Bearbeiten von „Königin-Luise-Schule Nordhausen

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Ab Ostern 1922 wurde die dreijährigen Vorschulklassen gemäß dem neuen Reichsgrundschulgesetz  von 1920 aufgelöst und als schulgeldfreie Grundschulklassen in die vollstufigen städtischen Mädchenvolksschulen integriert. Im Schuljahr 1922-1923 war die Anstalt kurzfristig „deutsche Oberschule“. Diese Entscheidung wurde aber bereits ein Jahr später wieder revidiert. Mit Beginn des Schuljahres 1923 wurde die Anstalt "Oberlyzeum neuen Typs" im Sinne der Bestimmungen über das höhere Mädchenschulwesen. Die Schule war nun ein neunjähriges neusprachliches Mädchengymnasium mit Abiturabschluß, der auf den vier Grundschuljahren aufbaute. Mit dem Abitur erlangten die Mädchen nunmehr die Allgemeine Hochschulreife, und nicht mehr nur, wie bisher, die Berechtigung zur Lehrtätigkeit an Höheren Mädchenschulen. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Schule 557 Schülerinnen, die mit neusprachlichen Schwerpunkt unterrichtet wurden.  
Ab Ostern 1922 wurde die dreijährigen Vorschulklassen gemäß dem neuen Reichsgrundschulgesetz  von 1920 aufgelöst und als schulgeldfreie Grundschulklassen in die vollstufigen städtischen Mädchenvolksschulen integriert. Im Schuljahr 1922-1923 war die Anstalt kurzfristig „deutsche Oberschule“. Diese Entscheidung wurde aber bereits ein Jahr später wieder revidiert. Mit Beginn des Schuljahres 1923 wurde die Anstalt "Oberlyzeum neuen Typs" im Sinne der Bestimmungen über das höhere Mädchenschulwesen. Die Schule war nun ein neunjähriges neusprachliches Mädchengymnasium mit Abiturabschluß, der auf den vier Grundschuljahren aufbaute. Mit dem Abitur erlangten die Mädchen nunmehr die Allgemeine Hochschulreife, und nicht mehr nur, wie bisher, die Berechtigung zur Lehrtätigkeit an Höheren Mädchenschulen. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Schule 557 Schülerinnen, die mit neusprachlichen Schwerpunkt unterrichtet wurden.  


Im Gegensatz zu den schulgeldfreien Volksschulen konnte sich den Schulbesuch nur die städtische bürgerliche Mittel- und Oberschicht leisten. So besuchten im Schuljahr 1918/1919 von 2686 schulpflichtigen Mädchen 2112 die städtischen Volksschulen und die Mädchenmittelschule, aber nur 513 die Höhere Töchterschule, was einen Anteil von 21,3% entsprach. Im Jahr 1926/27 betrug das Schulgeld monatlich für einnheimische Schülerinnen 15 ℛℳ, auswärtige Schülerinnen mussten 25% mehr bezahlen. 1927/28 mussten für einheimische Mädchen bereits 200 ℛℳ jährlich gezahlt werden. Für auswärtige Schülerinnen betrug der Aufschlag 25% mehr. Bei mehreren Geschwistern wurde eine Ermäßigung gewährt. Einige begabte und bedürftige Mädchen erhielten eine Erziehungsbeihilfe aus dem Schulgeldaufkommen. Im Schuljahr 1926/27 waren es z. B. zehn Schülerinnen mit einem Betrag zwischen 200 und 500  ℛℳ, dazu freies Schulgeld. 1927/28 wurde ein Betrag zwischen 100 und 300 ℛℳ, zuzüglich Schulgeldfreiheit, an neun Schülerinnen verteilt.
Im Gegensatz zu den schulgeldfreien Volksschulen konnte sich den Schulbesuch nur die städtische bürgerliche Mittel- und Oberschicht leisten. So besuchten im Schuljahr 1918/1919 von 2686 schulpflichtigen Mädchen 2112 die städtischen Volksschulen und die Mädchenmittelschule, aber nur 513 die Höhere Töchterschule, was einen Anteil von 21,3% entsprach. Im Jahr 1926/27 betrug das Schulgeld monatlich für einnheimische Schülerinnen 15 RM, auswärtige Schülerinnen mussten 25% mehr bezahlen. 1927/28 mussten für einheimische Mädchen bereits 200 RM jährlich gezahlt werden. Für auswärtige Schülerinnen betrug der Aufschlag 25% mehr. Bei mehreren Geschwistern wurde eine Ermäßigung gewährt. Einige begabte und bedürftige Mädchen erhielten eine Erziehungsbeihilfe aus dem Schulgeldaufkommen. Im Schuljahr 1926/27 waren es z. B. zehn Schülerinnen mit einem Betrag zwischen 200 und 500  RM, dazu freies Schulgeld. 1927/28 wurde ein Betrag zwischen 100 und 300 RM, zuzüglich Schulgeldfreiheit, an neun Schülerinnen verteilt.


Im Jahr 1921 wurde ein schulischer Turn- und Sportverein gegründet. Er bot Schülerinnen der Oberstufe und ehemaligen Schülerinnen der Gelegenheit einmal wöchentlich abends 2 Stunden zu turnen, einmal im Winterhalbjahr zu Lese- und Spielabenden zusammen zu sein und zu wandern. Dem Verein waren sogenannte Jugendriegen angeschlossen, in denen Schülerinnen der unteren Klassen an den schul- und aufgabenfreien Nachmittagen unter der Leitung von Turnlehrerinnen Spiel und Sport pflegen konnten. Im Schuljahr 1931/32 waren 141 Schülerinnen und 51 ehemaligen Schülerinnen Mitglied dieses Turn- und Sportvereins. Geleitet wurde der Verein durch die Oberschullehrerin Hedwig Staepel und die Oberturnlehrerin Elisabeth Seehaus. Sportlich waren die Mädchen sehr erfolgreich. Jährlich nahmen Schülerinnen an den Reichsjugendwettkämpfen des Nordhäuser Jugendpflege-Vereins „Jugendwohl“ im Nordhäuser Stadion teil. Anfang September 1931 gewannen sie dabei zum siebtenmal in Folge einen von der Stadt Nordhausen gestifteten Wanderpreis. Am 14.8.1932 erhielten von 31 angetretenen Vereinsmitgliedern 26 Schülerinnen als Siegerpreis einen Kranz, 6 die Ehrenurkunde des Reichspräsidenten. Eine Schülerin wurde als erfolgreichste Sportlerin des Wettbewerbs mit einer Plakette des Reichsausschusses für Leibesübungen ausgezeichnet.
Im Jahr 1921 wurde ein schulischer Turn- und Sportverein gegründet. Er bot Schülerinnen der Oberstufe und ehemaligen Schülerinnen der Gelegenheit einmal wöchentlich abends 2 Stunden zu turnen, einmal im Winterhalbjahr zu Lese- und Spielabenden zusammen zu sein und zu wandern. Dem Verein waren sogenannte Jugendriegen angeschlossen, in denen Schülerinnen der unteren Klassen an den schul- und aufgabenfreien Nachmittagen unter der Leitung von Turnlehrerinnen Spiel und Sport pflegen konnten. Im Schuljahr 1931/32 waren 141 Schülerinnen und 51 ehemaligen Schülerinnen Mitglied dieses Turn- und Sportvereins. Geleitet wurde der Verein durch die Oberschullehrerin Hedwig Staepel und die Oberturnlehrerin Elisabeth Seehaus. Sportlich waren die Mädchen sehr erfolgreich. Jährlich nahmen Schülerinnen an den Reichsjugendwettkämpfen des Nordhäuser Jugendpflege-Vereins „Jugendwohl“ im Nordhäuser Stadion teil. Anfang September 1931 gewannen sie dabei zum siebtenmal in Folge einen von der Stadt Nordhausen gestifteten Wanderpreis. Am 14.8.1932 erhielten von 31 angetretenen Vereinsmitgliedern 26 Schülerinnen als Siegerpreis einen Kranz, 6 die Ehrenurkunde des Reichspräsidenten. Eine Schülerin wurde als erfolgreichste Sportlerin des Wettbewerbs mit einer Plakette des Reichsausschusses für Leibesübungen ausgezeichnet.
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