Die Besetzung der Stadt Nordhausen und die Uebernahme ihrer Reichsämter durch Preußen

Aus NordhausenWiki
Version vom 2. Oktober 2021, 11:57 Uhr von Vincent Eisfeld (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{SEITENTITEL:''Die Besetzung der Stadt Nordhausen und die Uebernahme ihrer Reichsämter durch Preußen''}} {{Textdaten |VORIGER=Brandenburg-Preußens Erwerbun…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Textdaten
<<< >>>
Autor: Hans Silberborth
Titel: Die Besetzung der Stadt Nordhausen und die Uebernahme ihrer Reichsämter durch Preußen
Untertitel:
aus: Preußen und Hannover im Kampfe um die Freie Reichsstadt Nordhausen
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1936
Verlag: Verlag Theodor Müller
Drucker:
Erscheinungsort: Nordhausen am Harz
Quelle: Scan
Kurzbeschreibung: {{{KURZBESCHREIBUNG}}}
Digitalisat:
Eintrag in der GND: [1]
Bild
[[Bild:|250px]]
Bild
II.
Die Besetzung der Stadt Nordhausen
und die Uebernahme ihrer Reichsämter durch Preußen


Die Überrumpelung Nordhausens durch preußische Truppen in der ersten Frühe des 7. Februar 1703, die Besetzung der Stadt und die ersten Unbequemlichkeiten, die der Einwohnerschaft daraus erwuchsen, sind oft genug geschildert worden, so daß sie Übergängen werden können.[1] Dagegen interessieren noch nicht benutzte gleichzeitige Berichte und unter diesen besonders wieder kursächsische, welche die Beweggründe für das Vorgehen Preußens und ihre Beurteilung in jener Zeit recht deutlich werden lassen.

Der sächsische Legationsrat Wolter berichtete seiner Regierung, der preußische König habe sich selbst nach Magdeburg be-geben, das von Nordhausen und Hildesheim etwa gleich weit entfernt ist. Von Magdeburg aus wurden zwei Bataillone gegen Hildesheim angesetzt, und zugleich wurde die Nachricht ausgesprengt, man wolle in Hildesheimisches Land einfallen und solange darin verweilen, bis die Celleschen Truppen Hildesheim aeräumt hätten. Unterwegs — also offenbar in der Nähe Halberstadts — änderten diese Truppen aber die Marschrichtung, gelangten über den Harz und besetzten überraschend Nordhausen. Ferner wurde von den Preußen noch ein Herr von Marschall nach Gotha entsandt, um den Herzog zu vermögen, im Notfalle, d. h. gegen Hannover, den Preußen noch 2000 Mann zur Verfügung zu stellen. Außerdem wurden zwei Regimenter Pommersche Dragoner gegen Halberstadt in Marsch gesetzt.

Tatsächlich datiert der erste Marschbefehl des Königs an den Obersten von Tettau aus Magdeburg vom 3. Februar; Tettaus Instruktion ist vom 4. Februar datiert.

  1. Gleichzeitiger Bericht: Bohne, Diarium oder Tagebüchlein wegen des Kgl. Pr. Einfalls in Nordhausen … ed. Heineck, Ebert, Nordh., 1901. — Heineck, a. a. O., 31 ff. — Silberborth, a. a. O., 445 ff.