Bildungsverein

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Der Bildungsverein (bis 1901 Männerbildungsverein) wurde 1863 in Nordhausen gegründet.

Geschichte

Am 12. September/1. Oktober 1863 erfolgte die Gründung des Männerbildungsvereins. Dem Vorstand gehören u. a. der Fotograf Ludwig Belitski, der Redakteur Selmar Müller, der Fabrikant Oscar Kropff und der Prediger Eduard Baltzer an. Drei Lehrer, die auch Mitglied geworden sind, werden gezwungen, ihren Austritt zu erklären. 1869 gründete sich auf Anregung von Mitgliedern des Männer-Bildungsvereins, insbesondere der Fabrikanten Anton Wilhelm, Moritz und Oskar Kropff, eine Kunst- und Gewerbeschule.

Am 4. Juli 1901 wurde der Name von „Männerbildungsverein“ in „Bildungsverein“ geändert.

1906 spendete der Verein der Stadtbibliothek rund 5400 Bücher.

Auf ihrer Jahresversammlung am 1. Mai 1929 wählten die Mitglieder den Geheimen Justizrat Richard Kossinna wieder zu ihrem Vorsitzenden, den Drogisten Walter Tuve zum Kassenwart und den Facharzt Adolf Goldmann zum Beisitzer. Insgesamt zählte der Verein 461 Mitglieder.

Am 14. Juli 1933 beschlossen die Vorstände des Bildungsvereins (Kossinna, Rektor Karl Hein, Stadtältester Stade, Pape, Stolberg, Tuve, Ploetz, Engelhardt) und des Wissenschaftlichen Vereins (Roloff, Paul, Carl Schiewek) den Zusammenschluss. Ab dem 20. Juli 1933 wurde der Name Verein für Wissenschaft und Bildung geführt. Dem Vorstand gehörten Kossinna, Tuve, Engelhardt, Stolberg, Otto Ploetz, Wilhelm Schmalz und Wittig an.

Vorträge (Auswahl)

  • 1879: Albert Traeger setzte sich in einer Rede vor dem Männer-Bildungsverein am 24. Februar kritisch mit der Bismarckschen Innen- und Wirtschaftspolitik auseinander.
  • 1905: Marie Stritt, die Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine, sprach über „Ursprung, Ziele und gegenwärtigen Stand der Frauenbewegung“.
  • 1908: Am 4. Februar spricht im Bildungsverein Prof. Rade, Marburg, über das Thema „Wie konnte die Moral Jesu und der ersten christlichen Gemeinde die Moral einer Weltreligion werden?“
  • 1908: Am 24. März hält August Stolberg einen Lichtbildervortrag über „Grönland und die Grönländer“.
  • 1923: Am 20. November spricht der Schriftsteller und Astronom Bruno H. Bürgel über den Aufbau der Stemenwelt und die Stellung der Erde im Weltganzen.
  • 1928: Am 29. Oktober spricht der Pionier der Raketentechnik Max Valier über das Thema „Vom Raketenauto zum Weltraumschiff“.
  • 1930: Am 3. November referiert der Tibetforscher Wilhelm Filchner über seine China- und Tibetreise 1925 bis 1928.
  • 1932: Am 8. Februar spricht der bekannte Kunsthistoriker Oskar Schürer.