Verlag Ernst Friedrich Fürst: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Georg Carl Ludwig Schöpfer]] (1811-1876), führte wohl 32 Pseudonyme, Schriftsteller, Pädagoge
* [[Georg Carl Ludwig Schöpfer]] (1811-1876), führte wohl 32 Pseudonyme, Schriftsteller, Pädagoge


Aufgrund der zahlreichen Veröffentlichungen und den formelhaften, stereotypen Darstellungen in den Romanen, wurde der Verlag Fürst des Plagiats verdächtigt. 1836 wurde der Verlag vom väterlichen Grundstück in ein eigenes Anwesen [[Hagenstraße]] 43 verlegen.
Aufgrund der zahlreichen Veröffentlichungen und den formelhaften, stereotypen Darstellungen in den Romanen, wurde der Verlag Fürst des Plagiats verdächtigt. 1836 wurde der Verlag vom väterlichen Grundstück in ein eigenes Anwesen [[Hagenstraße]] 43 verlegt. Dem Verleger Ernst Friedrich  ging es zu dieser Zeit wirtschaftlich sehr gut und er lief in Büchhändlerkreisen unter dem Namen „Fürst von Nordhausen.“ Die veröffentlichten Werke des Verlages stießen zwar auf großen Absatz, ihre Trivialität jedoch wurde von Mitbewerbern und der Fachwelt kritisiert.
Am 26. März 1838 verstarb seine Mutter Marie Christiane Charlotte und am 23. März 1845 Vater Chrsioph Andreas.
 
Am 1. Juli 1838 heiratete Ernst Friedrich die 29jährige Johanne Caroline Auguste Teichmüller (geb. 19. April 1809 in Nordhausen), Tochter eines Brennereibesitzers und Gastwirts. Später veröffentlichte sie unter den Namen ''Johanna Friederike''.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 29. Dezember 2018, 12:05 Uhr

Der Verlag Ernst Friedrich Fürst in Nordhausen war ein bekannter Trivialroman-Verlag, der in den 1830er Jahren vor allem sogenannte Ritter-, Räuber- und Schauerromane verlegte.

Geschichte

Christoph Andreas Fürst

Der Verlag geht auf Christoph Andreas Fürst aus Ansbach zurück. Sein Geburtsdatum ist nicht bekannt; Tauftag ist der 24. Oktober 1773. Sein Vater war Rechenmeister am städtischen Gymnasium. Christoph Andreas Fürst machte eine Lehre zum Buchbinder und erwarb die Meisterwürde. Danach ging er nach Nordhausen und erhielt 1801 das Bürgerrecht. Durch Einheirat eröffnete er im Haus Markt 396 eine Buchbinderei. Anfang 1807 gründete er die erste gewerbliche Leihbücherei in Nordhausen, die er stark ausbaute und am Ende einen Bestand von mehreren tausend Werken umfasste.

Um 1820 begann er mit dem Druck von Büchern und ließ sie über verschiedene Buchhändler vertreiben. Bereits zu dieser Zeit verlegte er durchweg Werke der historischen Trivialliteratur (Ritterromane, Räubergeschichten, Seeräuberromane). Er folgte damit der Modelektüre, die ihm als Bücherverleiher wohlbekannt gewesen sein dürfte.

Christoph Andreas Fürst lernte nach seiner Ankunft in Nordhausen 1801 die acht Jahre ältere Witwe des Buchbindermeisters Georg Christian Creite, Marie Chirstiane Charlotte, kennen. Sie war die Tochter des Buchbindermeisters Haselbach (geb. 13. August 1765 in Nordhausen). Das Paar heiratete am 3. Mai 1802 frühmorgens 5 Uhr „in aller Stille“ und noch am selben Tag um 15 Uhr wurde Sohn Ernst Friedrich Fürst geboren. Am 29. Februar 1804 wurde Tochter Amalie Eleonore Wilhelmine geboren.

Ernst Friedrich Fürst

Ernst Friedrich wuchs in den Unternehmen seines Vaters heran; über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Am 16. Mai 1828 errichtete er eine Verlagsbuchhandlung in Nordhausen. Gleichzeitig erlosch der Verlag des Vaters und Ernst Friedrich Fürst übernahm die Lagerbestände. Die Buchbinderei und Leihbibliothek wurden jedoch vom Vater weitergeführt. 1829 trat der Verlag Ernst Friedrich Fürst dem Börsenverein der deutschen Buchhändler bei.

Der Verlag wurde anfangs im väterlichen Anwesen Markt 396 geführt. Ernst Friedrich Fürst war sofort bemüht, das Buchprogramm wesentlich zu erweitern und bat in Inseraten um Manuskripte. Die Mehrheit der Autoren veröffentlichten dabei unter Pseudonym. Zu den wichtigsten Autoren gehörten:

Aufgrund der zahlreichen Veröffentlichungen und den formelhaften, stereotypen Darstellungen in den Romanen, wurde der Verlag Fürst des Plagiats verdächtigt. 1836 wurde der Verlag vom väterlichen Grundstück in ein eigenes Anwesen Hagenstraße 43 verlegt. Dem Verleger Ernst Friedrich ging es zu dieser Zeit wirtschaftlich sehr gut und er lief in Büchhändlerkreisen unter dem Namen „Fürst von Nordhausen.“ Die veröffentlichten Werke des Verlages stießen zwar auf großen Absatz, ihre Trivialität jedoch wurde von Mitbewerbern und der Fachwelt kritisiert. Am 26. März 1838 verstarb seine Mutter Marie Christiane Charlotte und am 23. März 1845 Vater Chrsioph Andreas.

Am 1. Juli 1838 heiratete Ernst Friedrich die 29jährige Johanne Caroline Auguste Teichmüller (geb. 19. April 1809 in Nordhausen), Tochter eines Brennereibesitzers und Gastwirts. Später veröffentlichte sie unter den Namen Johanna Friederike.

Literatur