Bearbeiten von „Königin-Luise-Schule Nordhausen

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Im Jahr 1807 wurde Nordhausen Teil des Königreiches Westfalen. Aufgrund der schlechten Mädchenschulverhältnissen dachte der Magistrat daran,  im Rahmen einer Schulreform eine höhere Töchterschule einzurichten. Zu diesem Zweck wurde Christian August Heyse als erster Lehrer an das Nordhäuser Gymnasium berufen, damit er die Leitung der zu gründenden Töchterschule übernehme und man ernannte ihn zum Mitglied der Schulinspektion. Heyse, Verfasser eines bekannten Fremdwörterbuches, kam aus Oldenburg, wo er eine private Töchterschule gegründet hatte. Zusammen mit Bürgermeister Grünhagen und Gymnasialdirektor Sparr betrieb er die Neuregelung des Nordhäuser Schulwesens. Am 3. Mai 1808 wurde Heyse in sein Amt als Rektor der höheren Töchterschule eingeführt und am 9. Mai wurde die Höhere Töchterschule zweiklassig mit 17 Mädchen eröffnet. Elementare Kenntnisse wurden für die Aufnahme vorausgesetzt. Da aber bei einem Teil der Mädchen diese Vorkenntnisse fehlten, wurde 1809 eine dritte Klasse als Vorklasse eingerichtet. Neben dem Rektor Heyse unterrichteten an der Schule der Pastor Bohne, die Kollaboratoren Ehring und Ude, Demoiselle Wetzel als Französischlehrerin, Demoiselle Melde als Handarbeitslehrerin und der Tanzmeister Münzel. Den Schülerinnen wurde ebenso wie am Gymnasium Wissen über die elementaren Kenntnisse  hinaus vermittelt. Unterrichtet wurden die Mädchen in Religions- und Pflichtenlehre, Aufbau des menschlichen Körpers, Natur, Gewerbe- und Warenkunde, Erd- und Weltbeschreibung, Geschichte und Mythologie, Vernunftlehre, Deutsch, Französisch, Rechnen, Zeichnen, Singen, Tanzen und Handarbeit. Im Jahr 1809 zählt die Schule 51 Schülerinnen und im Schuljahr 1832/1833 wurden 74 Mädchen in 3 Klassen unterrichtet.  
Im Jahr 1807 wurde Nordhausen Teil des Königreiches Westfalen. Aufgrund der schlechten Mädchenschulverhältnissen dachte der Magistrat daran,  im Rahmen einer Schulreform eine höhere Töchterschule einzurichten. Zu diesem Zweck wurde Christian August Heyse als erster Lehrer an das Nordhäuser Gymnasium berufen, damit er die Leitung der zu gründenden Töchterschule übernehme und man ernannte ihn zum Mitglied der Schulinspektion. Heyse, Verfasser eines bekannten Fremdwörterbuches, kam aus Oldenburg, wo er eine private Töchterschule gegründet hatte. Zusammen mit Bürgermeister Grünhagen und Gymnasialdirektor Sparr betrieb er die Neuregelung des Nordhäuser Schulwesens. Am 3. Mai 1808 wurde Heyse in sein Amt als Rektor der höheren Töchterschule eingeführt und am 9. Mai wurde die Höhere Töchterschule zweiklassig mit 17 Mädchen eröffnet. Elementare Kenntnisse wurden für die Aufnahme vorausgesetzt. Da aber bei einem Teil der Mädchen diese Vorkenntnisse fehlten, wurde 1809 eine dritte Klasse als Vorklasse eingerichtet. Neben dem Rektor Heyse unterrichteten an der Schule der Pastor Bohne, die Kollaboratoren Ehring und Ude, Demoiselle Wetzel als Französischlehrerin, Demoiselle Melde als Handarbeitslehrerin und der Tanzmeister Münzel. Den Schülerinnen wurde ebenso wie am Gymnasium Wissen über die elementaren Kenntnisse  hinaus vermittelt. Unterrichtet wurden die Mädchen in Religions- und Pflichtenlehre, Aufbau des menschlichen Körpers, Natur, Gewerbe- und Warenkunde, Erd- und Weltbeschreibung, Geschichte und Mythologie, Vernunftlehre, Deutsch, Französisch, Rechnen, Zeichnen, Singen, Tanzen und Handarbeit. Im Jahr 1809 zählt die Schule 51 Schülerinnen und im Schuljahr 1832/1833 wurden 74 Mädchen in 3 Klassen unterrichtet.  


Zunächst  war die Schule im Beckerschen Stipendienhaus neben dem Rathaus untergebracht. Am 4. Februar 1833 siedelte die Schule in das ehemalige Waagegebäude am unteren [[Pferdemarkt]] über. 1861 bezog die Schule das für sie neu errichtete Schulhaus in der [[Blasiistraße]], in dem sie bis 1945 verblieb. Den Schulneubau konnte die Stadt nicht aus laufenden Haushaltsmitteln bestreiten. Für den Bau wurde eine Anleihe in Höhe von 23.280 Reichsmark aufgenommen. Notwendige Anbauten an das Schulgebäude erfolgten in den Jahren 1876 und 1891.  
Zunächst  war die Schule im Beckerschen Stipendienhaus neben dem Rathaus untergebracht. Am 4. Februar 1833 siedelte die Schule in das ehemalige Waagegebäude am unteren [[Pferdemarkt]] über. 1861 bezog die Schule das neu errichtete Schulhaus in der [[Blasiistraße]], in dem sie bis 1945 verblieb. Den Schulneubau konnte die Stadt nicht aus laufenden Haushaltsmitteln bestreiten. Für den Bau wurde eine Anleihe in Höhe von 23.280 Reichsmark aufgenommen. Notwendige Anbauten an das Schulgebäude erfolgten in den Jahren 1876 und 1891.  


Der Zugang zur Schule erfolgte dabei durch das Tor des alten Vorderhauses in der Blasiistraße 16. In den engen Räumen dieses um 1700 errichteten Fachwerkgebäudes  wurden die Vorklassen unterrichtet. Diese Vorklassen waren ab 1876 der Anstalt zugeordnet. Am 29. September 1876 wurde in einem Zimmer dieses Vorderhauses das erste städtische Altertums-Museum eingerichtet und am 4. Oktober 1876 für die Bürgerschaft eröffnet. Eines der ältesten Museumsstücke soll eine holzgeschnitzte Passionsgruppe des abgebrochenen [[Zwinger|Töpfertorzwingers]] gewesen sein. Das Museum verblieb in diesem Raum bis zu seinem Umzug in das neue erbaute Volksschulgebäude am Taschenberg im Jahr 1878.
Der Zugang zur Schule erfolgte dabei durch das Tor des alten Vorderhauses in der Blasiistraße 16. In den engen Räumen dieses um 1700 errichteten Fachwerkgebäudes  wurden die Vorklassen unterrichtet. Diese Vorklassen waren ab 1876 der Anstalt zugeordnet. Am 29. September 1876 wurde in einem Zimmer dieses Vorderhauses das erste städtische Altertums-Museum eingerichtet und am 4. Oktober 1876 für die Bürgerschaft eröffnet. Eines der ältesten Museumsstücke soll eine holzgeschnitzte Passionsgruppe des abgebrochenen [[Zwinger|Töpfertorzwingers]] gewesen sein. Das Museum verblieb in diesem Raum bis zu seinem Umzug in das neue erbaute Volksschulgebäude am Taschenberg im Jahr 1878.
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