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Nordhieser Schnurren


daenn do in daen Pappiere?” Sie wickeltes uff un wäss ehn daen höbschen Wockenbrief un fraate: „Gaelle, daer äs siehre schiene? Aber s Höbschte äs dr Riem.” Dr Kaufmann, daer äen ganz verbrannter näddertraechtger Schtrick war, saate: Wiesen sen dache mool haer! De Oole gab ehren Wockenbrief hän und he las, s ging wie geschmeert:

„Waer langk hat, daer leßt langk henge,
Oole, wärre nich, sinsten verlierschte s Enge”.

     Das Frauechen krieschte: Was schtieht draffe? He laases nachemool veer. Do gieferte aber de Oole nicht schlaecht un baellewerte un saate: „Aenne Oole sali ich siee? Waer nich oolt waere will, mack sich jung an Galgen henge looße. Daer värfleckte Buuchbinger, daer mich su aangeschmeert hät, daer Hasselante, daer mich su värhohnaeckert hät, no daer Kaerrel, daer sali an mich denke.” Un se schprang hän zun Buuchbinger un rääb ehn ganz omdlich de Miehre. Daer Buuchbinger war ganz raagehart un schprach von Verklaagen un laas ehr wädder von Rusen un Naelleken veer un aen Härr Kanter von Dorfe, daer sich Schriebe-pappier in Buuchbingerlaaden kaufte, laas au dn Rusen- un Naellekenriem un daer mutte s Laesen dach kinne. Do glaubetes de Oole dach un se merkte endlich, waer dr Hasselante, daer se aangeschmeert hatte, war.

12. Aen Sunntaagsnachmittagesvergniegen.

(Von aen Knieriemenalraate värzehlt.)
     Was mant de Liete immer in Geheege wulln? Ich kanns gar nich begriefe, was se met ehren oolen Geheege hahn. Ich giehe nich nin, daenn worim? Ich hah min Geheege derheime in minner Schtobben. Vorne schtiehts Griene: das sin minne Blimmichen in Faenster, un hingene äs minne Musike: minne Kamaalienhecken. S Sunntaagsnachmittages gieh ich in min Geheege: ich läe mich in de Schtobben uff de Schwoorten, un waenn ich mich uff dr enn Siete morsch gelaegen hah, wölzere ich mich uff de annere Siete. Naeben mich hah ich min’ Tellegraafen läe: das äs min Schusterhammer; met daen telegrafiere ich, waenn ich Dorscht kriee: do kemmet gliech min Kaellnaer, das äs