Schärfmühle

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Ganz rechts die Schärfgasse 7, das Wohngebäude der Schärfmühle

Die Schärfmühle ist eine Mühle am ehemaligen Mühlgraben.

Geschichte

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Die Schärfmühle entstand um 1305, etwa zur gleichen Zeit wie die 200 Meter nördlich gelegene Rotleimmühle, und wurde zunächst an das Kloster Altendorf abgegeben. Das Kloster besaß die Mühle für über 200 Jahre, bis es sie im Mai 1523 an den Rat der Stadt Nordhausen verkaufte. Es wird vermutet, dass die Schärfmühle und die Rotleimmühle während des Bauernkrieges von aufständischen Gruppen zerstört wurden. Infolgedessen gingen beide Mühlen 1525 in das Eigentum des Stadtrates über, der sie fortan verpachtete.

1434 erhielt der Schärfmüller den Auftrag, zusammen mit der Stadtwache das Altentor zu überwachen. Diese zusätzliche Aufgabe zeigt die strategische Bedeutung der Mühle in dieser Zeit. 1559 wurde die Schärfmühle als Fabians Oelmoln bezeichnet, was darauf hindeutet, dass sie auch zur Ölproduktion genutzt wurde.

Neben Bier und Branntwein stellte das Mehl aus den Mühlen eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt Nordhausen dar. Die Materialsteuer, die unter anderem aus Mehl-, Schrot- und Ölschlaggeld bestand, trug erheblich zur städtischen Haushaltskasse bei. Die Stadt übernahm im Gegenzug die Verantwortung für die Instandhaltung der Mühlengebäude.

Die finanziellen Mittel für die Instandhaltung der Mühlengebäude wurden aus der Erhebung des Schrotmessgeldes generiert, einer Steuer, die im 17. Jahrhundert auf Bier erhoben wurde. Dadurch stellte die Stadt sicher, dass die Mühlen weiterhin produzierten und einen Beitrag zur Verbesserung der städtischen Finanzen leisteten.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erhielt die Schärfmühle das Recht, Branntwein herzustellen. Der Rat der Stadt stellte hierfür eine Brennblase zur Verfügung. Ein Beispiel für einen Schärfmüller, der auch als Brennherr fungierte, ist Wilhelm Bohne im Jahr 1789. Im ersten Adressbuch der Stadt Nordhausen aus dem Jahr 1824 wird Bohne jedoch nur noch als Müller aufgeführt, was darauf hindeutet, dass das Branntweinbrennen für den Schärfmüller nicht so profitabel war, wie erhofft. Es ist möglich, dass die Brenngerechtigkeit in der Folge wieder zurückgenommen wurde.