Maria Schlieckmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. Dezember 2024, 15:15 Uhr

Marie Schlieckmann
[[Bild:|220px|Maria Schlieckmann]]
Maria Schulze
geb. unbekannt in Glentorf
gest. 1960 in Düsseldorf
Künstlerin
Bilder und Medien bei Commons

Maria Schlickmann (geb. als Maria Schulze in Glentorf; gest. 1960 in Düsseldorf) war Künstlerin.

Geschichte

Maria Schlickmann wurde in einem Pfarrhaus in Glentorf geboren. Ihre familiäre Herkunft ermöglichte ihr eine umfassende Bildung. In der elterlichen Erziehung erhielt sie zusätzlichen Unterricht in verschiedenen Fächern, darunter Französisch und Musik.

Ihre künstlerische Ausbildung begann mit privaten Malstudien, die sie zunächst autodidaktisch betrieb. Nach ersten erfolgreichen Ausstellungen in Braunschweig, bei denen sie sämtliche Arbeiten verkaufen konnte, erhielt sie die Erlaubnis ihres Vaters, die Kunstgewerbeschule in Braunschweig zu besuchen.

1903 wechselte sie an die Königliche Kunstschule Berlin, wo sie zu den ersten Frauen gehörte, die dort studierten. Zu ihren Lehrern zählte Philipp Franck, der ab 1915 als Direktor der Kunstschule tätig war und von Max Liebermann als einer der besten Kunstpädagogen Deutschlands gewürdigt wurde.

Nach Abschluss ihres Studiums erhielt Schlickmann eine zeitlich begrenzte Anstellung am Lyzeum in Goslar. 1908 legte sie die staatliche Prüfung als Handarbeitslehrerin ab, was ihr eine berufliche Absicherung bot.

1909 heiratete sie den 52-jährigen Rittergutsbesitzer Hermann Schlieckmann aus Auleben. Als Hochzeitsgeschenk erhielt sie die Erlaubnis, das Haupthaus des Schlosses umzubauen, das zuvor als Getreidespeicher diente. In den folgenden sechs Jahren brachte sie fünf Kinder zur Welt, von denen eines als Säugling verstarb.

Im Jahr 1919 wurde Schlickmann durch den Tod ihres Mannes und mehrerer Gutsverwalter mit der alleinigen Verantwortung für den Gutshof und vier Kinder konfrontiert. Während der Sommermonate unternahm sie Malausflüge mit befreundeten Künstlern in die Landschaft.

1938 verlor sie ihre jüngste Tochter bei einem Autounfall. Ihr Sohn Hans-Jürgen wurde später als Soldat in Russland als vermisst gemeldet. 1945 wurde sie im Zuge der Bodenreform enteignet und musste Auleben verlassen.

Nach der Vertreibung ließ sie sich in Vellinghausen bei Hamm nieder, wo sie ihre künstlerische Arbeit fortsetzte. Im Alter von 83 Jahren zog sie in ein Altersheim, wo sie bis zuletzt ihre künstlerische Passion verfolgte.

Marie Schlickmann verstarb 1960 in Düsseldorf. Ihre Werke, die Landschaften und Ansichten ihrer Zeit dokumentieren, wurden 1994 in einer Ausstellung im Schloss Auleben gewürdigt.

Literatur