Walter Schlette

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Walter Schlette
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geb. 11. Januar 1904 in Nordhausen
gest. 17. Juli 1977 in Bielefeld
Jurist und SS-Offizier, gehörte der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) an
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DbNDH: Q23329

Friedrich Wilhelm Walter Schlette (geb. 11. Januar 1904 in Nordhausen; gest. 17. Juli 1977 in Bielefeld) war Jurist und SS-Offizier. Er gehörte der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) an.

Werdegang

Schlette wurde als Sohn des Eisenbahnoberinspektors bzw. Eisenbahn-Stations-Assistenten Wilhelm Schlette geboren.[1] Am 29. September 1923 legte er am Gymnasium Nordhausen das Abitur bzw. die Reifeprüfung ab. Ein Jahr später ist er als Student der Medizin in Göttingen vermerkt.[2]

Schon vor Ende seiner juristischen Ausbildung trat er als Referendar am 1. November 1931 in die NSDAP ein. Die juristische Staatsprüfung legte er 1933 ab. Im Adreßbuch von Nordhausen 1934 ist Schlette als Gerichtsassessor in der Moltkestraße 4 gemeldet und als Propagandawart der NSDAP-Ortsgruppe Altentor.[3]

Bei der Staatspolizei Berlin war er von 1933 bis 1935 im Dienst, wobei er ab dem 1. Februar 1934 in den staatlichen Polizeidienst übernommen wurde. Ab dem 1. April 1935 war er in der Staatspolizeistelle Berlin tätig.

Als Regierungsassessor leitete Walter Schlette kommissarisch vom 15. Oktober 1935 bis zum 15. Mai 1936 die Staatspolizeistelle Köslin. Am 15. Oktober 1935 wurde er Mitglied der SS. Im Jahr 1936 erfolgte die Versetzung zur Staatspolizeistelle Osnabrück, wo er die Leitung übernahm.

Im Jahre 1937 erfolgte seine Beförderung zum SS-Untersturmführer.

Im Jahre 1938 wurde er um Regierungsrat ernannt. Bei der deutschen Invasion in die Niederlande kommandierte er das Einsatzkommando 2 im Bereich von Arnheim. Zum Vertreter des Polizeipräsidenten von Münster wurde er mit Wirkung zum 1. Oktober 1940 ernannt. Zum Stab des Höheren SS- und Polizeiführers (HSSPF) für das Reichskommissariat Ukraine in Shitomir kam er mit Wirkung von 5. Januar 1942 bis Mitte 1942. Im Juni 1942 wurde er wieder nach Münster zurückversetzt.

Zum SS-Obersturmbannführer wurde er 1944 befördert. Ab Februar 1944 war er Stellvertreter des Polizeipräsidenten von Magdeburg. Im gleichen Zeitraum kam es zur Versetzung nach Berlin zum Reichsministerium des Innern, wo er im Hauptamt Ordnungspolizei beim Reichsführer SS und Chef der Polizei tätig war.

Nach 1945 bzw. ab 1952 arbeitete er als Rechtsanwalt in Bielefeld[4] und engagierte sich bei den Nordhäuser Heimatfreunden. Für den Verein schrieb er die Melodie des „Nordhausen-Liedes“.[5]

Einzelnachweise

  1. Adreß-Buch der Stadt Nordhausen : für das Jahr 1904/1905 (1904) - Nordhausen, S. 127, abgerufen am 13. Mai 2023.
  2. Gustav Trittel: Statistischer Anhang (Lehrer und Abiturienten des Nordhäuser Gymnasiums). In: Zur Feier des vierhundertjährigen Bestehens des Gymnasiums zu Nordhausen, Nordhausen 1924. S. 193.
  3. Einwohnerbuch für Nordhausen (1934). Nordhausen: Theodor Müller, 1934. S. 468. (Digitalisat)
  4. Vom SS-Obersturmbannführer zum Notar in der BRD, abgerufen am 12. Mai 2023.
  5. Rahmendaten zur Geschichte der Nordhäuser Heimatfreunde e. V., abgerufen am 12. Mai 2023.