Martin Domke: Unterschied zwischen den Versionen

Aus NordhausenWiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt)
Zeile 21: Zeile 21:
Nach siebenmonatiger Wanderschaft durch Deutschland im Jahr 1927 begann Domke ein Studium an der Kunstakademie in Breslau. Von 1931 bis 1933 war er Meisterschüler und erhielt Auszeichnungen; Oskar Schlemmer, Oskar Moll und Georg Muche gehörten zu seinen Lehrern. 1931 reiste er durch Italien und war Gast in der ''Villa Massimo'' in Rom. Zwischen 1934 und 1939 lebte er bei Gönnern auf Landgütern in Niederschlesien. In Oberschlesien fand er von 1939 bis 1945 eine Anstellung als Handwerkspfleger in der Spielzeugherstellung und war Lehrer der Grundklassen in Weimar und Kiel. Daneben führte er von 1939 bis 1941 eine Meisterklasse für Textilkunst in Krefeld.
Nach siebenmonatiger Wanderschaft durch Deutschland im Jahr 1927 begann Domke ein Studium an der Kunstakademie in Breslau. Von 1931 bis 1933 war er Meisterschüler und erhielt Auszeichnungen; Oskar Schlemmer, Oskar Moll und Georg Muche gehörten zu seinen Lehrern. 1931 reiste er durch Italien und war Gast in der ''Villa Massimo'' in Rom. Zwischen 1934 und 1939 lebte er bei Gönnern auf Landgütern in Niederschlesien. In Oberschlesien fand er von 1939 bis 1945 eine Anstellung als Handwerkspfleger in der Spielzeugherstellung und war Lehrer der Grundklassen in Weimar und Kiel. Daneben führte er von 1939 bis 1941 eine Meisterklasse für Textilkunst in Krefeld.


Nach dem Zweiten Weltkrieg floh Martin Domke aus Schlesien und kam nach Nordhausen. Hier baute er eine Holzdrechslerei im Untergeschoss der Praxis von Dr. H. Gebhardt auf, wo er Modelle aus Holz herstellte und ein bis zwei Drechsler anstellte. 1946 erhielt er einen Laufauftrag an der Pädagogischen Hochschule in Nordhausen als Kunsterzieher. Ende der 1940er Jahre stellte er seine geretteten Bilder aus Schlesien bei Ausstellungen in Nordhausen aus. Er hielt Lichtbildvorträge an der Volkshochschule und Malkurse für Laien. 1947 gründete er eine private Kunstschule und erwarb den [[Judenturm]], dessen untere Räume er nutzte.  
Nach dem Zweiten Weltkrieg floh Martin Domke aus Schlesien und kam nach Nordhausen. Hier baute er eine Holzdrechslerei im Untergeschoss der Praxis von Dr. H. Gebhardt auf, wo er Modelle aus Holz herstellte und ein bis zwei Drechsler anstellte. 1946 erhielt er einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule in Nordhausen als Kunsterzieher. Ende der 1940er Jahre stellte er seine geretteten Bilder aus Schlesien bei Ausstellungen in Nordhausen aus. Er hielt Lichtbildvorträge an der Volkshochschule und Malkurse für Laien. 1947 gründete er eine private Kunstschule und erwarb den [[Judenturm]], dessen untere Räume er nutzte.  
Für die Fenster der [[St.-Blasii-Kirche]] entstanden 1948 Entwürfe, die ein Jahr später umgesetzt wurden.  
Für die Fenster der [[St.-Blasii-Kirche]] entstanden 1948 Entwürfe, die ein Jahr später umgesetzt wurden.  


Zeile 31: Zeile 31:
* ''Leben und Werk''. Weilheim: Eigenverlag Martin Domke, 1997.
* ''Leben und Werk''. Weilheim: Eigenverlag Martin Domke, 1997.
* ''Die Fenster der Hepsisauer Dorfkirche''. Hepsisau: Evang. Kirchengemeinde, ca. 2005.
* ''Die Fenster der Hepsisauer Dorfkirche''. Hepsisau: Evang. Kirchengemeinde, ca. 2005.
== Literatur ==
* [[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hrsg.): ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9


[[Kategorie:Künstler]]
[[Kategorie:Künstler]]

Aktuelle Version vom 16. Juli 2023, 17:29 Uhr

Martin Domke
[[Bild:|220px|Martin Domke]]
'
geb. 7. Oktober 1911 in Breslau
gest. 2. März 2005 in Hepsisau
Künstler, Maler, Grafiker, Bildhauer, Glasmaler
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 118822799
DNB: Datensatz

Martin Domke (geb. 7. Oktober 1911 in Breslau; gest. 2. März 2005 in Hepsisau) war Kunsthandwerker.

Leben

Nach siebenmonatiger Wanderschaft durch Deutschland im Jahr 1927 begann Domke ein Studium an der Kunstakademie in Breslau. Von 1931 bis 1933 war er Meisterschüler und erhielt Auszeichnungen; Oskar Schlemmer, Oskar Moll und Georg Muche gehörten zu seinen Lehrern. 1931 reiste er durch Italien und war Gast in der Villa Massimo in Rom. Zwischen 1934 und 1939 lebte er bei Gönnern auf Landgütern in Niederschlesien. In Oberschlesien fand er von 1939 bis 1945 eine Anstellung als Handwerkspfleger in der Spielzeugherstellung und war Lehrer der Grundklassen in Weimar und Kiel. Daneben führte er von 1939 bis 1941 eine Meisterklasse für Textilkunst in Krefeld.

Nach dem Zweiten Weltkrieg floh Martin Domke aus Schlesien und kam nach Nordhausen. Hier baute er eine Holzdrechslerei im Untergeschoss der Praxis von Dr. H. Gebhardt auf, wo er Modelle aus Holz herstellte und ein bis zwei Drechsler anstellte. 1946 erhielt er einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule in Nordhausen als Kunsterzieher. Ende der 1940er Jahre stellte er seine geretteten Bilder aus Schlesien bei Ausstellungen in Nordhausen aus. Er hielt Lichtbildvorträge an der Volkshochschule und Malkurse für Laien. 1947 gründete er eine private Kunstschule und erwarb den Judenturm, dessen untere Räume er nutzte. Für die Fenster der St.-Blasii-Kirche entstanden 1948 Entwürfe, die ein Jahr später umgesetzt wurden.

Von 1949 bis 1951 war Martin Domke Dozent an der Hochschule für Bau und Bildende Künste in Weimar. Danach übersiedelte er in die Bundesrepublik und ließ sich 1953 in Hepsisau bei Esslingen nieder. Er bezog eine Klause am Ortsrand, die für kunstinteressierte Besucher immer offen stand. Gern nahm er sich Zeit, um seine Experimente mit Ton, Stein, Zement, Metall oder Glas zu erläutern, aus seinem Leben zu erzählen und Werke zu präsentieren.

Werke

  • Martin Domke. Malerei, Graphik, Plastiken, Kirchenfenster (Ausstellungskatalog). Weilheim an der Teck: Bräuer, 1986. ISBN 978-3-9800255-1-5
  • Die neuen Chorfenster der Spät-Gotischen Michaeliskirche in Waiblingen. Weilheim a.d. Teck-Hepisau: Prof. Martin Domke, 1994.
  • Leben und Werk. Weilheim: Eigenverlag Martin Domke, 1997.
  • Die Fenster der Hepsisauer Dorfkirche. Hepsisau: Evang. Kirchengemeinde, ca. 2005.

Literatur