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Der '''Kreisverband Nordhausen''' der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) ist einer von 23 Kreisverbänden der SPD in Thüringen.
Der '''Kreisverband Nordhausen''' der '''Sozialdemokratischen Partei Deutschlands''' ('''SPD''') ist einer von 23 Kreisverbänden der SPD in Thüringen.


Kreisvorsitzende ist [[Anika Gruner]].
Kreisvorsitzende ist [[Anika Gruner]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Nordhäuser SPD-Kreisverband wurde am 28. Dezember 1989 gegründet, nachdem bereits am 27. November 1989 ein Ortsverband in Nordhausen unter der Bezeichnung SDP (Sozialdemokratische Partei in der DDR) entstanden war. Zum Kreisvorsitzenden wurde der Ingenieur [[Winfried Theuerkauf]] gewählt, der zuvor Mitglied im Neuen Forum war. Geschäftsführerin wurde die Übersetzerin Margot Keßler, die den Ortsverband in Bleicherode aufgebaut hatte. Zum Aufbau von Parteistrukturen erhielt der Kreisverband Unterstützung von der SPD in Osterode und Rheingau-Taunus. Die Geschäftsstelle befand sich zunächst in der [[Altstadt]] ([[Domstraße]]), danach wurde eine Kreisgeschäftsstelle für Nordhausen, Sondershausen und Artern in der [[Grimmelallee]] eröffnet. Margot Keßler war bis 1999 Regionalgeschäftsführerin für Nordthüringen.  
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:: ''<small>Es fehlt noch die Zeit der SPD Nordhausen vor 1946</small>''
Der Nordhäuser SPD-Kreisverband wurde am 28. Dezember 1989 in der DDR gegründet, nachdem bereits am 27. November 1989 ein Ortsverband in Nordhausen unter der Bezeichnung [[SDP]] (Sozialdemokratische Partei in der DDR) entstanden war. Zum Kreisvorsitzenden wurde der Ingenieur [[Winfried Theuerkauf]] gewählt, der zuvor Mitglied im Neuen Forum war. Geschäftsführerin wurde die Übersetzerin Margot Keßler, die den Ortsverband in Bleicherode gegründet hatte. Zum Aufbau von Parteistrukturen erhielt der Kreisverband Unterstützung von der SPD in Osterode und Rheingau-Taunus. Die Geschäftsstelle befand sich zunächst in der [[Altstadt]] ([[Domstraße]]), danach wurde eine Kreisgeschäftsstelle für Nordhausen, Sondershausen und Artern in der [[Grimmelallee]] eröffnet. Margot Keßler war bis 1999 Regionalgeschäftsführerin für Nordthüringen.  


Das Programm der SPD Nordhausen unterschied sich 1990 nicht sonderlich von der [[CDU Nordhausen]].<ref name="Bittorf-314">Bittorf: ''Kontinuität und Wandel in Nordthüringen'', S. 314.</ref> Die CDU und ihr Personal wurde hauptsächlich auf Grund ihrer Blockpartei-Vergangenheit kritisiert. Die Wahlergebnisse für die Kreis-SPD waren "durchwachsen"; es gelang ihr nicht, stärkste Kraft in einem Kommunalparlament zu werden, noch eines der beiden direkten Landtagsmandate zu gewinnen. Dennoch lagen die Ergebnisse deutlich über dem Landesdurchschnitt, was sich in den 1990er Jahren fortsetzen sollte.  
Das Programm der SPD Nordhausen unterschied sich 1990 nicht sonderlich von der [[CDU Nordhausen]].<ref name="Bittorf-314">Bittorf: ''Kontinuität und Wandel in Nordthüringen'', S. 314.</ref> Die CDU und ihr Personal wurde hauptsächlich auf Grund ihrer Blockpartei-Vergangenheit kritisiert. Die Wahlergebnisse für die Kreis-SPD waren "durchwachsen"; es gelang ihr nicht, stärkste Kraft in einem Kommunalparlament zu werden, noch eines der beiden direkten Landtagsmandate zu gewinnen. Dennoch lagen die Ergebnisse deutlich über dem Landesdurchschnitt, was sich in den 1990er Jahren fortsetzen sollte.  
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Anfang der 1990er Jahre stellten die Sozialdemokraten in Kreis- und Stadtrat die zweitstärkste Fraktion. Im Kreistag galt die SPD als scharfzüngige Opposition, die vor allem mit sozialen Themen, Vergangenheitsbewältigung, Beschränkung des Rohstoffabbaus und kostengünstiger Verwaltungsstrukturen (z. B. kein Bau eines neuen Landratsamtes) hervortraten. Auf Stadtebene dagegen stellte man einen Dezernenten und übte den Schulterschluss mit CDU und FDP. Zur Kommunalwahl 1994 wurde die SPD stärkste Kraft im Stadtrat und [[Barbara Rinke]] Oberbürgermeisterin. Auch in diesem Wahlkampf sollten die sozialen Themen überwiegen.  
Anfang der 1990er Jahre stellten die Sozialdemokraten in Kreis- und Stadtrat die zweitstärkste Fraktion. Im Kreistag galt die SPD als scharfzüngige Opposition, die vor allem mit sozialen Themen, Vergangenheitsbewältigung, Beschränkung des Rohstoffabbaus und kostengünstiger Verwaltungsstrukturen (z. B. kein Bau eines neuen Landratsamtes) hervortraten. Auf Stadtebene dagegen stellte man einen Dezernenten und übte den Schulterschluss mit CDU und FDP. Zur Kommunalwahl 1994 wurde die SPD stärkste Kraft im Stadtrat und [[Barbara Rinke]] Oberbürgermeisterin. Auch in diesem Wahlkampf sollten die sozialen Themen überwiegen.  


Das Personal der Nordhäuser SPD war in den 1990er Jahren heterogen; dominierend waren Personen auf dem Umfeld der evangelischen Kirche (z. B. Winfried Theuerkauf, Barbara Rinke, Andreas Weigel, Dagmar Becker, Walter Elmer). Insbesondere in die erste Kreistagsfraktion waren Vertreter des regionalen Protestantismus gewählt worden.  
Das Personal der Nordhäuser SPD war in den 1990er Jahren heterogen; dominierend waren Personen aus dem Umfeld der evangelischen Kirche (z. B. Winfried Theuerkauf, Barbara Rinke, Andreas Weigel, Dagmar Becker, Walter Elmer). Insbesondere in die erste Kreistagsfraktion waren Vertreter des regionalen Protestantismus gewählt worden.
 
Barbara Rinke blieb bis 2012 Oberbürgermeisterin und hatte das Amt 18 Jahre inne. In der Stichwahl setzte sich [[Klaus Zeh]] (CDU) gegen den SPD-Kandidaten [[Matthias Jendricke]] durch. Bei der [[Landratswahl Nordhausen 2015|Landratswahl 2015]] wurde Jendricke mit 64 Prozent in der Stichwahl gewählt.
 
Bei der Wahl zum [[Stadtrat (Nordhausen, 2019)|Nordhäuser Stadtrat 2019]] halbierten sich nahezu die Sitze der Sozialdemokraten; die Fraktion ist mit sechs Mitgliedern viertstärkste Kraft.
 
== Kreisvorstand ==
<small>Stand: 2020</small>
{| class="wikitable sortable"
|+ style="padding-bottom:1em" |
|- class="hintergrundfarbe8"
! | Name !! | Funktion 
|-
|[[Anika Gruner|Gruner, Anika]]||Kreisvorsitzende
|-
|Tischer-Hoang, Kerstin||Stellvertretende Kreisvorsitzende
|-
|Erhold, Matthias || Stellvertretender Kreisvorsitzender
|-
|Schumann, Reiner || Stellvertretender Kreisvorsitzender
|-
|Schlenz, Bettina || Schatzmeister
|-
|[[Jutta Krauth|Krauth, Jutta]] || Beisitzerin
|-
|[[Matthias Jendricke|Jendricke, Matthias]] || Beisitzer
|-
|Leßner, Joachim || Beisitzer
|-
|Seifert, Michael || Beisitzer
|-
|Uhl, Helga || AG60+
|-
|[[Sophie Meinecke|Meinecke, Sophie]] || Jusos
|-
|[[Jan Niklas Reiche|Reiche, Jan Niklas]] || Landesparteirat
|}
 
== Stadtratsfraktion ==
<small>Stand: 2019</small>
{| class="wikitable sortable"
|+ style="padding-bottom:1em" |
|- class="hintergrundfarbe8"
! Name !! Art der Mitarbeit !! seit
|-
! Müller, Hans-Georg
| Fraktionsvorsitzender || 01.06.19
|-
! [[Patrick Börsch|Börsch, Patrick]]
| Mitglied || 01.06.19
|-
! [[Sophie Meinecke|Meinecke, Sophie]]
| Mitglied || 01.06.19
|-
! Rieger, Dominik
| Mitglied || 01.07.09
|-
! [[Barbara Rinke|Rinke, Barbara]]
| Mitglied || 01.06.14
|-
! Wieninger, Andreas
| Mitglied || 01.06.19
|}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Matthias Bittorf: ''Kontinuität und Wandel in Nordthüringen. Das östliche Eichsfeld und der Landkreis Nordhausen''. Marburg: Tectum Verlag, 2012.
* Matthias Bittorf: ''Kontinuität und Wandel in Nordthüringen. Das östliche Eichsfeld und der Landkreis Nordhausen''. Marburg: Tectum Verlag, 2012.


== Weblinks ==
== Externe Verweise ==
* [https://www.spd-nordhausen.de/ spd-nordhausen.de]
* [https://www.spd-nordhausen.de/ spd-nordhausen.de]



Version vom 25. September 2020, 10:22 Uhr

Logo des SPD-Landesverbandes Thüringen

Der Kreisverband Nordhausen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) ist einer von 23 Kreisverbänden der SPD in Thüringen.

Kreisvorsitzende ist Anika Gruner.

Geschichte

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Es fehlt noch die Zeit der SPD Nordhausen vor 1946

Der Nordhäuser SPD-Kreisverband wurde am 28. Dezember 1989 in der DDR gegründet, nachdem bereits am 27. November 1989 ein Ortsverband in Nordhausen unter der Bezeichnung SDP (Sozialdemokratische Partei in der DDR) entstanden war. Zum Kreisvorsitzenden wurde der Ingenieur Winfried Theuerkauf gewählt, der zuvor Mitglied im Neuen Forum war. Geschäftsführerin wurde die Übersetzerin Margot Keßler, die den Ortsverband in Bleicherode gegründet hatte. Zum Aufbau von Parteistrukturen erhielt der Kreisverband Unterstützung von der SPD in Osterode und Rheingau-Taunus. Die Geschäftsstelle befand sich zunächst in der Altstadt (Domstraße), danach wurde eine Kreisgeschäftsstelle für Nordhausen, Sondershausen und Artern in der Grimmelallee eröffnet. Margot Keßler war bis 1999 Regionalgeschäftsführerin für Nordthüringen.

Das Programm der SPD Nordhausen unterschied sich 1990 nicht sonderlich von der CDU Nordhausen.[1] Die CDU und ihr Personal wurde hauptsächlich auf Grund ihrer Blockpartei-Vergangenheit kritisiert. Die Wahlergebnisse für die Kreis-SPD waren "durchwachsen"; es gelang ihr nicht, stärkste Kraft in einem Kommunalparlament zu werden, noch eines der beiden direkten Landtagsmandate zu gewinnen. Dennoch lagen die Ergebnisse deutlich über dem Landesdurchschnitt, was sich in den 1990er Jahren fortsetzen sollte.

In der Gründungsphase hatte die SPD Nordhausen 30 bis 40 Mitglieder, danach erfolgte ein rascher Anstieg auf über 300 Mitglieder. Diese Zahl konnte jedoch nicht gehalten werden.[2] Im Januar 1992 zählte man 264 SPD-Mitglieder und auf diesem Niveau stabilisierten sich die Werte.[2] Es konnten 15 Ortsverbände gegründet werden, wobei die Installation von Vorfeld-Organisationen schleppend verlief.

Anfang der 1990er Jahre stellten die Sozialdemokraten in Kreis- und Stadtrat die zweitstärkste Fraktion. Im Kreistag galt die SPD als scharfzüngige Opposition, die vor allem mit sozialen Themen, Vergangenheitsbewältigung, Beschränkung des Rohstoffabbaus und kostengünstiger Verwaltungsstrukturen (z. B. kein Bau eines neuen Landratsamtes) hervortraten. Auf Stadtebene dagegen stellte man einen Dezernenten und übte den Schulterschluss mit CDU und FDP. Zur Kommunalwahl 1994 wurde die SPD stärkste Kraft im Stadtrat und Barbara Rinke Oberbürgermeisterin. Auch in diesem Wahlkampf sollten die sozialen Themen überwiegen.

Das Personal der Nordhäuser SPD war in den 1990er Jahren heterogen; dominierend waren Personen aus dem Umfeld der evangelischen Kirche (z. B. Winfried Theuerkauf, Barbara Rinke, Andreas Weigel, Dagmar Becker, Walter Elmer). Insbesondere in die erste Kreistagsfraktion waren Vertreter des regionalen Protestantismus gewählt worden.

Barbara Rinke blieb bis 2012 Oberbürgermeisterin und hatte das Amt 18 Jahre inne. In der Stichwahl setzte sich Klaus Zeh (CDU) gegen den SPD-Kandidaten Matthias Jendricke durch. Bei der Landratswahl 2015 wurde Jendricke mit 64 Prozent in der Stichwahl gewählt.

Bei der Wahl zum Nordhäuser Stadtrat 2019 halbierten sich nahezu die Sitze der Sozialdemokraten; die Fraktion ist mit sechs Mitgliedern viertstärkste Kraft.

Kreisvorstand

Stand: 2020

Name Funktion
Gruner, Anika Kreisvorsitzende
Tischer-Hoang, Kerstin Stellvertretende Kreisvorsitzende
Erhold, Matthias Stellvertretender Kreisvorsitzender
Schumann, Reiner Stellvertretender Kreisvorsitzender
Schlenz, Bettina Schatzmeister
Krauth, Jutta Beisitzerin
Jendricke, Matthias Beisitzer
Leßner, Joachim Beisitzer
Seifert, Michael Beisitzer
Uhl, Helga AG60+
Meinecke, Sophie Jusos
Reiche, Jan Niklas Landesparteirat

Stadtratsfraktion

Stand: 2019

Name Art der Mitarbeit seit
Müller, Hans-Georg Fraktionsvorsitzender 01.06.19
Börsch, Patrick Mitglied 01.06.19
Meinecke, Sophie Mitglied 01.06.19
Rieger, Dominik Mitglied 01.07.09
Rinke, Barbara Mitglied 01.06.14
Wieninger, Andreas Mitglied 01.06.19

Literatur

  • Matthias Bittorf: Kontinuität und Wandel in Nordthüringen. Das östliche Eichsfeld und der Landkreis Nordhausen. Marburg: Tectum Verlag, 2012.

Externe Verweise

Einzelnachweise

  1. Bittorf: Kontinuität und Wandel in Nordthüringen, S. 314.
  2. 2,0 2,1 Bittorf: Kontinuität und Wandel in Nordthüringen, S. 315.