Bearbeiten von „Heinz Sting

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== Leben ==
== Leben ==


Heinz Sting wurde als Sohn des Postinspektors ''Walter Sting'' und seiner Ehefrau ''Lina Roloff'' geboren. Sein Bruder war [[Helmut Sting]]. Väterlicherseits stammte die Familie aus dem schwäbischen Balingen und kam 1830 nach Apolda. Der Name „Sting“ ist eine Abkürzung des schwäbischen Familiennamens „Stenglin“. Die Familie der Mutter stammte aus der Nähe von Aschersleben. Ab 1906 lebte Heinz Sting in Nordhausen, wohin sein Vater versetzt wurde.  
Heinz Sting wurde als Sohn des Postinspektors ''Walter Sting'' und seiner Ehefrau ''Lina Roloff'' geboren. Väterlicherseits stammte die Familie aus dem schwäbischen Balingen und kam 1830 nach Apolda. Der Name „Sting“ ist eine Abkürzung des schwäbischen Familiennamens „Stenglin“. Die Familie der Mutter stammte aus der Nähe von Aschersleben. Ab 1906 lebte Heinz Sting in Nordhausen, wohin sein Vater versetzt wurde.  


Nach dem Abitur im Jahr 1923 studierte Sting Nationalökonomie und Rechtswissenschaft in Jena, Leipzig und Halle. Er legte das Erste Juristische Staatsexamen ab, absolvierte danach das Referendariat und bestand anschließend das Zweite Juristische Staatsexamen. Im Anschluß trat er als Gerichtsassessor in den preußischen Justizdienst ein.  
Nach dem Abitur im Jahr 1923 studierte Sting Nationalökonomie und Rechtswissenschaft in Jena, Leipzig und Halle. Er legte das Erste Juristische Staatsexamen ab, absolvierte danach das Referendariat und bestand anschließend das Zweite Juristische Staatsexamen. Im Anschluß trat er als Gerichtsassessor in den preußischen Justizdienst ein.  
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Am 1. Juli 1933 wurde er Oberbürgermeister von Nordhausen. Nach Stings Aussage nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich in der Stadtverordnetenversammlung im März 1933 vergeblich für den Verbleib des Bürgermeisters [[Curt Baller]] ein.  
Am 1. Juli 1933 wurde er Oberbürgermeister von Nordhausen. Nach Stings Aussage nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich in der Stadtverordnetenversammlung im März 1933 vergeblich für den Verbleib des Bürgermeisters [[Curt Baller]] ein.  


Nach dem Tod von [[Gerhard Stumme]] war Sting von Februar bis April 1934 kommissarischer Landrat. Danach wurde er überraschend vom Thüringer Gauleiter Fritz Sauckel abgesetzt und [[Heinrich Keiser]] als interim. Landrat bestimmt. Die Gegnerschaft Stings zum NSDAP-Kreisleiter Keiser erreichte damit einen ersten Höhepunkt; Sting und die Nordhäuser NSDAP hatte sich gegen den in der Bevölkerung unbeliebten Keiser ausgesprochen, der dagegen von Sauckel unterstützt wurde. Im Sommer 1934 übergab Sting der Staatsanwaltschaft einen Bericht, in dem er diverse Übergriffe Keisers verzeichnet hatte. Es folgte ein Haftbefehl gegen Keiser und Ende Oktober 1934 kam es zum Strafverfahren in Nordhausen. Am 19. Oktober 1934 wurde Heinz Sting als Oberbürgermeister beurlaubt.<ref>[https://nordhausen-im-ns.de/adolf-hitler-haus.html Nordhausen im Nationalsozialismus: Adolf-Hitler-Haus] Abgerufen am 16. Oktober 2013.</ref>
Nach dem Tod von [[Gerhard Stumme]] war Sting von Februar bis April 1934 kommissarischer Landrat. Danach wurde er überraschend vom Thüringer Gauleiter Fritz Sauckel abgesetzt und [[Heinrich Keiser]] als interim. Landrat bestimmt. Die Gegnerschaft Stings zum NSDAP-Kreisleiter Keiser erreichte damit einen ersten Höhepunkt; Sting und die Nordhäuser NSDAP hatte sich gegen den in der Bevölkerung unbeliebten Keiser ausgesprochen, der dagegen von Sauckel unterstützt wurde. Im Sommer 1934 übergab Sting der Staatsanwaltschaft einen Bericht, in dem er diverse Übergriffe Keisers verzeichnet hatte. Es folgte ein Haftbefehl gegen Keiser und Ende Oktober 1934 kam es zum Strafverfahren in Nordhausen. Am 19. Oktober 1934 wurde Heinz Sting als Oberbürgermeister beurlaubt.<ref>[http://nordhausen-im-ns.de/de/548 Nordhausen im Nationalsozialismus: Adolf-Hitler-Haus] Abgerufen am 16. Oktober 2013.</ref>
Keiser wurde am 12. November 1934 wegen Nötigung, versuchter Erpressung und fahrlässiger Körperverletzung zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt, jedoch nach einem Gnadengesuch an den preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring rehabilitiert. Sting dagegen wurde auf Zutun Sauckels vorübergehend in Haft genommen und verlor seine Posten. Am 17. Januar 1935 hatte das Oberste Parteigericht den Ausschluss Stings aus der NSDAP wegen parteischädigenden Verhaltens bestätigt und wurde somit rechtskräftig.
Keiser wurde am 12. November 1934 wegen Nötigung, versuchter Erpressung und fahrlässiger Körperverletzung zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt, jedoch nach einem Gnadengesuch an den preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring rehabilitiert. Sting dagegen wurde auf Zutun Sauckels vorübergehend in Haft genommen und verlor seine Posten. Als es im Sommer 1935 zu Ausschreitungen gegen den katholischen Pfarrer [[Wilhelm Hunstiger]] und einen jüdischen Einwohner Nordhausens kam, erstattete Sting erneut Anzeige gegen Keiser, was auch in der Berliner Parteikanzlei für Aufsehen sorgte. Nun wurde Keiser als Kreisleiter abgesetzt und nach Saalfeld-Rudolstadt versetzt, das Verfahren gegen ihn jedoch eingestellt.
 
Als es im Sommer 1935 zu Ausschreitungen gegen den katholischen Pfarrer [[Wilhelm Hunstiger]] und einen jüdischen Einwohner Nordhausens kam, erstattete Sting erneut Anzeige gegen Keiser, was auch in der Berliner Parteikanzlei für Aufsehen sorgte. Nun wurde Keiser als Kreisleiter abgesetzt und nach Saalfeld-Rudolstadt versetzt, das Verfahren gegen ihn jedoch eingestellt.


Sting wurde 1938 wieder in die NSDAP aufgenommen und kam 1939 als Regierungsdirektor nach Braunschweig. Von 1939 bis 1945 war er Artillerieoffizier an der Westfront und später Batteriechef an der Ostfront, u. a. vor Stalingrad. Zudem war er NS-Führungsoffizier (NSFO). 1942 wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Verwundetenabzeichen in Schwarz ausgezeichnet.
Sting wurde 1938 wieder in die NSDAP aufgenommen und kam 1939 als Regierungsdirektor nach Braunschweig. Von 1939 bis 1945 war er Artillerieoffizier an der Westfront und später Batteriechef an der Ostfront, u. a. vor Stalingrad. Zudem war er NS-Führungsoffizier (NSFO). 1942 wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Verwundetenabzeichen in Schwarz ausgezeichnet.
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=== Beiträge ===
=== Beiträge ===
*''Das Gymnasium zu Nordhausen''. In: ''Gymnasien der Provinz Sachsen und des Landes Anhalt.'', 1966.
*''Das Gymnasium zu Nordhausen''. In: ''Gymnasien der Provinz Sachsen und des Landes Anhalt.'', 1966.
=== Herausgeber ===
* ''[[Nordhausen-Harz und Goldene Aue]]'' (= ''Historische Nachrichten von der ehemals Kayserlichen und des Heiligen Römischen Reichs Freyen Stadt Nordhausen ; N.F.1974''; Band 4). Hannover: Verlag der "Nordhäuser Nachrichten", 1974.


== Literatur ==
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