Stadtterrasse

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Die Stadtterrasse im Mai 2015

Die Stadtterrasse in der Rautenstraße 15 ist ein charakteristischer Bau der 1960er Jahre und war das einzige mehrstöckige öffentliche Gebäude in der DDR, das ausschließlich gastronomischen Zwecken diente.

Geschichte

Die Stadtterrasse um 1964

Das Gebäude wurde in den Jahren zwischen 1960 bis 1962 unter Leitung und Mitwirkung von Friedrich Stabe errichtet und im Wesentlichen vom Architekten Walter Schmidt entworfen. Für die Innengestaltung war Heinz Günther Schmidt zuständig.

Am 7. Oktober 1962 wurde die HO-Gaststätte „Stadt-Terrasse“ eröffnet. Damals befand sich im Erdgeschoß eine Imbiss-Selbstbedienung mit 52 Plätzen; im ersten Obergeschoß ein Speiserestaurant mit 178 Plätzen und im zweiten Obergeschoss ein Konzert- und Tanzcafé mit 220 Plätzen.

Am südlichen Ende der Stadtterrasse wurde eine pavillonartige Markierung gesetzt. Der massive, zweigeschossige Sockel zitiert die angrenzende Stadtmauer und wirkt wuchtig im Verhältnis zum verglasten Obergeschoss. Dennoch drücken die fragilen Terrassendetails und das auf Abstand schwebende Dach über dem Café die Stimmung einer beschwingten Freizeitarchitektur aus. Die Baukosten betrugen 1,7 Millionen Mark. Im Treppenhaus hängt ein Gipsrelief auf blauem Grund mit Blattgold unterlegt, das vom Künstler Manfred Kandt aus Ückeritz angefertigt wurde.

Postkarte (1964)

Zu DDR-Zeiten wurde jeden Samstag zu Tanzveranstaltungen geladen. Desweiteren fanden im dem Haus Betriebsfeste, Jugendweihen und Schulabschlussfeiern statt. Jeden Mittwoch wurde der sogenannte „Witwenball“ veranstaltet.

Nach der Wiedervereinigung 1990 stand das Haus viele Jahre leer. 2000/2001 wurde die Stadtterrasse saniert und steht seitdem unter Denkmalschutz. Im Rahmen der Umgestaltung zur Landesgartenschau 2004 wurde vor dem Gebäude ein Platz mit der Neuen Lesserstiege angelegt. Im Mai 2017 wurde der Platz nach Friedrich Christian Lesser benannt.

Stadtterrasse mit der Rautenstraße am Abend (2016)

Heute ist in der Stadtterrasse ein „Wellness-und Gesundheitszentrum“ untergebracht. Daneben existiert im Erdgeschoß ein Café. Einst zierte eine filigrane Mädchenplastik (Beton) den Übergang zur Stadtmauer, welche später durch ein Blumenmädchen ersetzt wurde.