu dem notwendigen Vermögen.


Am 28. November 1930 kam es zu einem verheerenden Brand in der neu errichteten Siedlung auf dem Gelände des "Alten Hofes". Es brannten die Wohnhäuser, die Scheune und die darin liegenden Ställe bis auf die Grundmauern ab. Bei dem Brand wurde auch das Gebäude des nebenliegenden Gasthauses leicht beschädigt. Die letzten Überreste des ehemaligen Rittergutes sind bei dieser Brandkatastrophe verloren gegangen.
Am 28. November 1930 kam es zu einem verheerenden Brand in der neu errichteten Siedlung auf dem Gelände des "Alten Hofes". Es brannten die Wohnhäuser, die Scheune und die darin liegenden Ställe bis auf die Grundmauern ab. Bei dem Brand wurde auch das Gebäude des nebenliegenden Gasthauses leicht beschädigt. Die letzten Überreste des ehemaligen Rittergutes sind bei dieser Brandkatastrophe verloren gegangen.
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== Gutsbesitzer zu Mauderode ==
== Gutsbesitzer zu Mauderode ==


*'''1422:''' Herren von Watterodt; Friedrich von Watterodt
*'''1422''' - Herren von Watterodt; Friedrich von Watterodt
*'''1470:''' Jan von Bula
*'''1470''' - Jan von Bula
*'''1481:''' Friedrich von Watterodt
*'''1481''' - Friedrich von Watterodt
*'''1503:''' Heinrich von Watterodt
*'''1503''' - Heinrich von Watterodt
*'''1530:''' Hans von Watterodt
*'''1530er'''- Hans von Watterodt
*'''1590:''' Christoffel von Watterodt
*'''1590er'''- Christoffel von Watterodt
*'''1598:''' [[Wikipedia:Wurmb_(Adelsgeschlecht)|Hans Georg Wormb]]
*'''1598''' - [[Wikipedia:Wurmb_(Adelsgeschlecht)|Hans Georg Wormb]]
*'''1609:''' [[Wikipedia:Bila_(Adelsgeschlecht)|Bernhardt von Byla]]
*'''1609''' - [[Wikipedia:Bila_(Adelsgeschlecht)|Bernhardt von Byla]]
*'''1620:''' Friedrich von Uder
*'''1620''' - Friedrich von Uder
*'''1630:''' Georg Ernst von Uder
*'''1632''' - Major Caspar Trost
*'''1632:''' Major Caspar Trost
*'''1630er'''- Georg Ernst von Uder
*'''1646:''' [[Otto Otto von Mauderode]]
*'''1646''' - [[Otto Otto von Mauderode]]
*'''1669:''' Otto Friedrich von Mauderode
*'''1669''' - Otto Friedrich von Mauderode
*'''1674:''' Forstmeister Thomas Wilhelm von Mauderode; Johann Adolph von Mauderode
*'''1674''' - Forstmeister Thomas Wilhelm von Mauderode; Johann Adolph von Mauderode
*'''1715:''' Forstmeister Frantz Ernst von Birkefeld
*'''1715''' - Forstmeister Frantz Ernst von Birkefeld
*'''1719:''' kgl. pr. Kriegsrath Friedrich Werner
*'''1719''' - kgl. pr. Kriegsrath Friedrich Werner
*'''1733:''' Carl August Zangenmeister (Seit 1734 Verwaltung durch den Cammer-Junker von Byla)
*'''1733''' - Carl August Zangenmeister (Seit 1734 Verwaltung durch den Cammer-Junker von Byla)
*'''1745:''' Johann Ernst Koch
*'''1745''' - Johann Ernst Koch
*'''1753:''' Johann Georg Fleischhauer
*'''1753''' - Johann Georg Fleischhauer
*'''1753:''' Heinrich Johann Philipp Rudolph Holtzmann
*'''1753''' - Heinrich Johann Philipp Rudolph Holtzmann
*'''1771:''' Christian Friedrich Böttcher
*'''1771''' - Christian Friedrich Böttcher
*'''1789:''' Johann Friedrich Dietrich von Hagen
*'''1789''' - Johann Friedrich Dietrich von Hagen
*'''1820:''' [[Eduard Mohring|Carl Friedrich Eduard Mohring]]
*'''1820''' - [[Eduard Mohring|Carl Friedrich Eduard Mohring]]
*'''1845:''' Christian Wilhelm Thilo Spötter
*'''1845''' - Christian Wilhelm Thilo Spötter
*'''1868:''' Johann Theodor Friedrich Walther
*'''1868''' - Johann Theodor Friedrich Walther
*'''1872:''' [[Camillo Kleemann|Bruno Camillo Kleemann]]
*'''1872''' - [[Camillo Kleemann|Bruno Camillo Kleemann]]
*'''1901:''' Johannes Kurt Kleemann
*'''1901''' - Johannes Kurt Kleemann
*'''1921:''' Hermann Walter Marggraf
*'''1921''' - Hermann Walter Marggraf
*'''1925:''' Bruno Kunze
*'''1925''' - Bruno Kunze
*'''1935:''' Friedrich Wilhelm Bruno Kunze
*'''1935''' - Friedrich Wilhelm Bruno Kunze


== Bürgermeister zu Mauderode ==
== Bürgermeister zu Mauderode ==


*'''1758:''' Ortsschulze Johann Martin Krüger
*'''1758''' - Ortsschulze Johann Martin Krüger
*'''1766:''' Ortsschulze Johann Heinrich Eisenächer
*'''1766''' - Ortsschulze Johann Heinrich Eisenächer
*'''1802:''' Ortsschulze Lorentz Lüder
*'''1802''' - Ortsschulze Lorentz Lüder
*'''1810:''' Maire Heinrich Steinecke
*'''1810''' - Maire Heinrich Steinecke
*'''1820:''' Schulze Christian Steinecke
*'''1820''' - Schulze Christian Steinecke
*'''1827:''' Schulze Johann Heinrich Fricke
*'''1827''' - Schulze Johann Heinrich Fricke
*'''1830:''' Schulze Wilhelm Phillip Mehlbaum  
*'''1830''' - Schulze Wilhelm Phillip Mehlbaum  
*'''1854:''' Ortsvorsteher Ernst Christian Lüder
*'''1854''' - Ortsvorsteher Ernst Christian Lüder
*'''1870:''' Schulze Erbsmehl
*'''1870''' - Schulze Erbsmehl
*'''1873:''' Schulze Ernst Lüder
*'''1873''' - Schulze Ernst Lüder
*'''1881:''' Schulze Heinrich Gottfried Ludwig
*'''1881''' - Schulze Heinrich Gottfried Ludwig
*'''1893:''' Schulze Heinrich Erbsmehl
*'''1893''' - Schulze Heinrich Erbsmehl
*'''1894:''' Schulze Heinrich Ludwig
*'''1894''' - Schulze Heinrich Ludwig
*'''1900:''' Schulze Eduard Fricke
*'''1900''' - Schulze Eduard Fricke
*'''1919:''' Schulze Robert Albert Ludwig
*'''1919''' - Schulze Robert Albert Ludwig
*'''1922:''' Schulze Otto Lüder
*'''1922''' - Schulze Otto Lüder
*'''1924:''' Schulze Hermann Krug
*'''1924''' - Schulze Hermann Krug
*'''1930:''' Bürgermeister Otto Lüder
*'''1930''' - Bürgermeister Otto Lüder
*'''1945:''' Bürgermeister Emil Krug
*'''1945''' - Bürgermeister Emil Krug
*'''1946:''' Bürgermeister Willi Krug II
*'''1946''' - Bürgermeister Willi Krug II
*'''1948:''' Bürgermeister Eugen Steuerer
*'''1948''' - Bürgermeister Eugen Steuerer
*'''1952:''' Bürgermeisterin Hilde Weber
*'''1952''' - Bürgermeisterin Hilde Weber
*'''1954:''' Bürgermeister Gustav Hartleb
*'''1954''' - Bürgermeister Gustav Hartleb
*'''1955:''' Bürgermeister Rudi Cyriack
*'''1955''' - Bürgermeister Rudi Cyriack
*'''1956:''' Bürgermeister Gustav Hartleb
*'''1956''' - Bürgermeister Gustav Hartleb
*'''1956:''' Bürgermeister Alfred Kische
*'''1956''' - Bürgermeister Alfred Kische
*'''1973:''' Bürgermeister Otto Reuter
*'''1973''' - Bürgermeister Otto Reuter
*'''1992:''' Bürgermeisterin Gunda Schirmer
*'''1992''' - Bürgermeisterin Gunda Schirmer


== Schule zu Mauderode ==
== Schule zu Mauderode ==
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*'''Oktober 1945:''' Das Land Thüringen gibt, aufgrund der engen und ungünstigen Wohnverhältnisse durch die Aufnahme von Umsiedlern als zwangsläufige Kriegserscheinung und des Fehlens zahlreicher Väter, die Anordnung, die Unterbringung und Erziehung der Kinder in Kindergärten, Horten und Heimen umzusetzen.
*'''Oktober 1945:''' Das Land Thüringen gibt, aufgrund der engen und ungünstigen Wohnverhältnisse durch die Aufnahme von Umsiedlern als zwangsläufige Kriegserscheinung und des Fehlens zahlreicher Väter, die Anordnung, die Unterbringung und Erziehung der Kinder in Kindergärten, Horten und Heimen umzusetzen.
*'''Mai 1946:''' Die Umsetzung der Anordnung von 1945 ist noch nicht erfolgt, da in Mauderode kein Kindergarten vorhanden ist.
*'''Mai 1946:''' Die Umsetzung der Anordnung von 1945 ist noch nicht erfolgt, da in Mauderode kein Kindergarten vorhanden ist.
*'''Juli 1953:''' Die Einrichtung eines Dauerkindergartens ist in der Gemeinde Mauderode nicht tragbar. Es kommt, nur auf vielseitigen Wunsch, ein Erntekindergarten in Frage. Die Beschaffung eines Raumes kann erst im Herbst geklärt werden, wenn im Ort die geplante Konsumverkaufsstelle eingerichtet ist.
*'''Juli 1953:''' Die Einrichtung eines Dauerkindergartens ist in der Gemeinde Mauderode nicht tragbar. Es kommt nur auf vielseitigen Wunsch eine Erntekindergarten in Frage. Die Beschaffung eines Raumes kann erst im Herbst geklärt werden, wenn im Ort die geplante Konsumverkaufsstelle eingerichtet ist.
*'''März 1957:''' Einrichtung eines Erntekindergartens im gemeindeeigenen Grundstück (Haus Nr. 27). Gleichzeitig werden der Spielplatz und die Abortanlage fertiggestellt. Es kommen zur Betreuung 25 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren.<br>Als neue Spielplatz wurde der „Tempel“ zur Verfügung gestellt.<br>Für den neuen Sportplatz für die Jugend ist ein Stück Land auf der Haardt in Größe von 50 x 80 m zugewiesen worden.
*'''März 1957:''' Einrichtung eines Erntekindergartens im gemeindeeigenen Grundstück (Haus Nr. 27). Gleichzeitig werden der Spielplatz und die Abortanlage fertiggestellt. Es kommen zur Betreuung 25 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren.<br>Als neue Spielplatz wurde der „Tempel“ zur Verfügung gestellt.<br>Für den neuen Sportplatz für die Jugend ist ein Stück Land auf der Haardt in Größe von 50 x 80 m zugewiesen worden.
*'''16. Mai 1960:''' Einrichtung des ganzjährig geöffneten Kindergartens im ehemaligen Schulgebäude zu Mauderode.
*'''16. Mai 1960:''' Einrichtung des ganzjährig geöffneten Kindergartens im ehemaligen Schulgebäude zu Mauderode.
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'''Wehrleiter zu Mauderode'''
=== Wehrleiter zu Mauderode ===


*'''1930:''' Ortsbrandmeister August Läufer
*'''1930:''' - Ortsbrandmeister August Läufer
*'''1930er:''' Ortsbrandmeister Eduard Kirchner
*'''1930er:'''- Ortsbrandmeister Eduard Kirchner
*'''1945:''' Ortsbrandmeister Fritz Ludwig
*'''1945:''' - Ortsbrandmeister Fritz Ludwig
*'''1946:''' Ortsbrandmeister Eduard Kirchner
*'''1946:''' - Ortsbrandmeister Eduard Kirchner
*'''1951:''' Kommandoleiter Gustav Hartleb
*'''1951:''' - Kommandoleiter Gustav Hartleb
*'''1968:''' Wehrleiter Gerhard Ludwig
*'''1968:''' - Wehrleiter Gerhard Ludwig
*'''1985:''' Wehrleiter Manfred Weißkopf
*'''1985:''' - Wehrleiter Manfred Weißkopf


== St. Peter und Paul ==
== St. Peter und Paul ==
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[[Datei:Taufstein der Kirche zu Mauderode.jpg|mini|rechts|Taufstein der St. Peter und Paul|150x150px]]
[[Datei:Taufstein der Kirche zu Mauderode.jpg|mini|rechts|Taufstein der St. Peter und Paul|150x150px]]


*'''Juni 1889:''' Der Gutsbesitzer Camillo Kleemann spendet ein bleiverglastes Altarbild an die Mauderöder Kirchengemeinde. Das Altarbild stammt von der Firma Seyfarth & Isenmann aus Naumburg.
*'''Juni 1889:''' Erhalt eines neuen Altarbildes.
*'''6. Oktober 1890:''' Einweihung der neuen Orgel.
*'''6. Oktober 1890:''' Einweihung der neuen Orgel.


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*'''2016:''' Beginn der kompletten Außensanierung der Kirche und Wahl zur Kirche des Monats August der KiBa-Stiftung.
*'''2016:''' Beginn der kompletten Außensanierung der Kirche und Wahl zur Kirche des Monats August der KiBa-Stiftung.


'''[[Krypta]]'''
===[[Krypta]]===


Bei der näheren Untersuchung einer Fußbodenversackung egab sich, dass sich unter dem Altarraum eine Grabkammer befindet, die die ganze Fläche des Altarraumes einnimmt und mit gestelztem Spitzbodengewölbe überdeckt ist. Es kann angenommen werden, dass es sich hier um die Grabstätte von Patronatsherren handelt. Zwei Särge sind deutlich zu erkennen. Ihre Substanz ist aber praktisch zerstört. Von den schmiedeeisernen Sargbeschlägen sind nur noch Reste vorhanden. Nach meinem Dafürhalten ist die Grabkammer ein jüngerer Einbau. Der Turm, der sich über dem Altarraum erhebt, ist 1606 erbaut. Zum Schiff hin ist die Gruft durch eine Bruchsteinwand abgeschlossen, hat aber in der Mitte eine fast Tür-große Öffnung, durch die gewiss die Särge eingebracht wurden. Diese Öffnung war nur mit Trockenmauerwerk geschlossen. Letzteres hat dem Erddruck vom Schiff nicht standgehalten, ist in die Gruft gestürzt und hat ein Teil Erdmassen vom Schiffboden mitgerissen, sodass im Fußboden ein Loch von etwa 40 x 60 cm entstanden ist. Durch Überschieben des Taufsteins (auf den Einbruch) dessen Holzunterbau etwa 1 m² Fläche deckt, wurde die Öffnung abgedeckt und ist später  versiegelt worden.
Bei der näheren Untersuchung einer Fußbodenversackung egab sich, dass sich unter dem Altarraum eine Grabkammer befindet, die die ganze Fläche des Altarraumes einnimmt und mit gestelztem Spitzbodengewölbe überdeckt ist. Es kann angenommen werden, dass es sich hier um die Grabstätte von Patronatsherren handelt. Zwei Särge sind deutlich zu erkennen. Ihre Substanz ist aber praktisch zerstört. Von den schmiedeeisernen Sargbeschlägen sind nur noch Reste vorhanden. Nach meinem Dafürhalten ist die Grabkammer ein jüngerer Einbau. Der Turm, der sich über dem Altarraum erhebt, ist 1606 erbaut. Zum Schiff hin ist die Gruft durch eine Bruchsteinwand abgeschlossen, hat aber in der Mitte eine fast Tür-große Öffnung, durch die gewiss die Särge eingebracht wurden. Diese Öffnung war nur mit Trockenmauerwerk geschlossen. Letzteres hat dem Erddruck vom Schiff nicht standgehalten, ist in die Gruft gestürzt und hat ein Teil Erdmassen vom Schiffboden mitgerissen, sodass im Fußboden ein Loch von etwa 40 x 60 cm entstanden ist. Durch Überschieben des Taufsteins (auf den Einbruch) dessen Holzunterbau etwa 1 m² Fläche deckt, wurde die Öffnung abgedeckt und ist später  versiegelt worden.
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[[Datei:Glocken der Kirche zu Mauderode.jpg|mini|rechts|Glocken der Kirche zu Mauderode|150x150px]]
[[Datei:Glocken der Kirche zu Mauderode.jpg|mini|rechts|Glocken der Kirche zu Mauderode|150x150px]]


'''Glockenwerk'''
===Glockenwerk===


Die in der Kirche noch vorhandenen Glocken sind von 1487 und 1500. Eine dritte Glocke wurde 1942 entnommen und für Kriegszwecke eingeschmolzen.<ref>[[Georg Dehio]], bearbeitet von Stephanie Eißing u. a.: ''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen''. 2. Auflage. [[Deutscher Kunstverlag]], München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6, S. 786.</ref>
Die in der Kirche noch vorhandenen Glocken sind von 1487 und 1500. Eine dritte Glocke wurde 1942 entnommen und für Kriegszwecke eingeschmolzen.<ref>[[Georg Dehio]], bearbeitet von Stephanie Eißing u. a.: ''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen''. 2. Auflage. [[Deutscher Kunstverlag]], München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6, S. 786.</ref>


'''Pfarrer zu Mauderode'''
=== Pfarrer zu Mauderode ===


*'''1734:''' Otto Christoph Schroeter
*'''1734:''' Otto Christoph Schroeter
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* '''Dr. Paul Kleemann''', Mitbegründer des Deutschen-Kurzhaar-Verbandes Anno 1908. Sohn des Rittergutsbesitzers [[Camillo Kleemann]].
* '''Dr. Paul Kleemann''', Mitbegründer des Deutschen-Kurzhaar-Verbandes Anno 1908. Sohn des Rittergutsbesitzers [[Camillo Kleemann]].
* '''Kurdirektor Major Hans Kleemann''', Kurdirektor und Sohn des Rittergutsbesitzers [[Camillo Kleemann]].
* '''Kurdirektor Major Hans Kleemann''', Kurdirektor und Sohn des Rittergutsbesitzers [[Camillo Kleemann]].
* '''Dr. Ing. Bruno Kunze''', Erfinder der Kunze-Knorr-Bremse und Gutsbesitzer zu Mauderode.
* '''Dr. Ing. Bruno Kunze''', Erfinder der [[https://de.wikipedia.org/wiki/Kunze-Knorr-Bremse|Kunze-Knorr-Bremse]] und Gutsbesitzer zu Mauderode.


== Literatur ==
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* Ortschronik zu Mauderode
* Ortschronik zu Mauderode


== Externe Verweise ==
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
{{Wikipedia|Mauderode|218625384}}


[[Kategorie:Ort]]
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