Bike Systems

Aus NordhausenWiki
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Bike Systems war ein Fahrradhersteller in Nordhausen.

Geschichte

Das Fahrradwerk befand sich an der Freiherr-vom-Stein-Straße 31 und firmierte in der DDR als Teil des VEB IFA Motorenwerk. Im Jahr 2001 wurde die Bike Systems GmbH in Nordhausen durch den Fahrradhersteller Biria übernommen. Nach zwei Insolvenzen in den 1990er Jahren wurden bis Ende 2002 Verluste eingefahren, für das Jahr 2003 gelang jedoch die Kehrtwende u. a. durch Lohnverzicht aller Mitarbeiter. In den Jahren 2003 und 2004 wurden ca. 200.000 Fahrräder montiert.

Zum 22. Dezember 2005 wurden wegen längerer finanzieller Probleme die beiden Fahrradwerke in Neukirch und Nordhausen an eine Tochtergesellschaft der amerikanischen Fondsgesellschaft Lone Star verkauft. Ziel sollte es ursprünglich sein, die Gesellschaft finanziell zu sanieren und wieder wettbewerbsfähig zu machen.

Am 20. Juni 2007 wurden der Belegschaft der Bike Systems GmbH & Co. KG Thüringer Zweiradwerk KG in Nordhausen die Betriebsschließung zum 30. Juni 2007 bekanntgegeben.[1] Am 10. Juli 2007 begann die Besetzung der Firma durch die Belegschaft, um die Demontage der Anlagen zu verhindern.[2][3][4] Am 10. August 2007 stellte die Bike Systems GmbH einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. Seit der Stilllegung Ende Juni hatte die Belegschaft das Werk aus Protest besetzt gehalten und so zunächst den vollständigen Abbau der Fertigungsanlagen verhindert. Während der Besetzung fertigten die Arbeiter das „Strike-Bike“.[5] Mit Beginn der Insolvenz am 1. November 2007 verlor der Betriebsrat das Hausrecht und die mehr als 100 Beschäftigten verließen das Werk.[6] Kurze Zeit später war der Großteil des Unternehmens abgewickelt.

Am 17. März 2008 gründeten 21 ehemalige Nordhäuser Mitarbeiter der Bike Systems GmbH Bike Systems die Strike-Bike GmbH. Am 1. Mai 2008 wurde die Produktion aufgenommen,[7] im November 2010 war das Unternehmen insolvent.[8]

Das Grundstück und die Fertigungshallen blieben nach Ende 2010 verwaist, zwei Unternehmen lagerten noch Material im Erdgeschoss der Hallen. Im Dezember 2016 wurde das Werk abgerissen.

Einzelnachweise