Reichstagswahl 1887 (Nordhausen): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Januar 2021, 19:32 Uhr

Ergebnis

Die Reichstagswahl am 21. Februar 1887 brachte in Nordhausen kein Ergebnis, wodurch eine Stichwahl nötig wurde.

Am 16. Februar 1887 wurde ein von August Gentzel herausgegebenes Flugblatt „An die Wähler des Reichstagswahlkreises Nordhausen“ von der Erfurter Regierung verboten. Bei der Wahl am 21. Februar kam es in Salza zu Tumulten. Die Einwohner – zumeist Arbeiter in den Etablissements in Nordhausen – gehörten den nicht etablierten Parteien an. Vom Ergebnis der Stimmauszählung waren die Salzaer unzufrieden und Steine wurden von außen in das Lokal geworfen. Die Polizei musste einschreiten und vom Seitengewehr Gebrauch machen, um das Lokal zu säubern. Beim Verlassen des Gebäudes wurden mehrere Polizeibeamte durch Steinwürfe verletzt.

Auf die Sozialdemokratie entfielen im Wahlkreis 826 Stimmen (6,7 %), die hauptsächlich in der Stadt Nordhausen (634 Stimmen = 13,5 %) abgegeben wurden. In Salza gingen 43 % der Stimmen an die Sozialdemokraten, die zumeist von den dortigen Tabakarbeitem herrühren.

Zum erstenmal war im Wahlkreis eine Stichwahl notwendig, da die Deutsch-Freisinnigen 49,8 % (Stadt Nordhausen: 2688 = 57,4 %) und die Deutschkonservative Partei 43,5 % (Stadt Nordhausen: 1360 = 29,1 %) erhalten haben.

In der Stichwahl am 2. März siegte Amtsgerichtsrat Julius Lerche (Deutsch-Freisinnige Partei) mit 7014 Stimmen (57,4%, Stadt Nordhausen: 3243 = 70,3 %) über den konservativen Kandidaten Ökonomierat Camillo Kleemann aus Mauderode, mit 5201 Stimmen (42,6 %, Stadt Nordhausen: 1369 = 29,7 %).