Bearbeiten von „Kurt Bührig

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'''Kurt Bührig''' (geb. 5. April 1897 in Lutherstadt Wittenberg; gest. 9. Juli 1981 in Nordhausen) war Bergbauingenieur und Vorstand der Nordhäuser Schachtbaufirma Gebhardt & Koenig. Er war maßgeblich an der erfolgreichen Realisierung technisch anspruchsvoller Schachtbauprojekte beteiligt und trug wesentlich zur Entwicklung und Ausrichtung des Unternehmens Gebhardt & Koenig bei.
'''Kurt Bührig''' (geb. 5. April 1897; gest. unbekannt) war Bergbauingenieur und Vorstand der Nordhäuser Schachtbaufirma Gebhardt & Koenig, die ab 1936 für die [[Heeresmunitionsanstalt Wolkramshausen]] tätig war.  


Später war er Technischer Direktor des [[VEB Schachtbau Nordhausen]].
Später war er Technischer Direktor des [[VEB Schachtbau Nordhausen]].


== Leben ==
== Leben ==
=== Frühe Jahre und Ausbildung ===
Kurt Bührig wurde 1928 im Bezirk Breslau<ref>[http://delibra.bg.polsl.pl/Content/11223/no23_1928.pdf ''Glück auf'', Nr. 23]</ref> zum Bergassessor ernannt wurde und arbeitete später bei der Tiefbau- und Kälteindustrie AG Gebhardt & Koenig in Nordhausen. Sein Hauptaugenmerk lag auf der Anwendung und Verbesserung von Techniken in den Bereichen Abteufen und Ausbau von Schächten, insbesondere in den Sektoren Steinkohle, Braunkohle, Kali und Kupfer.
Kurt Bührig wurde als Sohn des preußischen General-Oberarztes Heinrich Bührig geboren. Er schloss das Gymnasium in Gleiwitz 1914 mit der Notreifeprüfung ab und wurde unmittelbar danach zum Heeresdienst einberufen, den er bis 1919 absolvierte. Seine erste Berührung mit dem Bergbau erfolgte auf Steinkohlen- und Erzbergwerken in Schlesien bis 1920. Anschließend studierte er an der Universität Breslau und an der Bergbau-Abteilung der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg.


=== Beruflicher Werdegang ===
Bührig spielte eine wichtige Rolle bei der Durchführung von Arbeiten in unterirdischen Militäranlagen während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit.<br>
Kurt Bührig wurde 1928 im Bezirk Breslau<ref>[http://delibra.bg.polsl.pl/Content/11223/no23_1928.pdf ''Glück auf'', Nr. 23]</ref> zum Bergassessor ernannt. Danach begann er seine praktische Ausbildung bei der Nordhäuser Schachtbaufirma Tiefbau und Kälte-Industrie AG, vormals Gebhardt & Koenig. Nach verschiedenen Stationen im Unternehmen, darunter die Position des Technischen Leiters des Betriebsbereiches Oberschlesien, wurde er 1938 zum Direktor und 1939 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied der fusionierten Firma Gebhardt & Koenig – Deutsche Schachtbau AG Nordhausen ernannt.
 
Sein Hauptaugenmerk lag auf der Anwendung und Verbesserung von Techniken in den Bereichen Abteufen und Ausbau von Schächten, insbesondere in den Sektoren Steinkohle, Braunkohle, Kali und Kupfer.
 
=== Zeit des Nationalsozialismus ===
Bührig war 1937 Anwärter und trat ein Jahr später der [[NSDAP]] bei. Während des Zweiten Weltkriegs war er als Artillerie-Reserveoffizier in der Wehrmacht tätig. Nach dem Tod von [[Wilhelm Zaeringer]] und dem altersbedingten Ausscheiden von Walter Resow übernahm Bührig zusammen mit Richard Nehring die Leitung der Firma Gebhardt & Koenig. 1944 wurde er zum Kompanieführer der [[Volkssturm]]-Transport-Kompanie Nordhausen ernannt, die jedoch nicht zum Einsatz kam.
 
Bührig spielte eine wichtige Rolle bei der Durchführung von Arbeiten in unterirdischen Militäranlagen während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit, wie der [[Heeresmunitionsanstalt Wolkramshausen]].  
 
=== Nachkriegszeit ===
Nach Kriegsende wurde Kurt Bührig aufgrund der Anweisung eines sowjetischen Befehlshabers verhaftet. Zuvor hatte er alle Pläne der militärischen Anlagen an die Sowjetische Militäradministration (SMAD) übergeben.<br>
Nach Kriegsende wurde Kurt Bührig aufgrund der Anweisung eines sowjetischen Befehlshabers verhaftet. Zuvor hatte er alle Pläne der militärischen Anlagen an die Sowjetische Militäradministration (SMAD) übergeben.<br>
Bührig wurde nicht in das NKWD-Gefängnis in der Karolingerstraße 18 in Nordhausen gebracht, sondern in das Nachfolgelager des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora am Kohnstein. Dort mussten die Angehörigen der Inhaftierten für deren Versorgung mit Essen sorgen. Am 28. August 1945 wurde Bührig aufgrund eines Antrags der neuen Betriebsleitung für einen Arbeitseinsatz bei der Instandsetzung der Nordhäuser Kanalisation freigelassen. Er arbeitete gemeinsam mit Artur Grosser, der eine Beschreibung der Haftzeit in diesem Lager hinterlassen hat.<br>
Bührig wurde nicht in das NKWD-Gefängnis in der Karolingerstraße 18 in Nordhausen gebracht, sondern in das Nachfolgelager des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora am Kohnstein. Dort mussten die Angehörigen der Inhaftierten für deren Versorgung mit Essen sorgen. Am 28. August 1945 wurde Bührig aufgrund eines Antrags der neuen Betriebsleitung für einen Arbeitseinsatz bei der Instandsetzung der Nordhäuser Kanalisation freigelassen. Er arbeitete gemeinsam mit Artur Grosser, der eine Beschreibung der Haftzeit in diesem Lager hinterlassen hat.<br>
Bührig wurde am 16. Juli 1946 durch eine Unterschriftensammlung von 30 Nichtmitgliedern der [[NSDAP]] entnazifiziert (Nordhäuser Antifa-Ausschuss). Infolgedessen durfte Bührig in seiner alten Firma als Bergbau-Prokurist weiterarbeiten. Er diente als wichtige Kontaktperson für die SMAD bei der Durchführung von Arbeiten in insgesamt zwölf ehemaligen unterirdischen Militäranlagen in der Region.
Bührig wurde am 16. Juli 1946 durch eine Unterschriftensammlung von 30 Nichtmitgliedern der [[NSDAP]] entnazifiziert (Nordhäuser Antifa-Ausschuss). Infolgedessen durfte Bührig in seiner alten Firma als Bergbau-Prokurist weiterarbeiten. Er diente als wichtige Kontaktperson für die SMAD bei der Durchführung von Arbeiten in insgesamt zwölf ehemaligen unterirdischen Militäranlagen in der Region.
1946 wurde er als Firmenvorstand abgelöst und zum Prokuristen zurückgestuft. 1948 erfolgte seine Ernennung zum Technischen Direktor und stellvertretenden Werkdirektor. Im selben Jahr trat er der Liberaldemokratischen Partei (LDP) bei.


Nach 1945 setzte Bührig seine Kenntnisse und Erfahrungen für den Wiederaufbau der deutschen Bergbauindustrie ein. Er leitete mehrere erfolgreiche Schachtbauprojekte, darunter die Produktionsschächte Doberlug, Nienstedt und Marx-Engels II. Zudem war Bührig an der Verbesserung von Organisation, Arbeitsvorbereitung und Planung von Arbeitsabläufen beteiligt.
Nach 1945 setzte Bührig seine Kenntnisse und Erfahrungen für den Wiederaufbau der deutschen Bergbauindustrie ein. Er leitete mehrere erfolgreiche Schachtbauprojekte, darunter die Produktionsschächte Doberlug, Nienstedt und Marx-Engels II. Zudem war Bührig an der Verbesserung von Organisation, Arbeitsvorbereitung und Planung von Arbeitsabläufen beteiligt.
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=== Akademische Laufbahn ===
=== Akademische Laufbahn ===
Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Bührig auch als Professor für das Fachgebiet Schachtabteufen an der Bergakademie Freiberg tätig – Anfang Juli 1957 hatte er, Technischer Direktor des VEB Schachtbau Nordhausen, die Ernennungsurkunde erhalten.<ref>[[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hrsg.): ''[[Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 463.</ref> Darüber hinaus war er Mitglied des Redaktionsbeirats. Seine akademische Arbeit zeichnete sich durch umfangreiches Wissen und vielseitige Erfahrungen aus, die er seinen Studenten als Grundlage für ihre zukünftige Tätigkeit im Bergbau vermittelte.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Bührig auch als Professor für das Fachgebiet Schachtabteufen an der Bergakademie Freiberg tätig. Darüber hinaus war er Mitglied des Redaktionsbeirats. Seine akademische Arbeit zeichnete sich durch umfangreiches Wissen und vielseitige Erfahrungen aus, die er seinen Studenten als Grundlage für ihre zukünftige Tätigkeit im Bergbau vermittelte.
 
== Familie ==
Kurt Bührig war seit 1937 mit Ursula Lustig, der Tochter eines Stabsoffiziers im Reichsmarineamt, verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Hellmuth Schunke: ''Professor Kurt Bührig''. In: ''[[Der Nordhäuser Roland (8/1957)]]''.
* Hellmuth Schunke: ''Professor Kurt Bührig''. In: ''[[Der Nordhäuser Roland (8/1957)]]''.
* [[Stadtarchiv Nordhausen]]: ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Ingenieur]]
[[Kategorie:Ingenieur]]
[[Kategorie:Bergmann]]
[[Kategorie:Bergmann]]
[[Kategorie:LDPD-Mitglied]]
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied]]
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied]]
[[Kategorie:Geboren 1897]]
[[Kategorie:Geboren 1897]]
[[Kategorie:Gestorben 1981]]
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