Bearbeiten von „Freie Religionsgemeinde Nordhausen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Pfarrer [[Eduard Baltzer]] gab im Januar 1847 sein Amt auf und gründete im Haus der späteren [[Gaststätte Stadt Straßburg]] mit Kirchenvorstehern und Gemeindegliedern der [[St.-Nikolai-Kirche (Marktkirche)]] die '''Freie Protestantische Gemeinde Nordhausen''', als deren Prediger und Vorsteher er bis 1881 wirkte.  
Der Pfarrer [[Eduard Baltzer]] gab im Januar 1847 sein Amt auf und gründete mit Kirchenvorstehern und Gemeindegliedern der [[St.-Nikolai-Kirche (Marktkirche)]] die '''Freie Protestantische Gemeinde Nordhausen''', als deren Prediger und Vorsteher er bis 1881 wirkte.  


Die Nordhäuser Freie Religionsgemeinde war die älteste in der Provinz Sachsen und wurde auf behördliche Anordnung am 3. Februar 1852 geschlossen.<ref>Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 93.</ref> Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen Übertretung des Vereinsgesetzes, da der Gemeinde ein politischer Verein die Zulassung von Frauen und Kindern nicht erlaubt war. Die Anklage wurde vom Kreisgericht in erster und dem Appellationsgericht zu Halberstadt in zweiter Instanz abgewiesen. Dennoch behinderte man das Wirken der Gemeinde in den folgenden Jahren stark und ihre Mitglieder erlebten Diskriminierung. Am 17. Januar 1853 fand eine erneute polizeiliche Hausdurchsuchung bei 17 Mitgliedern statt; beim Rendanten Carl Wilhelm Engelhardt wurde das Rechnungsbuch beschlagnahmt.<ref>Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 94.</ref>
Die Nordhäuser Freie Religionsgemeinde war die älteste in der Provinz Sachsen und wurde auf behördliche Anordnung am 3. Februar 1852 geschlossen.<ref>Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 93.</ref> Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen Übertretung des Vereinsgesetzes, da der Gemeinde ein politischer Verein die Zulassung von Frauen und Kindern nicht erlaubt war. Die Anklage wurde vom Kreisgericht in erster und dem Appellationsgericht zu Halberstadt in zweiter Instanz abgewiesen. Dennoch behinderte man das Wirken der Gemeinde in den folgenden Jahren stark und ihre Mitglieder erlebten Diskriminierung. Am 17. Januar 1853 fand eine erneute polizeiliche Hausdurchsuchung bei 17 Mitgliedern statt; beim Rendanten Carl Wilhelm Engelhardt wurde das Rechnungsbuch beschlagnahmt.<ref>Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 94.</ref>
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Zur Baltzerfeier am 24. Oktober 1923 sang der Kinderchor der Gemeinde unter der Leitung von Ilse Schultes. Es gab ein Klavierspiel von Charlotte Manigk, einen Sologesang von [[Franz Baumbach]] und Tanzdarbietungen von Grete Schultes. Stadtrat [[Hermann Stade]] würdigt Baltzer als ein Vorbild, das zum Nacheifern ansporne. Am 25. November 1923 sprach [[Johannes Kleinspehn]] in der Sonntagserbauung der Freien Religionsgemeinde über „Das Problem des Todes“.
Zur Baltzerfeier am 24. Oktober 1923 sang der Kinderchor der Gemeinde unter der Leitung von Ilse Schultes. Es gab ein Klavierspiel von Charlotte Manigk, einen Sologesang von [[Franz Baumbach]] und Tanzdarbietungen von Grete Schultes. Stadtrat [[Hermann Stade]] würdigt Baltzer als ein Vorbild, das zum Nacheifern ansporne. Am 25. November 1923 sprach [[Johannes Kleinspehn]] in der Sonntagserbauung der Freien Religionsgemeinde über „Das Problem des Todes“.


Am 8. Januar 1927 feiert die Religionsgemeinde ihr 80-jähriges Jubiläum.
Am 8. Januar 1927 feiert die Religionsgemeinde ihr 80-jähriges Jubiläum.  


== Prediger ==
== Prediger ==
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== Mitgliederzahl ==
== Mitgliederzahl ==
Die freireligiöse Gemeinde erlebte ihren Höhepunkt Anfang der 1850er Jahre, als sie 1.580 Mitglieder, knapp 11% der Einwohnerschaft, zählte. In dieser Zeit wurde sie zum Auffangbecken der unterdrückten demokratischen Bewegung, weshalb kurzfristig sogar ein Verbot erfolgte. Infolge dieser Repressionen sank die Mitgliederzahl bis unter 300. Auf diesem Niveau hielt sie sich während der nächsten Jahrzehnte.
* 1850: 1580
* 1861: 377
* 1861: 377
* 1890: 257<ref>Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 157.</ref>
* 1890: 257<ref>Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 157.</ref>
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