1991

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Version vom 30. Januar 2021, 18:06 Uhr von Lutz Jödicke (Diskussion | Beiträge) (→‎Januar: http://www.jis-ndh.de/info-service_referenzen.htm + Katrin Wenkel: Kreistag Nordhausen (1990 bis 1994) – Ausschuß für Vergangenheitsbewältigung und Petitionen. In: Jahrbuch des Landkreises Nordhausen (1994). Nordhausen, Neukirchner, 1995. S. 126–129.)

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Geboren 1991   •   Gestorben 1991

Januar

  • 1. Januar: Im Haus II des Landratsamtes, später in der Geseniusstraße, wird ein Büro des Ausschusses für Vergangenheitsbewältigung und Petitionen des Kreistages Nordhausen eingerichtet.
  • 8. Januar: Das Arbeitsamt vermeldet einen sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit im Landkreis Nordhausen. Die Zahl der Arbeitssuchenden wird mit 4 438 angegeben.
  • 9. Januar: Hunderte Bürger der Rolandstadt demonstrieren vor dem Rathaus gegen einen drohenden Golfkrieg. Menschenketten bilden in der Innenstadt einen symbolischen „Stern der Hoffnung“.
  • 24. Januar: Das Landratsamt beginnt mit der Rekonstruktion des Nordhäuser Ratskellers, um ihn wieder der Öffentlichkeit als Gaststätte zugänglich zu machen.
  • 28. Januar: Auf Einladung des Landratsamtes weilt eine Delegation aus der polnischen Partnerstadt Ostrow Wielkopolski im Landkreis. Der Landrat empfängt den stellvertretenden Präsidenten der Stadt, Andrzej Wardenski, den Leiter des Bereiches Kultur und Sport, Andrzej Leraczyk und Mitglieder des Freundeskreises Nordhausen-Ostrow Wielkopolski.

Februar

März

  • 7. März: Die Nordhäuser Stadtverordneten legen die Altstadt als erstes offizielles Sanierungsgebiet fest.

April

  • 3. April: Das Brandesbachtal in der Nähe Ilfelds wird offiziell als Naturschutzgebiet anerkannt. Das 229 Hektar umfassende Gelände ist damit das viertgrößte Naturschutzgebiet des Harzes.
  • 4. April: Der Kreisausschuss berät darüber, für die Gedenkstätte „Mittelbau-Dora“ ein Kuratorium zu gründen.
  • 5. April: Der 34jährige Stephan Hildebrandt, Bürgermeister von Uthleben, kommt bei einem Autounfall auf einer Dienstreise ums Leben.
  • 11. April: Die ersten Wertstoffbehälter für Papier, Pappe, Blechdosen und Glas werden in Nordhausen aufgestellt.
  • 15. April: Am Poppenbergturm beginnen die Rekonstruktionsarbeiten durch die Bergsicherung Ilfeld.
  • 23. April: Auf Einladung der Stadtverwaltung Ostrow Wielkopolski fahren die Dezernenten Christine Wagner, Detlef Müller und Dietrich Beyse zu einem viertägigen Arbeitsbesuch in die polnische Partnerstadt.
  • 24. April: Seine erste offizielle Reise nach Nordthüringen führt den Präsidenten des Thüringer Landtages, Dr. Gottfried Müller, nach Nordhausen und Bleicherode. Er besucht u. a. die IFA Motorenwerke GmbH, das ehemalige KZ Mittelbau-Dora sowie die Kaliregion.
  • 26. April: Nach Gesprächen in Bonn teilt Landrat Joachim Claus mit, dass der Hubschrauberlandeplatz der ehemaligen Grenztruppen der Stadt Nordhausen übereignet wurde.

Mai

  • 2. Mai: Zur Durchführung von wirtschaftsfördernden Maßnahmen, zum Ausbau der Infrastruktur sowie als Trägergesellschaft für ABM-Projekte und zur Ausbildungsförderung wird vom Kreistag die Bildung einer Entwicklungsgesellschaft des Landkreises Nordhausen (EGN) beschlossen.
  • 14. Mai: Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein wird wieder gegründet. Seine Geburtsstunde war 1870.
  • 15. Mai: In Ellrich, Riesenbergsiedlung 7c, wird das erste Asylbewerberheim des Landkreises eröffnet.
  • 22. Mai: In Nordhausen trifft die erste von insgesamt 11 Straßenbahnen neuerer Bauart aus Stuttgart ein.
  • 23. Mai: Die Peter Eckes GmbH übernimmt die Nordbrand GmbH Nordhausen. In Nieder-Olm unterzeichnen Repräsentanten beider Unternehmen und der Treuhandanstalt den Vertrag, durch den der größte Spirituosenhersteller der ehemaligen DDR zur l00 Prozent Eckes-Tochter wird.

Juni

  • 6. Juni: Die Gemeinden Werther, Groß- und Kleinwechsungen, Hesserode, Günzerode, Immenrode, Herreden und Haferungen gründen die erste Verwaltungsgemeinschaft im Kreis Nordhausen, das „Helmetal“.
  • 10. Juni: Der erste kostenlose Verbraucherratgeber für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises erscheint. +++ Das Harzer Anhydritwerk Niedersachswerfen wird von der Münchener Firma Wildgruber übernommen.
  • 13. Juni: Per Knopfdruck setzt Landrat Joachim Claus auf der Kreismülldeponie Nentzelsrode die erste Recycling-Anlage für Bausteine in Gang. +++ Es gründet sich die Verwaltungsgemeinschaft „Grenzland“. Zu ihr gehören Mackenrode, Branderode, Holbach, Klettenberg, Liebenrode, Limlingerode, Obersachswerfen, Schiedungen und Trebra.
  • 15. Juni: An 27 Stellen entlang der Kreisgrenze werden Schilder mit dem Landkreiswappen aufgestellt.
  • 23. Juni: Die Sozialstation „Am Kohnstein“ in Niedersachswerfen wird eröffnet.
  • 25. Juni: Landrat Joachim Claus erlässt ein vorläufiges Verbot für den Abbau von Anhydrit am Kohnstein. Grund ist die Befürchtung, dass durch den Abbau das Stollensystem im Berg zerstört wird.
  • 26. Juni: Mit einer Straßenblockade auf der B 4 protestieren Arbeitnehmer der Harzer Anhydritwerke Niedersachswerfen gegen das vom Landrat verhängte Abbauverbot. Sie fürchten um ihre Arbeitsplätze.
  • 27. Juni: Von seinem Besuch beim Bundesverkehrsminister in Bonn bringt der Landrat die Zusage mit, dass die Autobahn Göttingen-Halle (A 82) gebaut und durch den Kreis Nordhausen führen wird.

Juli

  • 1. Juli: Aus dem Volkspolizei-Kreisamt wird die Polizei-Inspektion Nordhausen, die die Kreise Nordhausen, Worbis, Heiligenstadt, Mühlhausen, Sondershausen und Aitern umfasst. +
  • 11. Juli: Der Kreisausschuss ermächtigt den Landrat, einen eingeschränkten, befristeten Abbau am Kohnstein zu erlauben.

August

  • 1. August: Es gründet sich die Verwaltungsgemeinschaft „Hainleite“ mit Wolkramshausen, Hainrode und Nohra. Später kommen Kleinfurra, Wipperdorf und Großlohra dazu.
  • 9. August: An der Arnoldstraße in Nordhausen wird ein Luftmesscontainer in Betrieb genommen, der ständig die Schadstoffwerte der Luft ermittelt.
  • 20. August: Über acht Millionen DM erhält der Landkreis Nordhausen für kulturelle Einrichtungen und zur Denkmalpflege.

September

  • 4. September: Das Stollensystem im Kohnstein nahe Niedersachswerfen, in dem während des 2. Weltkrieges Raketen und Flugzeugteile hergestellt wurden, wird von den Medien betreten.
  • 6. September: Die Urnen von Johann Muras und Ernst Wilhelm, die wegen des angeblichen Mordes an Alfred Sobik unschuldig hingerichtet wurden, werden auf dem Obergebraer Friedhof beigesetzt, nachdem sie einige Wochen zuvor in einem Massengrab in Dresden entdeckt wurden.
  • 8. September: Der letzte Gasometer, eine filigrane Stahlkonstruktion der Jahrhundertwende, wird zerlegt. Seinen Standort hatte er in der Geseniusstraße. Somit verschwindet ein weiteres technisches Denkmal.
  • 13. September: Thüringens Umweltminister Hartmut Sieckmann besucht den Kohnstein. Er leitet eine Arbeitsgruppe des Thüringer Kabinetts, die eine Entscheidung über die Zukunft des Massivs treffen soll.
  • 26. September: Nordhausens Bürgermeister Dr. Manfred Schröter nimmt den ersten Spatenstich im Gewerbegebiet zwischen Nordhausen und Sundhausen vor. +++ Fernsehanstalten bitten den Landrat um Interviews wegen des Einsatzes des Landratsamtes für den Erhalt des gesamten Tunnelsystems im Kohnstein als Denkmal. +++ Die A 82 wird in das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit aufgenommen.

Oktober

  • 2. Oktober: Das Meyenburg-Museum in Nordhausen wird nach umfangreicher Renovierung wieder eröffnet.
  • 3. Oktober: Mit einer Festsitzung des Kreis- und Stadtparlamentes im Theater Nordhausen wird der Tag der Deutschen Einheit begangen.
  • 7. Oktober: Rund 50 Nordhäuser Unternehmen gründen die „Werbegemeinschaft Nordhausen“.
  • 9. Oktober: Mit einem symbolischen Spatenstich beginnt die Erschließung des Bleicheröder Gewerbegebietes, das mit 150 000 qm zu den größten des Landkreises gehört.
  • 24. Oktober: Propst Joachim Jaeger erhält vom Bundespräsidenten Richard von Weizäcker im Berliner Schloss „Bellevue“ das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Er nimmt die Auszeichnung im Namen des Runden Tisches und derer an, die die Wende in Nordhausen herbeigeführt haben.

November

  • 6. November: Die Stadt Nordhausen beschließt mit der israelischen Stadt Bet Shemesh eine Städtepartnerschaft.
  • 29. November: 26 Aussiedler deutscher Nationalität aus Kasachstan und Rumänien werden in Nordhausen im Aussiedlerheim am August-Bebel-Platz 6 aufgenommen.

Dezember

  • 6. Dezember: In Nentzelsrode erfolgt die Grundsteinlegung für die Erweiterung der Abfalldeponie, u. a. für ein Verwaltungs- und Sozialgebäude, einen Garagenkomplex und ein Wiegehaus.
  • 11. Dezember: Die Stadtverordneten Nordhausen stimmen der Eingemeindung der Gemeinde Rüdigsdorf zu.
  • 18. Dezember: Der erste Bauabschnitt der neuen Großkläranlage in Bleicherode wird in Betrieb genommen.
  • 23. Dezember: Die Bürgermeister von Nordhausen und Sundhausen unterzeichnen eine Vereinbarung zur Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft.
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