Bearbeiten von „Hannoverscher Zoll“
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Am Abend des 26. Dezember 1876 wurde der Hannoversche Zoll durch Feuer vernichtet. Der Eigentümer, Gärtner Moritz Kindler, war mit dem Haus und seinen Nebengebäuden hoch verschuldet. Wegen der Kälte blieben die Löscharbeiten wirkungslos. Nach dem Brand wurde der Verdacht geäußert, dass Brandstiftung vorliegt, was sich jedoch nicht nachweisen ließ.<br> | Am Abend des 26. Dezember 1876 wurde der Hannoversche Zoll durch Feuer vernichtet. Der Eigentümer, Gärtner Moritz Kindler, war mit dem Haus und seinen Nebengebäuden hoch verschuldet. Wegen der Kälte blieben die Löscharbeiten wirkungslos. Nach dem Brand wurde der Verdacht geäußert, dass Brandstiftung vorliegt, was sich jedoch nicht nachweisen ließ.<br> | ||
Am 23. Juni 1879 erzählte der 24-jährige Sohn des Gastwirts, Paul Kindler, dem Gärtner Garhoff, dass der Zoll von dem Glaser Gundermann mit dem Schlosser Wecker absichtlich in Brand gesetzt worden sei. Garthoff informierte schließlich die Behörden über den Vorgang.<br> | Am 23. Juni 1879 erzählte der 24-jährige Sohn des Gastwirts, Paul Kindler, dem Gärtner Garhoff, dass der Zoll von dem Glaser Gundermann mit dem Schlosser Wecker absichtlich in Brand gesetzt worden sei. Garthoff informierte schließlich die Behörden über den Vorgang.<br> | ||
In der Vernehmung wurde bekannt, dass Gundermann und Wecker Holz, Späne und andere mit Petroleum getränkte Stoffe auf dem Boden anhäuften; eine abbrennende Kerze entzündete letztendlich die Späne. Moritz Kindler war zu der Zeit | In der Vernehmung wurde bekannt, dass Gundermann und Wecker Holz, Späne und andere mit Petroleum getränkte Stoffe auf dem Boden anhäuften; eine abbrennende Kerze entzündete letztendlich die Späne. Moritz Kindler war zu der Zeit vereist, um ein Alibi zu haben.<br> | ||
Am 6. Januar 1880 wurde der Fall vor dem Nordhäuser Schwurgericht verhandelt. Alle | Am 6. Januar 1880 wurde der Fall vor dem Nordhäuser Schwurgericht verhandelt. Alle Angeklarten bestritten die Vorwürfe, und der Hauptbelastungszeuge Paul Kindler verweigerte die Aussage. Als Verteidiger fungierte [[Albert Traeger]]. Am Ende wurde die Angeklagten freigelassen. | ||
Heute erinnert der Straßenname „Am Zoll“ an das Gebäude. An der Stelle des Gasthauses wurde ein Wegemeisterhaus errichtet. | Heute erinnert der Straßenname „Am Zoll“ an das Gebäude. An der Stelle des Gasthauses wurde ein Wegemeisterhaus errichtet. |