Bearbeiten von „Landratsamt Nordhausen

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=== Dritte Bauphase ===
=== Dritte Bauphase ===


Um 1891/92 - in der sogenannten dritten Bauphase - erfolgte vermutlich der Neubau des Kreissparkassengebäudes auf dem benachbarten Grundstück, damals Grimmelallee 21. Das Sparkassengebäude entstand als separater, villenartiger, zweigeschossiger Bau aus verputzten Ziegelsteinen, dessen Fassadengestaltung sich an der des bestehenden Kreisständehauses orientierte. Der Flaupteingang befand sich ebenfalls auf der Westseite und war portalartig gestaltet. Besonders die Form der seg-mentbogigen Fenster und die umlaufenden horizontalen Gesimse entsprachen denen des Kreisständehauses. Zur Betonung der Fassaden wurden kleine Dachecktürmchen an den vier Ecken des Gebäudes sowie am südlichen Ziergiebel angebracht, die sich in ihrer Form jedoch von den schlankeren Türmchen des älteren Gebäudes unterschieden. Ihre Spitzen wurden mit dicken Kugeln bekrönt und verliehen dem ganzen Gebäude so einen mächtigen Charakter. An der Ostfassade befand sich ein kleiner Anbau, der neben dem privaten Zugang in das Gebäude, das Treppenhaus zum Obergeschoß sowie einen kleinen Balkon enthielt.
Um 1891/92 - in der sogenannten dritten Bauphase - erfolgte vermutlich der Neubau des Kreissparkassengebäudes auf dem benachbarten Grundstück, damals Grimmeiallee 21. Das Sparkassengebäude entstand als separater, villenartiger, zweigeschossiger Bau aus verputzten Ziegelsteinen, dessen Fassadengestaltung sich an der des bestehenden Kreisständehauses orientierte. Der Flaupteingang befand sich ebenfalls auf der Westseite und war portalartig gestaltet. Besonders die Form der seg-mentbogigen Fenster und die umlaufenden horizontalen Gesimse entsprachen denen des Kreisständehauses. Zur Betonung der Fassaden wurden kleine Dachecktürmchen an den vier Ecken des Gebäudes sowie am südlichen Ziergiebel angebracht, die sich in ihrer Form jedoch von den schlankeren Türmchen des älteren Gebäudes unterschieden. Ihre Spitzen wurden mit dicken Kugeln bekrönt und verliehen dem ganzen Gebäude so einen mächtigen Charakter. An der Ostfassade befand sich ein kleiner Anbau, der neben dem privaten Zugang in das Gebäude, das Treppenhaus zum Obergeschoß sowie einen kleinen Balkon enthielt.


In der Nordfassade dienten drei große Rundbogenfenster zu einer besonderen Hervorhebung und Belichtung des Inneren. Hinter diesen Fenstern befand sich eine Säulenhalle mit Kreuzrippengewölben über vier Säulen, welche die Vorhalle zu den Räumen der Sparkasse im Erdgeschoß bildete. Von dieser Säulenhalle gingen sechs große, zweiflügelige Rundbogentüren in die angrenzenden Räume. Von Westen erfolgte der Zugang durch einen geräumigen Segmentbogen. Der große mittlere Raum im Süden diente als Schalterraum und war durch drei Türen zu betreten. Sämtliche Fenster des Erdgeschosses - mit Ausnahme der Nordseite - waren bauzeitlich vergittert. Zu der bauzeitlichen repräsentativen Ausstattung gehörten der Fliesenbelag im Vestibül, das Kreuzrippengewölbe sowie die rundbogigen, reich verzierten Türen. Das Obergeschoß, das über eine interessant gestaltete Treppe zu erreichen war, diente anfangs als Wohnung für den Sparkassendirektor. Die Raumaufteilung entsprach ursprünglich in etwa dem des Erdgeschosses, so existierte hier auch eine große Vorhalle als Diele, in der ein Oberlicht eingebaut war.
In der Nordfassade dienten drei große Rundbogenfenster zu einer besonderen Hervorhebung und Belichtung des Inneren. Hinter diesen Fenstern befand sich eine Säulenhalle mit Kreuzrippengewölben über vier Säulen, welche die Vorhalle zu den Räumen der Sparkasse im Erdgeschoß bildete. Von dieser Säulenhalle gingen sechs große, zweiflügelige Rundbogentüren in die angrenzenden Räume. Von Westen erfolgte der Zugang durch einen geräumigen Segmentbogen. Der große mittlere Raum im Süden diente als Schalterraum und war durch drei Türen zu betreten. Sämtliche Fenster des Erdgeschosses - mit Ausnahme der Nordseite - waren bauzeitlich vergittert. Zu der bauzeitlichen repräsentativen Ausstattung gehörten der Fliesenbelag im Vestibül, das Kreuzrippengewölbe sowie die rundbogigen, reich verzierten Türen. Das Obergeschoß, das über eine interessant gestaltete Treppe zu erreichen war, diente anfangs als Wohnung für den Sparkassendirektor. Die Raumaufteilung entsprach ursprünglich in etwa dem des Erdgeschosses, so existierte hier auch eine große Vorhalle als Diele, in der ein Oberlicht eingebaut war.
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Die siebte Bauphase beinhaltet die Verlängerung des Nordflügel um ein Drittel nach Osten sowie die Erneuerung der Hoffassade des gesamten Nordflügels, ersichtlich an der Verwendung von Ziegelsteinmauerwerk für den Sockel und anschließendem Verputz. Dabei wurde auf der Hofseite ein zusätzlicher Eingang in Form eines segmentbogigen Portals mit einer zweiflügeligen Tür geschaffen. Bei der Fassadengestaltung orientierte man sich an den vorhandenen Fassaden. Aufgrund dieser Anpassung ist eine Datierung wieder sehr schwierig. Sollte die sich im Inneren befindliche schlichte, schmale Flolztreppe gleichzeitig mit dem Gebäudeteil entstanden sein, dann ist der Anbau erst in die 30er/40er Jahre zu datieren. Die Wiederverwendung der kleinen Türmchen aus rotem Sandstein aus der ersten Bauphase im Dachbereich der neuen Nordfassade, die ursprünglich den Giebel des westlichen Mittelrisaliten und die Südostecke bekrönten, läßt aber eher auf eine frühere Zeit schließen, die in Verbindung mit der sechsten Bauphase steht, denn das langfristige Lagern abgenommener Bauteile ist eigentlich auszuschließen. Diese Verlängerung des Gebäudes steht unmittelbar im Zusammenhang mit einem gewachsenen Platzbedürfnis, das auch Ursache für die achte Bauphase ist.
Die siebte Bauphase beinhaltet die Verlängerung des Nordflügel um ein Drittel nach Osten sowie die Erneuerung der Hoffassade des gesamten Nordflügels, ersichtlich an der Verwendung von Ziegelsteinmauerwerk für den Sockel und anschließendem Verputz. Dabei wurde auf der Hofseite ein zusätzlicher Eingang in Form eines segmentbogigen Portals mit einer zweiflügeligen Tür geschaffen. Bei der Fassadengestaltung orientierte man sich an den vorhandenen Fassaden. Aufgrund dieser Anpassung ist eine Datierung wieder sehr schwierig. Sollte die sich im Inneren befindliche schlichte, schmale Flolztreppe gleichzeitig mit dem Gebäudeteil entstanden sein, dann ist der Anbau erst in die 30er/40er Jahre zu datieren. Die Wiederverwendung der kleinen Türmchen aus rotem Sandstein aus der ersten Bauphase im Dachbereich der neuen Nordfassade, die ursprünglich den Giebel des westlichen Mittelrisaliten und die Südostecke bekrönten, läßt aber eher auf eine frühere Zeit schließen, die in Verbindung mit der sechsten Bauphase steht, denn das langfristige Lagern abgenommener Bauteile ist eigentlich auszuschließen. Diese Verlängerung des Gebäudes steht unmittelbar im Zusammenhang mit einem gewachsenen Platzbedürfnis, das auch Ursache für die achte Bauphase ist.


Die Nutzung des Kreisständehauses war zwar Anfang des 20. Jh. unverändert geblieben, die wachsende Anzahl der Beamten und Angestellten der einzelnen Bereiche erhöhte sich jedoch laufend. Und so löste die Verlagerung der Sparkasse aus dem Gebäude die Platzprobleme nur kurzfristig. 1919 kamen zu der üblichen Nutzung noch Büros für das Versicherungsamt und das Kreiswohlfahrtsamt hinzu. Für diese könnte z. B. der Anbau am Nordflügel erfolgt sein. Dies ist jedoch nur eine Spekulation. Ab 1924 sind als Nutzer des Gebäudes nur noch das Landratsamt, die Kreis-Kommunalkasse und der Kreisausschuß belegt sowie die Wohnungen für den Landrat, den Hausmeister und weitere drei Wohnungen. Anfang der 30er Jahre prägte sich für das Gebäude Grimmelallee 23 nur noch die Bezeichnung Landratsamt ein, das seit dieser Zeit den größten Teil der Büroräume in Anspruch nahm.
Die Nutzung des Kreisständehauses war zwar Anfang des 20. Jh. unverändert geblieben, die wachsende Anzahl der Beamten und Angestellten der einzelnen Bereiche erhöhte sich jedoch laufend. Und so löste die Verlagerung der Sparkasse aus dem Gebäude die Platzprobleme nur kurzfristig. 1919 kamen zu der üblichen Nutzung noch Büros für das Versicherungsamt und das Kreiswohlfahrtsamt hinzu. Für diese könnte z. B. der Anbau am Nordflügel erfolgt sein. Dies ist jedoch nur eine Spekulation. Ab 1924 sind als Nutzer des Gebäudes nur noch das Landratsamt, die Kreis-Kommunalkasse und der Kreisausschuß belegt sowie die Wohnungen für den Landrat, den Hausmeister und weitere drei Wohnungen. Anfang der 30er Jahre prägte sich für das Gebäude Grimmeiallee 23 nur noch die Bezeichnung Landratsamt ein, das seit dieser Zeit den größten Teil der Büroräume in Anspruch nahm.


=== Achte Bauphase ===
=== Achte Bauphase ===
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