Zum 150. Geburtstage eines berühmten Hohensteiners (Friedrich August Wolf): Unterschied zwischen den Versionen

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Am 15. Februar sind 150 Jahre verflossen, daß der Philolog Friedrich August Wolfs in Hainrode (Hainleite) als Sohn des dortigen Lehrers geboren wurde. Ueber die Bedeutung dieses großen Sohnes unserer Heimat ist bereits im 1. Jahrgange das Heimatland indem Aufsatze, „Berühmte Hohensteiner“ berichtet worden. Wir beschränken uns heute auf einen Rückblick auf seine Jugend, die er in unserer Heimat verlebte. Acht Jahre lang lebte er in seinem Geburtsorte, bis er 1767 mit seinen Eltern nach Nordhausen zog, wo sein Vater als 2. Mädchenlehrer und später als Organist wirkte. Er besuchte das dortige Gymnasium, war aber in erster Linie Autodidakt; bis in sein hohes Alter hat Wolfs eine besondere Verehrung für seine Nordhäuser Lehrer Hake und Frankenstein bewahrt. Ostern (den 30. März) 1777 bezog er mit Unterstützung des Rates der Stadt Nordhausen die Universität Göttingen. Schon nach zwei Jahren konnte er seine Studien beenden und wurde auf Empfehlung des bekannten Professors Heyne 1779 Collaborator in Ilfeld. 1782 wurde er Rektor in Osterode und verheiratete sich mit einer Tochter des Oberamtmanns Hüpeden in Neustadt, die er während seines Ilfelder Aufenthalts kennen gelernt hatte. Bis 1783 blieb er in der Heimat und übernahm dann eine Professur in Halle und 1807 in Berlin. Am 8. August l824 starb er auf einer Reise in Marseille. Die Stadt Nordhausen hat sein Andenken dadurch geehrt, daß sie eine Straße, in der er gewohnt hat, nach ihm genannt hat, und an seinem Wohnhause, Wolfstraße Nr 7, ist eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht:
Am 15. Februar sind 150 Jahre verflossen, daß der Philolog Friedrich August Wolff in Hainrode (Hainleite) als Sohn des dortigen Lehrers geboren wurde. Ueber die Bedeutung dieses großen Sohnes unserer Heimat ist bereits im 1. Jahrgange das Heimatland in dem Aufsatze „Berühmte Hohensteiner“ berichtet worden. Wir beschränken uns heute auf einen Rückblick auf seine Jugend, die er in unserer Heimat verlebte. Acht Jahre lang lebte er in seinem Geburtsorte, bis er 1767 mit seinen Eltern nach Nordhausen zog, wo sein Vater als 2. Mädchenlehrer und später als Organist wirkte. Er besuchte das dortige Gymnasium, war aber in erster Linie Autodidakt; bis in sein hohes Alter hat Wolf eine besondere Verehrung für seine Nordhäuser Lehrer Hake und Frankenstein bewahrt. Ostern (den 30. März) 1777 bezog er mit Unterstützung des Rates der Stadt Nordhausen die Universität Göttingen. Schon nach zwei Jahren konnte er seine Studien beenden und wurde auf Empfehlung des bekannten Professors Heyne 1779 Collaborator in Ilfeld. 1782 wurde er Rektor in Osterode und verheiratete sich mit einer Tochter des Oberamtmanns Hüpeden in Neustadt, die er während seines Ilfelder Aufenthalts kennen gelernt hatte. Bis 1783 blieb er in der Heimat und übernahm dann eine Professur in Halle und 1807 in Berlin. Am 8. August l824 starb er auf einer Reise in Marseille. Die Stadt Nordhausen hat sein Andenken dadurch geehrt, daß sie eine Straße, in der er gewohnt hat, nach ihm genannt hat, und an seinem Wohnhause, Wolfstraße Nr 7, ist eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht:


{{idt2|25}}Dem Andenken an Friedrich August Wolff, geb. XV. Febr. MDCCLIX zu Hainrode, gest. VIII. Aug. MDCCCXXIV zu Marseille, den Begründer der Altertumswissenschaft, den Lehrer von Tausenden in und ausser Deutschland, welcher als Schüler des Gymnasiums in diesem Hause von MDCCLXVOI bis MDCCLXXVII wohnte, gewidmet von dem Wissenschaftlichen Verein zu Nordhausen.
{{idt2|25}}Dem Andenken an Friedrich August Wolff, geb. XV. Febr. MDCCLIX zu Hainrode, gest. VIII. Aug. MDCCCXXIV zu Marseille, den Begründer der Altertumswissenschaft, den Lehrer von Tausenden in und ausser Deutschland, welcher als Schüler des Gymnasiums in diesem Hause von MDCCLXVOI bis MDCCLXXVII wohnte, gewidmet von dem Wissenschaftlichen Verein zu Nordhausen.

Version vom 19. Juli 2019, 21:31 Uhr

Textdaten
Autor:
Titel: Zum 150. Geburtstage eines berühmten Hohensteiners
Untertitel:
aus: Heimatland. Illustrierte Blätter für die Heimatkunde des Kreises Grafschaft Hohenstein, des Eichsfeldes und der angrenzenden Gebiete
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909 (Nr. ?)
Verlag:
Drucker:
Erscheinungsort:
Quelle: Scan
Kurzbeschreibung:
Digitalisat:
Eintrag in der GND: [1]
Bild
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Zum 150. Geburtstage eines berühmten Hohensteiners.


Am 15. Februar sind 150 Jahre verflossen, daß der Philolog Friedrich August Wolff in Hainrode (Hainleite) als Sohn des dortigen Lehrers geboren wurde. Ueber die Bedeutung dieses großen Sohnes unserer Heimat ist bereits im 1. Jahrgange das Heimatland in dem Aufsatze „Berühmte Hohensteiner“ berichtet worden. Wir beschränken uns heute auf einen Rückblick auf seine Jugend, die er in unserer Heimat verlebte. Acht Jahre lang lebte er in seinem Geburtsorte, bis er 1767 mit seinen Eltern nach Nordhausen zog, wo sein Vater als 2. Mädchenlehrer und später als Organist wirkte. Er besuchte das dortige Gymnasium, war aber in erster Linie Autodidakt; bis in sein hohes Alter hat Wolf eine besondere Verehrung für seine Nordhäuser Lehrer Hake und Frankenstein bewahrt. Ostern (den 30. März) 1777 bezog er mit Unterstützung des Rates der Stadt Nordhausen die Universität Göttingen. Schon nach zwei Jahren konnte er seine Studien beenden und wurde auf Empfehlung des bekannten Professors Heyne 1779 Collaborator in Ilfeld. 1782 wurde er Rektor in Osterode und verheiratete sich mit einer Tochter des Oberamtmanns Hüpeden in Neustadt, die er während seines Ilfelder Aufenthalts kennen gelernt hatte. Bis 1783 blieb er in der Heimat und übernahm dann eine Professur in Halle und 1807 in Berlin. Am 8. August l824 starb er auf einer Reise in Marseille. Die Stadt Nordhausen hat sein Andenken dadurch geehrt, daß sie eine Straße, in der er gewohnt hat, nach ihm genannt hat, und an seinem Wohnhause, Wolfstraße Nr 7, ist eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht:

 Dem Andenken an Friedrich August Wolff, geb. XV. Febr. MDCCLIX zu Hainrode, gest. VIII. Aug. MDCCCXXIV zu Marseille, den Begründer der Altertumswissenschaft, den Lehrer von Tausenden in und ausser Deutschland, welcher als Schüler des Gymnasiums in diesem Hause von MDCCLXVOI bis MDCCLXXVII wohnte, gewidmet von dem Wissenschaftlichen Verein zu Nordhausen.