Bearbeiten von „Gedenkblätter aus der Geschichte der ehemaligen freien Reichsstadt Nordhausen“
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{{idt2|25}}In der katholischen Zeit waren mehrere Klöster in der Stadt, sowohl Mönchs- als Nonnenklöster. Im Jahre 1387 wurde auf der Stelle, wo einst das Gymnasium stand, ein Dominikaner- oder Predigermönchkloster erbaut. Davon hat noch die Predigerstraße ihren Namen. Als der Bauernkrieg ausgebrochen, wurde der letzte Prior dieses Klosters mit den sämtlichen Mönchen Vertrieben. Da nun das Gebäude leer war, indem die Mönche sich weigerten wieder einzuziehen, so trat der Rat, welcher das Gebäude wegen seiner trefflichen Lage zu einer Schule und die Einkünfte des Klosters zur Besoldung der Lehrer zu gewinnen wünschte, mit dem Prior Johannes Lüder, welcher zuerst Prediger zu Großenfurra, dann zu Windehausen geworden war, in Unterhandlung, und dieser übergab es auch endlich dem Rate, der sofort eine Schule darin anlegte und einen gewissen Neander aus Zwickau zum Rektor ernannte. Der große Brand von 1710 zerstörte auch dieses Gebäude, sowie sämtliche Lehrerwohnungen; es ward aber auf Kosten des Magistrats 1711 wieder aufgebaut. Die Herren Direktoren Poppe, Lenz (1802), Sparr (1808), Straß, Kraft (1820), Schirlitz (1827), Schmidt (1868), Rothmaler (1872) und Grosch (1875) haben die Schule immer mehr gehoben, so daß sie bis heute sich des besten Rufes erfreut. | {{idt2|25}}In der katholischen Zeit waren mehrere Klöster in der Stadt, sowohl Mönchs- als Nonnenklöster. Im Jahre 1387 wurde auf der Stelle, wo einst das Gymnasium stand, ein Dominikaner- oder Predigermönchkloster erbaut. Davon hat noch die Predigerstraße ihren Namen. Als der Bauernkrieg ausgebrochen, wurde der letzte Prior dieses Klosters mit den sämtlichen Mönchen Vertrieben. Da nun das Gebäude leer war, indem die Mönche sich weigerten wieder einzuziehen, so trat der Rat, welcher das Gebäude wegen seiner trefflichen Lage zu einer Schule und die Einkünfte des Klosters zur Besoldung der Lehrer zu gewinnen wünschte, mit dem Prior Johannes Lüder, welcher zuerst Prediger zu Großenfurra, dann zu Windehausen geworden war, in Unterhandlung, und dieser übergab es auch endlich dem Rate, der sofort eine Schule darin anlegte und einen gewissen Neander aus Zwickau zum Rektor ernannte. Der große Brand von 1710 zerstörte auch dieses Gebäude, sowie sämtliche Lehrerwohnungen; es ward aber auf Kosten des Magistrats 1711 wieder aufgebaut. Die Herren Direktoren Poppe, Lenz (1802), Sparr (1808), Straß, Kraft (1820), Schirlitz (1827), Schmidt (1868), Rothmaler (1872) und Grosch (1875) haben die Schule immer mehr gehoben, so daß sie bis heute sich des besten Rufes erfreut. | ||
{{idt2|25}}Die Pest wütete in Nordhausen sehr oft im 13., 14., 15. und 16. Jahrhundert, besonders aber in den Jahren: 1393, 1398, 1438, 1463, 1500, 1550, 1565, 1682. Die vielen Waldungen und Sümpfe in der Umgegend mochten wohl damals dazu beitragen, daß die Pest so oft wütete und ganze Gegenden und Städte heimgesucht wurden. Vom Jahre 1550 fangen erst die | {{idt2|25}}Die Pest wütete in Nordhausen sehr oft im 13., 14., 15. und 16. Jahrhundert, besonders aber in den Jahren: 1393, 1398, 1438, 1463, 1500, 1550, 1565, 1682. Die vielen Waldungen und Sümpfe in der Umgegend mochten wohl damals dazu beitragen, daß die Pest so oft wütete und ganze Gegenden und Städte heimgesucht wurden. Vom Jahre 1550 fangen erst die Totenverzeichniffe an, und aus denselben er- giebt sich, daß hier 2 500 Menschen starben. Im Jahre 1565 wütete sie durch ganz Thüringen und raffte überall Tausende auf Tausende hinweg, und viele thüringische Städte, am meisten die volkreiche Stadt Erfurt, verödeten unter den Schlägen dieser lebenzerstörenden Geißel. Man hatte nicht Arme, nicht Gräber genug, die Toten zu bestatten. 253 000 Menschen starben an dieser Plage; im Jahre 1682 starben hier 3 509 Menschen. | ||
{{idt2|25}}Das Ende dieses Jahrhunderts in der Geschichte der Stadt beschließt der im Jahre 1398 zwischen dem Rate der Stadt einerseits und dem Stifte Ilfeld andererseits abgeschlossene Vertrag wegen des sogenannten Ilfelder Hofes, der zur Einnahme und Aufbewahrung der dem Stifte Ilfeld aus Nordhausen und den bei der Stadt gelegenen, diesem Kloster Zinspflichtigen, diente und worin die Stadt dieses Haus dem Stifte abtrat. — | {{idt2|25}}Das Ende dieses Jahrhunderts in der Geschichte der Stadt beschließt der im Jahre 1398 zwischen dem Rate der Stadt einerseits und dem Stifte Ilfeld andererseits abgeschlossene Vertrag wegen des sogenannten Ilfelder Hofes, der zur Einnahme und Aufbewahrung der dem Stifte Ilfeld aus Nordhausen und den bei der Stadt gelegenen, diesem Kloster Zinspflichtigen, diente und worin die Stadt dieses Haus dem Stifte abtrat. — |