Bearbeiten von „Gedenkblätter aus der Geschichte der ehemaligen freien Reichsstadt Nordhausen

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{{idt2|25}}Friedrich von Bendeleben hat im Jahre 1401 eine ewige nordhäusische Mark dazu gekauft zum Tröste seiner Seele und der Seelen aller seiner Vorfahren und Freunde. Spätere auch den Statuten einverleibte Entscheidungen geben ausführliche Vorschriften für das bei dieser Spende zu beobachtende Verfahren. Die von eigenen Spendeherren verwalteten Güter und Einkünfte der Anstalt wurden immer bedeutender. Wie ansehnlich die Spende im Anfänge des 16. Jahrhunderts war, geht schon aus der Menge des Brotes und der Heringe hervor, welche, außer dem baren Gelde, an die Welt- und Ordensgeistlichen, an die Kirchen- und Schuldiener, an die städtischen Diener und an die Armen und Teilnehmer an der Prozession verteilt wurden. Im Jahre 1527 wurde ausgeteilt Brot von 44 Marktscheffeln (= 528 Scheffeln) Weizen und 16 Tonnen Heringe. Jedes Spendebrot wog damals 3 Pfd. 1520 gab man 36 Marktscheffel Weizen und 10 Tonnen Heringe; 1521 wieder 40 Marktscheffel und 12 Tonnen Heringe, und es blieb viel übrig; 1522 ebensoviel, und es reichte nicht zu, weshalb man 3 Pfennige statt eines Brotes gab. 1526 und 1528 unterblieb Prozession und Austeilung. 1529 gab man 40 Marktscheffel Weizen und 10 Tonnen Heringe, aber die Prozession unterblieb von nun an. 1532 gab man 40 Marktscheffel Weizen und 15 Tonnen Heringe, und es blieben 7 Schock Brote übrig. 1541 wog 1 Spendebrot 1 Pfd. Die Spende dauerte bis in das 17. Jahrhundert, ist aber mit der alten reichsstädtischen Herrlichkeit längst untergegangen.
{{idt2|25}}Friedrich von Bendeleben hat im Jahre 1401 eine ewige nordhäusische Mark dazu gekauft zum Tröste seiner Seele und der Seelen aller seiner Vorfahren und Freunde. Spätere auch den Statuten einverleibte Entscheidungen geben ausführliche Vorschriften für das bei dieser Spende zu beobachtende Verfahren. Die von eigenen Spendeherren verwalteten Güter und Einkünfte der Anstalt wurden immer bedeutender. Wie ansehnlich die Spende im Anfänge des 16. Jahrhunderts war, geht schon aus der Menge des Brotes und der Heringe hervor, welche, außer dem baren Gelde, an die Welt- und Ordensgeistlichen, an die Kirchen- und Schuldiener, an die städtischen Diener und an die Armen und Teilnehmer an der Prozession verteilt wurden. Im Jahre 1527 wurde ausgeteilt Brot von 44 Marktscheffeln (= 528 Scheffeln) Weizen und 16 Tonnen Heringe. Jedes Spendebrot wog damals 3 Pfd. 1520 gab man 36 Marktscheffel Weizen und 10 Tonnen Heringe; 1521 wieder 40 Marktscheffel und 12 Tonnen Heringe, und es blieb viel übrig; 1522 ebensoviel, und es reichte nicht zu, weshalb man 3 Pfennige statt eines Brotes gab. 1526 und 1528 unterblieb Prozession und Austeilung. 1529 gab man 40 Marktscheffel Weizen und 10 Tonnen Heringe, aber die Prozession unterblieb von nun an. 1532 gab man 40 Marktscheffel Weizen und 15 Tonnen Heringe, und es blieben 7 Schock Brote übrig. 1541 wog 1 Spendebrot 1 Pfd. Die Spende dauerte bis in das 17. Jahrhundert, ist aber mit der alten reichsstädtischen Herrlichkeit längst untergegangen.


== Neue Empörung. Kampf mit den Grafen von Hohnstein. Vertrag mit demselben 1363. ==
== Neue Empörung. Kamp mit den Grafen von Hohnstein. Vertrag mit demselben 1363. ==


{{idt2|25}}Mit der vorhergehenden Erzählung steht auch folgende Nachricht in Verbindung. Um jene Zeit wurde auch bekannt, wer der Anstifter des Tumultes vor fünf Jahren gewesen war (1324). Darüber entstand eine neue Empörung. Die Empörer belagerten das feste Rautenthor, hieben es auf und drangen bis auf den Königshof, wo sie viel Mutwillen trieben. Man schrie, die Stadt sei verraten, und die Bürger griffen zu den Waffen. Es war am 15. Juli 1329, als man der Aufrührer Herr wurde. Viele wurden deshalb gefangen und einige derselben gehängt, andere geköpft, andere gerädert. Die Zwietracht unter den Bürgern wurde dadurch aber größer, als sie je gewesen war, zumal die aus der Stadt Vertriebenen mit Hülfe benachbarter Ritter und Edlen, namentlich der Grafen von Hohnstein, von Stolberg und von Beichlingen mit Gewalt wieder eindringen wollten, wodurch eine Menge Kämpfe und Fehden entstanden, die durchaus nicht förderlich für die allgemeine Wohlfahrt der Stadt waren.
{{idt2|25}}Mit der vorhergehenden Erzählung steht auch folgende Nachricht in Verbindung. Um jene Zeit wurde auch bekannt, wer der Anstifter des Tumultes vor fünf Jahren gewesen war (1324). Darüber entstand eine neue Empörung. Die Empörer belagerten das feste Rautenthor, hieben es auf und drangen bis auf den Königshof, wo sie viel Mutwillen trieben. Man schrie, die Stadt sei verraten, und die Bürger griffen zu den Waffen. Es war am 15. Juli 1329, als man der Aufrührer Herr wurde. Viele wurden deshalb gefangen und einige derselben gehängt, andere geköpft, andere gerädert. Die Zwietracht unter den Bürgern wurde dadurch aber größer, als sie je gewesen war, zumal die aus der Stadt Vertriebenen mit Hülfe benachbarter Ritter und Edlen, namentlich der Grafen von Hohnstein, von Stolberg und von Beichlingen mit Gewalt wieder eindringen wollten, wodurch eine Menge Kämpfe und Fehden entstanden, die durchaus nicht förderlich für die allgemeine Wohlfahrt der Stadt waren.
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