Bearbeiten von „Festreden zur Jahrtausendfeier von Nordhausen am 28. Mai 1927“
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Das ist unser Stolz, heute in dieser Stunde: die Reichsfreiheit ist ein längst ausgeträumter Traum. Aber die Verpflichtungen, die sie auferlegt, sie dürfen nicht vergessen werden, und sie sind nicht vergessen. | Das ist unser Stolz, heute in dieser Stunde: die Reichsfreiheit ist ein längst ausgeträumter Traum. Aber die Verpflichtungen, die sie auferlegt, sie dürfen nicht vergessen werden, und sie sind nicht vergessen. | ||
Das ist es, was heute uns hinaushebt über die Gedanken, die eine beliebige andere Stadt nach | Das ist es, was heute uns hinaushebt über die Gedanken, die eine beliebige andere Stadt nach lOOOjährigem Bestehen beseelen: wir waren einmal ein selbständiges Staatswesen, gleich Preußen, das uns ausgenommen hat, und dieser Adel verpflichtet. | ||
So weist die wirkende Vergangenheit uns die Straße der Zukunft. Der alte Roland wacht an unserem Wege, wie er einst die Reichsstadtherrlichkeit schirmte, und der schwarze Adler im goldenen Felde schwebt über uns wie über der alten Reichsstadt. Wir können nicht los von den tausend Jahren, auf denen wir stehen. — Unsere Seelen sind voll von dem Bewußtsein dieser Zusammenhänge. Und wir wissen, daß es Felonie gegen die abertausend Toten wäre, deren Leben in unseren Adern klopft, wollten wir ihren heiligen Gral nicht hüten: Das stolze, selbständige, seiner Verantwortung bewußte Bürgertum. Dein Schwert, du alter Roland, soll nicht erblinden, und unserem Adler sollen die Flügel nicht sinken: wir brechen Dir die Treue nicht, Du Tausendjährige, Du freie und des heiligen Römischen Reiches Stadt! | So weist die wirkende Vergangenheit uns die Straße der Zukunft. Der alte Roland wacht an unserem Wege, wie er einst die Reichsstadtherrlichkeit schirmte, und der schwarze Adler im goldenen Felde schwebt über uns wie über der alten Reichsstadt. Wir können nicht los von den tausend Jahren, auf denen wir stehen. — Unsere Seelen sind voll von dem Bewußtsein dieser Zusammenhänge. Und wir wissen, daß es Felonie gegen die abertausend Toten wäre, deren Leben in unseren Adern klopft, wollten wir ihren heiligen Gral nicht hüten: Das stolze, selbständige, seiner Verantwortung bewußte Bürgertum. Dein Schwert, du alter Roland, soll nicht erblinden, und unserem Adler sollen die Flügel nicht sinken: wir brechen Dir die Treue nicht, Du Tausendjährige, Du freie und des heiligen Römischen Reiches Stadt! |