Georg Klockow: Unterschied zwischen den Versionen

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|GEBURTSORT=in Lübbesee-Theerofen<ref name="Name_der_Quelle_a">Georg Klockow: ''Über die Immunitätsverhältnisse bei der bösartigen Faulbrut der Honigbiene.'' Tierärztliche Hochschule zu Berlin, Diss., 1925.</ref>
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'''Georg Klockow''' (geb. 1896 in Lübbesee-Theerofen, Landsberg an der Warthe; gest. 19. Oktober 1975 Lindenberg im Allgäu) war Tierarzt, Tierzuchtinspektor und [[Schlachthof Nordhausen|Schlachthofdirektor in Nordhausen]].
'''Georg Klockow''' (geb. 5. März 1896 in Lübbesee-Theerofen, Kreis Landsberg an der Warthe;<ref name="Name_der_Quelle_a" /> gest. 19. Oktober 1975 Lindenberg im Allgäu) war Tierarzt, Tierzuchtinspektor und [[Schlachthof Nordhausen|Schlachthofdirektor in Nordhausen]].


== Leben ==
== Leben ==
Klockow war der Sohn eines Forstbeamten in der Provinz Posen. Im Ersten Weltkrieg diente er in der Nachrichtentruppe und studierte danach an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin. Er promovierte 1925 mit seiner Arbeit „Über die Immunitätsverhältnisse bei der bösartigen Faulbrut der Honigbiene“.<ref>[http://d-nb.info/570456932 Dnb.info], abgerufen am 22. Oktober 2020.</ref>
Klockow war der Sohn des 1919 verstorbenen Staatlichen Revierförsters Ernst Klockow und seiner 1923 verstorbenen Ehefrau Elise geb. Maerker in der Provinz Posen.<ref name="Name_der_Quelle_a" /> Im Ersten Weltkrieg diente er in der Nachrichtentruppe und studierte danach an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin. Er promovierte 1925 mit seiner Arbeit „Über die Immunitätsverhältnisse bei der bösartigen Faulbrut der Honigbiene“.<ref>[http://d-nb.info/570456932 Dnb.info], abgerufen am 22. Oktober 2020.</ref>


1929 wurde Georg Klockow die Stelle des Schlachthofdirektors in Nordhausen übertragen. Auf ihn ging die Errichtung eines Laboratoriums für die Durchführung bakteriologischer Fleischuntersuchungen zurück.  
1929 wurde Georg Klockow die Stelle des Schlachthofdirektors in Nordhausen übertragen. Auf ihn ging die Errichtung eines Laboratoriums für die Durchführung bakteriologischer Fleischuntersuchungen zurück.
Mit Kriegsbeginn 1939 wurde er erneut eingezogen und war Leiter eines Wehrmacht-Veternär-Untersuchungsamtes. Die längste Zeit verbrachte er in Athen. Von dort wurde er ein halbes Jahr vor Kriegsende auf Drängen der Nordhäuser Stadtverwaltung vom Wehrdienst beurlaubt, da die Fleischversorgung des ständig wachsenden Lagers Dora seine Anwesenheit erforderlich machte. Nach Kriegsende geriet Klockow in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, die ihn nach Frankreich verschlug. Nach mehr als einem Jahr konnte er in seine alte Stellung zurückkehren.  
Mit Kriegsbeginn 1939 wurde er erneut eingezogen und war Leiter eines Wehrmacht-Veterinär-Untersuchungsamtes. Die längste Zeit verbrachte er in Athen. Von dort wurde er ein halbes Jahr vor Kriegsende auf Drängen der Nordhäuser Stadtverwaltung vom Wehrdienst beurlaubt, da die Fleischversorgung des ständig wachsenden Lagers Dora seine Anwesenheit erforderlich machte. Nach Kriegsende geriet Klockow in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, die ihn nach Frankreich verschlug. Nach mehr als einem Jahr konnte er in seine alte Stellung zurückkehren.
Seine Tätigkeit dauerte auch hier nicht länger als ein Jahr, da musste er Nordhausen für immer verlassen, weil er für die Sowjetunion Spitzeldienste leisten sollte. Über Nacht überschritt er mit seiner Frau die Zonengrenze.  
Seine Tätigkeit dauerte auch hier nicht länger als ein Jahr, da musste er Nordhausen für immer verlassen, weil er für die Sowjetunion Spitzeldienste leisten sollte. Über Nacht überschritt er mit seiner Frau die Zonengrenze.


In Westdeutschland wurde ihm die Stelle eines Veterinärrates für das Fleischbeschauamt in Versmold (Westfalen) übertragen. Hier wirkte er bis über die übliche Altersgrenze hinaus. Wenige Jahre nach dem Tode seiner Gattin stellten sich auch bei ihm körperliche Beschwerden ein; er konnte wegen eines Beinleidens und der durch die Zuckererkrankung bedingten Schwäche nicht mehr das Haus verlassen. Einen Auftrieb gab es ihm, daß die Tochter des Tierarztes Dr. Schimitzek, früher in Ilfeld, mit dem er freundschaftlich verbunden war, ihn im Jahre 1975 in ihr Haus in Lindenberg im Allgäu aufnahm.  
In Westdeutschland wurde ihm die Stelle eines Veterinärrates für das Fleischbeschauamt in Versmold (Westfalen) übertragen. Hier wirkte er bis über die übliche Altersgrenze hinaus. Wenige Jahre nach dem Tode seiner Gattin stellten sich auch bei ihm körperliche Beschwerden ein; er konnte wegen eines Beinleidens und der durch die Zuckererkrankung bedingten Schwäche nicht mehr das Haus verlassen. Einen Auftrieb gab es ihm, daß die Tochter des Tierarztes Dr. Schimitzek, früher in Ilfeld, mit dem er freundschaftlich verbunden war, ihn im Jahre 1975 in ihr Haus in Lindenberg im Allgäu aufnahm.


Georg Klockow verstarb mit 79 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalles und wurde in Lichtenberg im Allgäu beigesetzt.
Georg Klockow verstarb mit 79 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalles und wurde in Lichtenberg im Allgäu beigesetzt.

Aktuelle Version vom 5. März 2022, 10:54 Uhr

Georg Klockow
[[Bild:|220px|Georg Klockow]]
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geb. 5. März 1896 in Lübbesee-Theerofen[1]
gest. 19. Oktober 1975 in Lindenberg im Allgäu
Tierarzt u. appr. Tierzuchtinspektor
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 125218907
DNB: Datensatz

Georg Klockow (geb. 5. März 1896 in Lübbesee-Theerofen, Kreis Landsberg an der Warthe;[1] gest. 19. Oktober 1975 Lindenberg im Allgäu) war Tierarzt, Tierzuchtinspektor und Schlachthofdirektor in Nordhausen.

Leben

Klockow war der Sohn des 1919 verstorbenen Staatlichen Revierförsters Ernst Klockow und seiner 1923 verstorbenen Ehefrau Elise geb. Maerker in der Provinz Posen.[1] Im Ersten Weltkrieg diente er in der Nachrichtentruppe und studierte danach an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin. Er promovierte 1925 mit seiner Arbeit „Über die Immunitätsverhältnisse bei der bösartigen Faulbrut der Honigbiene“.[2]

1929 wurde Georg Klockow die Stelle des Schlachthofdirektors in Nordhausen übertragen. Auf ihn ging die Errichtung eines Laboratoriums für die Durchführung bakteriologischer Fleischuntersuchungen zurück. Mit Kriegsbeginn 1939 wurde er erneut eingezogen und war Leiter eines Wehrmacht-Veterinär-Untersuchungsamtes. Die längste Zeit verbrachte er in Athen. Von dort wurde er ein halbes Jahr vor Kriegsende auf Drängen der Nordhäuser Stadtverwaltung vom Wehrdienst beurlaubt, da die Fleischversorgung des ständig wachsenden Lagers Dora seine Anwesenheit erforderlich machte. Nach Kriegsende geriet Klockow in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, die ihn nach Frankreich verschlug. Nach mehr als einem Jahr konnte er in seine alte Stellung zurückkehren. Seine Tätigkeit dauerte auch hier nicht länger als ein Jahr, da musste er Nordhausen für immer verlassen, weil er für die Sowjetunion Spitzeldienste leisten sollte. Über Nacht überschritt er mit seiner Frau die Zonengrenze.

In Westdeutschland wurde ihm die Stelle eines Veterinärrates für das Fleischbeschauamt in Versmold (Westfalen) übertragen. Hier wirkte er bis über die übliche Altersgrenze hinaus. Wenige Jahre nach dem Tode seiner Gattin stellten sich auch bei ihm körperliche Beschwerden ein; er konnte wegen eines Beinleidens und der durch die Zuckererkrankung bedingten Schwäche nicht mehr das Haus verlassen. Einen Auftrieb gab es ihm, daß die Tochter des Tierarztes Dr. Schimitzek, früher in Ilfeld, mit dem er freundschaftlich verbunden war, ihn im Jahre 1975 in ihr Haus in Lindenberg im Allgäu aufnahm.

Georg Klockow verstarb mit 79 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalles und wurde in Lichtenberg im Allgäu beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Georg Klockow: Über die Immunitätsverhältnisse bei der bösartigen Faulbrut der Honigbiene. Tierärztliche Hochschule zu Berlin, Diss., 1925.
  2. Dnb.info, abgerufen am 22. Oktober 2020.