Bearbeiten von „Das Zeitungswesen in Nordhausen

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Schon während des 27 Wochen dauernden Streiks der Nordhäuser Tabakarbeiter im Jahre 1901 trat das Bedürfnis nach einem am Orte redigierten, eigenen Parteiblatt zutage. Am 21. Januar 1904 kam es unter Leitung von Albert Pabst zur Gründungsversammlung (im Restaurant Stadt Berlin) und zur Wahl eines Aufsichtsrats für eine genossenschaftliche Zeitungsdruckerei. Als schließlich der Nordhäuser Arzt Dr. Karl Schultes in der Generalversammlung vom 21. August 1904 in den Aufsichtsrat gewählt worden war und seine finanzielle und persönlich werbende Kraft in den Dienst der Sache stellte, konnte der Ankauf des Hauses Wolfstraße 14 und die Einrichtung der eigenen Druckerei erfolgen. Am 24. September 1906 erschien die erste Nummer der  
Schon während des 27 Wochen dauernden Streiks der Nordhäuser Tabakarbeiter im Jahre 1901 trat das Bedürfnis nach einem am Orte redigierten, eigenen Parteiblatt zutage. Am 21. Januar 1904 kam es unter Leitung von Albert Pabst zur Gründungsversammlung (im Restaurant Stadt Berlin) und zur Wahl eines Aufsichtsrats für eine genossenschaftliche Zeitungsdruckerei. Als schließlich der Nordhäuser Arzt Dr. Karl Schultes in der Generalversammlung vom 21. August 1904 in den Aufsichtsrat gewählt worden war und seine finanzielle und persönlich werbende Kraft in den Dienst der Sache stellte, konnte der Ankauf des Hauses Wolfstraße 14 und die Einrichtung der eigenen Druckerei erfolgen. Am 24. September 1906 erschien die erste Nummer der  
„'''Nordhäuser Volkszeitung'''“. Erster Geschäftsführer und zugleich Redakteur war Ernst Wiehe aus Erfurt. Seit 1910 redigierte Johannes Kleinspehn die „Volkszeitung“ bis zu ihrem Verbot Anfang 1933. Kleinspehn starb als Opfer des Faschismus im KZ Sachsenhausen am 2. Februar 1944. Obwohl der Druckereibetrieb der Volkszeitung im März 1933 beschlagnahmt, im Mai zu Gunsten des preußischen Staates enteignet worden war, gelang es dem bisherigen Geschäftsführer Richard Wagner, ihn von der Konzentration A.G. in Berlin zu pachten und weiterhin mit Genehmigung des Regierungspräsidenten in Erfurt eine neutrale Zeitung, den „'''Nordhäuser Lokal-Anzeiger'''“ zu verlegen. Als Hauptschriftleiter fungierte Gustav Schnittger. Allerdings erfüllte sich die Hoffnung, das Unternehmen in seiner Substanz der Nordhäuser Arbeiterschaft zu erhalten, nicht, denn im Zuge der Gleichschaltung und Zentralisierung der Presse wurde der „Nordhäuser Lokal-Anzeiger“ im September 1934 liquidiert. Das Druckereiinventar, dessen Wert sich auf 78 000 ℛℳ belief, wurde für knapp 5 000 ℛℳ an den Bleicheröder Buchdruckereibesitzer Nieft verschleudert, die Autos eignete sich die Deutsche Arbeitsfront, das Büroinventar die Gestapo an.<ref>Zufolge Mitteilung von Herrn Richard Wagner, Nordhausen</ref> Die Gebäude in der Wolfstraße gingen im April 1945 zugrunde. Dieser Katastrophe entging allein die Zeitungsdruckerei in der Bahnhofstraße, die an sich seit 1943 keine Zeitung mehr herausgegeben hatte und in den Besitz der Firma Theodor Müller übergegangen war.
„'''Nordhäuser Volkszeitung'''“. Erster Geschäftsführer und zugleich Redakteur war Ernst Wiehe aus Erfurt. Seit 1910 redigierte Johannes Kleinspehn die „Volkszeitung“ bis zu ihrem Verbot Anfang 1933. Kleinspehn starb als Opfer des Faschismus im KZ Sachsenhausen am 2. Februar 1944. Obwohl der Druckereibetrieb der Volkszeitung im März 1933 beschlagnahmt, im Mai zu Gunsten des preußischen Staates enteignet worden war, gelang es dem bisherigen Geschäftsführer Richard Wagner, ihn von der Konzentration A.G. in Berlin zu pachten und weiterhin mit Genehmigung des Regierungspräsidenten in Erfurt eine neutrale Zeitung, den „'''Nordhäuser Lokal-Anzeiger'''“ zu verlegen. Als Hauptschriftleiter fungierte Gustav Schnittger. Allerdings erfüllte sich die Hoffnung, das Unternehmen in seiner Substanz der Nordhäuser Arbeiterschaft zu erhalten, nicht, denn im Zuge der Gleichschaltung und Zentralisierung der Presse wurde der „Nordhäuser Lokal-Anzeiger“ im September 1934 liquidiert. Das Druckereiinventar, dessen Wert sich auf 78 000 RM belief, wurde für knapp 5 000 RM an den Bleicheröder Buchdruckereibesitzer Nieft verschleudert, die Autos eignete sich die Deutsche Arbeitsfront, das Büroinventar die Gestapo an.<ref>Zufolge Mitteilung von Herrn Richard Wagner, Nordhausen</ref> Die Gebäude in der Wolfstraße gingen im April 1945 zugrunde. Dieser Katastrophe entging allein die Zeitungsdruckerei in der Bahnhofstraße, die an sich seit 1943 keine Zeitung mehr herausgegeben hatte und in den Besitz der Firma Theodor Müller übergegangen war.


Hier wurde mit Genehmigung der sowjetischen Militärregierung am 30. August 1945 ein „'''Amtliches Nachrichtenblatt'''“ für die Stadt Nord hausen und den Kreis Grafschaft Hohenstein (ab Nr. 3 ,für Stadt- und Landkreis Nordhausen/) herausgegeben, das „nach Bedarf“ erschien und dessen (letzte?) Nr. 5 das Datum vom 5. Mai 1946 trägt. Als Herausgeber zeichnete „der Oberbürgermeister von Nordhausen“, der Inhalt beschränkte sich auf die Publikation von Verordnungen und die Berichterstattung über die Arbeit der Bürgerschaft und der Verwaltung. Die seit August 1945 in Weimar erscheinende „'''Thüringer Volkszeitung'''“ wurde erstmalig am 15. September 1945 mit „Nordhäuser lokalen Nachrichten“ gebracht, die unter der Redaktion von Horst Rabetge.<ref>Nach Rabetge waren Hauptschriftleiter: seit Dezember 1945 Fr. Fr. Conrad, seit Februar 1946 Wolfgang Warzok, seit März 1950 Rolf Wilkens</ref> bei Theodor Müller in der Bahnhofstraße gedruckt wurden. Dieser lokale Teil erweiterte sich seit dem 11. März 1945 zu „Südharzer Lokalnachrichten“.
Hier wurde mit Genehmigung der sowjetischen Militärregierung am 30. August 1945 ein „'''Amtliches Nachrichtenblatt'''“ für die Stadt Nord hausen und den Kreis Grafschaft Hohenstein (ab Nr. 3 ,für Stadt- und Landkreis Nordhausen/) herausgegeben, das „nach Bedarf“ erschien und dessen (letzte?) Nr. 5 das Datum vom 5. Mai 1946 trägt. Als Herausgeber zeichnete „der Oberbürgermeister von Nordhausen“, der Inhalt beschränkte sich auf die Publikation von Verordnungen und die Berichterstattung über die Arbeit der Bürgerschaft und der Verwaltung. Die seit August 1945 in Weimar erscheinende „'''Thüringer Volkszeitung'''“ wurde erstmalig am 15. September 1945 mit „Nordhäuser lokalen Nachrichten“ gebracht, die unter der Redaktion von Horst Rabetge.<ref>Nach Rabetge waren Hauptschriftleiter: seit Dezember 1945 Fr. Fr. Conrad, seit Februar 1946 Wolfgang Warzok, seit März 1950 Rolf Wilkens</ref> bei Theodor Müller in der Bahnhofstraße gedruckt wurden. Dieser lokale Teil erweiterte sich seit dem 11. März 1945 zu „Südharzer Lokalnachrichten“.
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