Bearbeiten von „Der Nordhäuser Roland (4/1955)

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Die Bürger unserer altehrwürdigen Stadt Nordhausen haben, wie so viele Menschen in deutschen Landen, ein sehr, sehr teures Lehrgeld bezahlen müssen; hoffen wir, daß für unsere und die Zukunft kommender Generationen die folgerichtigen Lehren hieraus gezogen werden.
Die Bürger unserer altehrwürdigen Stadt Nordhausen haben, wie so viele Menschen in deutschen Landen, ein sehr, sehr teures Lehrgeld bezahlen müssen; hoffen wir, daß für unsere und die Zukunft kommender Generationen die folgerichtigen Lehren hieraus gezogen werden.


Die alte „Freie Reichsstadt Nordhausen“, mit ihren zahlreichen Baudenkmälern und mittelalterlichen Zeugen einer großen Vergangenheit, war als Brücke zwischen Harz und Kyffhäuser, das Ziel vieler Fremden. Die engen, winkligen Straßen, die vielen alten Fachwerkhäuser und die abseits vom lauten Verkehrsleben liegenden verträumten Winkel, waren so recht geschaffen zu innerer Einkehr und geistiger Rückschau in längst verklungene Tage.
Die alte „Freie Reichsstadt Nordhausen“, mit ihren zahlreichen Baudenkmälern und mittelalterlichen Zeugen einer großen Vergangenheit, war als Brücke zwischen Harz und Kyffhäuser, das Ziel vieler Fremden. Die engen, winkligen Straßen, die vielen alten Fachwerkhäuser und die abseits vom lauten Verkehrsleben liegenden verträumten Winkel, waren so recht geschaffen zu innerer Einkehr und geistiger Rückschau in längst verklungene Tage.


Die noch gut erhaltene Ringmauer mit ihren Wehrtürmen und Bastionen zeugte von der Kraft eines starken, stolzen Bürgertums, das in der langen, ruhmreichen Geschichte unserer Stadt, sich mehrfach gegen die Eroberungsgelüste der umliegenden Feudalherren, besonders der Hohnsteiner Grafen, verteidigen mußte.
Die noch gut erhaltene Ringmauer mit ihren Wehrtürmen und Bastionen zeugte von der Kraft eines starken, stolzen Bürgertums, das in der langen, ruhmreichen Geschichte unserer Stadt, sich mehrfach gegen die Eroberungsgelüste der umliegenden Feudalherren, besonders der Hohnsteiner Grafen, verteidigen mußte.


Auch auf geistigem und kulturellem Gebiet nahm Nordhausen stets eine beachtliche Stellung ein, hielt doch am 10. April 1525 in der Blasii-Kirche der Pfarrer Spangenberg die erste reformatorische Predigt, mit unter der für das Wohl der Stadt so förderlichen Regierung des verdienten, sehr fortschrittlich eingestellten Bürgermeisters Michael Meyenburg, ein neues Zeitalter für das religiöse und geistige Leben der Stadt anbrach. Auch Dr. Martin Luther und Philipp Melanchthon weilten häufig in unseren Mauern.
Auch auf geistigem und kulturellem Gebiet nahm Nordhausen stets eine beachtliche Stellung ein, hielt doch am 10. April 1525 in der Blasii-Kirche der Pfarrer Spangenberg die erste reformatorische Predigt, mit unter der für das Wohl] der Stadt so förderlichen Regierung des verdienten, sehr fortschrittlich eingestellten Bürgermeisters Michael JVIeyenburg, ein neues Zeitalter für das religiöse und geistige Leben der Stadt anbrach. Auch Dr. Martin Luther und Philipp Melanchthon weilten häufig in unseren Mauern.


Der verbrecherische, militärisch völlig sinnlose anglo-amerikanische Bombenangriff am 3. und 4. April 1945 zerstörte wohl den größten Teil upserer alten Stadt, nicht aber den Lebenswillen seiner Bevölkerung. In gemeinsamer, freiwilliger Arbeit beseitigte man die Trümmer, unter größten wirtschaftlichen Schwierigkeiten begann dann der Wiederaufbau aus eigener Kraft; vieles wurde in den verflossenen zehn Jahren schon geschafft, viel mehr ist noch zu schaffen. Über die baulichen Dinge ist aus berufenerem Munde an anderer Stelle bereits geschrieben worden und wir wollen nur hoffen und wünschen, daß gemachte bauliche Fehler — insbesondere wo es sich um die vermeidbare Vernichtung von historisch wertvollen Baudenkmälern! handelt — künftig vermieden werden und durch ein »sinnvolles und harmonisches Zusammenarbeiten aller verantwortlichen Stellen, unsere alte Stadt, in gebührender Berücksichtigung ihrer historischen Tradition, schöner als zuvor aus den Trümmern erstehen möge.
Der verbrecherische, militärisch völlig sinnlose anglo-amerikanische Bombenangriff am 3. und 4. April 1945 zerstörte wohl den größten Teil upserer alten Stadt, nicht aber den Lebenswillen seiner Bevölkerung. In gemeinsamer, freiwilliger Arbeit beseitigte man die Trümmer, unter größten wirtschaftlichen Schwierigkeiten begann dann der Wiederaufbau aus eigener Kraft; vieles wurde in den verflossenen zehn Jahren schon geschafft, viel mehr ist noch zu schaffen. Über die baulichen Dinge ist aus berufenerem Munde an anderer Stelle bereits geschrieben worden und wir wollen nur hoffen und wünschen, daß gemachte bauliche Fehler — insbesondere wo es sich um die vermeidbare Vernichtung von historisch wertvollen Baudenkmälern! handelt — künftig vermieden werden und durch ein »sinnvolles j-mri harmonisches Zusammenarbeiten aller verantwortlichen Stellen, unsere alte Stadt, in gebührender Berücksichtigung ihrer historischen Tradition, schöner als zuvor aus den Trümmern erstehen möge.


Wenn ich am 2. und 3. April in meinem Farblichtbilder-Vortrag „Nordhausen — einst und jetzt“, als alter Nordhäuser Bürger, meine Mitbürger — und deutschen Landsleute — in Lichtbild und Wort, durch Unsere alte Stadt führe, Fingerzeige und Anregungen gebe, hoffe ich von meinem Teil aus einen bescheidenen Anteil am Wiederaufbau unseres alten, lieben Nordhausens zu leisten.
Wenn ich am 2. und 3. April in meinem Farblichtbilder-Vortrag „Nordhausen — einst und jetzt“, als alter Nordhäuser Bürger, meine Mitbürger — und deutschen Landsleute — in Lichtbild und Wort, durch Unsere alte Stadt führe, Fingerzeige und Anregungen gebe, hoffe ich von meinem Teil aus einen bescheidenen Anteil am Wiederaufbau unseres alten, lieben Nordhausens zu leisten.
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