Lindwurm: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Lindwurm''' war ein Feldmörser und als „Ballista“ eines der [[Sieben Wunder von Nordhausen]]. Das Geschütz wurde auch „Feldschlange“ gennant und war der Stolz der Stadt. Der Mörser trug die Inschrift: „Lindwurm bin ich genannt, der Stadt Nordhausen bin ich wohl bekannt. (1519) Andreas Pegnitzer goß mich.“
[[Datei:Historisches Bilderbuch 19 Geschütz Sundhäuser Tor Nordhausen 1760.jpg|thumb|Rittmeister von Kovats führt die Geschütze der Stadt Nordhausen durch das [[Sundhäuser Tor]] fort (1760)]]
Der '''Lindwurm''' war eine Feldschlange und als „Ballista“ eines der [[Sieben Wunder von Nordhausen]].


1760 soll die Kanone von preußischen Truppen beschlagnahmt und eingeschmolzen worden sein: „Nachdem er [Rittmeister von Kowats] noch manchen Unfug in der Stadt geübt hatte, ..., nahm [er] aber zum großen Jammer der Bürger das schönste Geschütz, ein Wahrzeichen der Stadt, die große Feldschlange von 1519, Lindwurm genannt, mit hinweg, samt der letzten kleinen metallenen Kanone.“
== Geschichte ==
 
Das Geschütz wurde auch „Lindwurm“ genannt und war mit 4,7 m Rohrlänge der Stolz der Stadt. Über der Mündung war ein nackter Knabe in Relief modelliert, ein Spruchzettel enthielt die Inschrift: „Andreas Pegnitzer goß mich.“ Als fernere Verzierungen waren die Figur eines Lindwurms mit Flügeln, Delphine, ein Adler, Laubwerk mit einem Engelskopf und am Boden ein Löwenkopf angebracht, darüber die Inschrift: „Lindwurm bin ich genannt, der Stadt Nordhausen bin ich wohl bekannt. 1519.“
 
Endres Pegnitzer war ein bekannter Stückgießer in Nürnberg und stammte aus einer Familie mit langer Tradition im Kanonen gießen. <br>
Als der preußische Rittmeister Oberst Koracz mit einem Freikorps von 200 Husaren und 100 Mann Infanterie in Nordhausen einmarschierte wurde von ihm am 7. Mai 1760 die Kanone beschlagnahmt und soll später in Magdeburg eingeschmolzen worden sein. <br> Von ihm meldet die Förstemannsche Chronik: „Nachdem er noch manchen Unfug in der Stadt geübt hatte, ging er am folgenden Tage nach Roßla zurück, nahm aber zum großen Jammer der Bürger das schönste Geschütz, ein Wahrzeichen der Stadt, die große Feldschlange von 1519, Lindwurm genannt, mit hinweg, samt der letzten kleinen metallenen Kanone.“ <br> Sein Name wurde in Nordhausen zu dem Schimpfwort: „ohler Kowatsch“.


[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 19. Juni 2020, 09:34 Uhr

Rittmeister von Kovats führt die Geschütze der Stadt Nordhausen durch das Sundhäuser Tor fort (1760)

Der Lindwurm war eine Feldschlange und als „Ballista“ eines der Sieben Wunder von Nordhausen.

Geschichte

Das Geschütz wurde auch „Lindwurm“ genannt und war mit 4,7 m Rohrlänge der Stolz der Stadt. Über der Mündung war ein nackter Knabe in Relief modelliert, ein Spruchzettel enthielt die Inschrift: „Andreas Pegnitzer goß mich.“ Als fernere Verzierungen waren die Figur eines Lindwurms mit Flügeln, Delphine, ein Adler, Laubwerk mit einem Engelskopf und am Boden ein Löwenkopf angebracht, darüber die Inschrift: „Lindwurm bin ich genannt, der Stadt Nordhausen bin ich wohl bekannt. 1519.“

Endres Pegnitzer war ein bekannter Stückgießer in Nürnberg und stammte aus einer Familie mit langer Tradition im Kanonen gießen.
Als der preußische Rittmeister Oberst Koracz mit einem Freikorps von 200 Husaren und 100 Mann Infanterie in Nordhausen einmarschierte wurde von ihm am 7. Mai 1760 die Kanone beschlagnahmt und soll später in Magdeburg eingeschmolzen worden sein.
Von ihm meldet die Förstemannsche Chronik: „Nachdem er noch manchen Unfug in der Stadt geübt hatte, ging er am folgenden Tage nach Roßla zurück, nahm aber zum großen Jammer der Bürger das schönste Geschütz, ein Wahrzeichen der Stadt, die große Feldschlange von 1519, Lindwurm genannt, mit hinweg, samt der letzten kleinen metallenen Kanone.“
Sein Name wurde in Nordhausen zu dem Schimpfwort: „ohler Kowatsch“.

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