Zentralfriedhof an der Leimbacher Straße

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Der Zentralfriedhof an der Leimbacher Straße (auch schlicht Alter Friedhof) entstand ab 1873 und war er erste kommunale Friedhof in Nordhausen. Nach seiner endgültigen Schließung in den 1960er Jahren wurde der Alte Friedhof zu einer waldähnlichen Parkanlage umgestaltet.

Geschichte

Der Friedhof wurde nach dreijähriger Bauzeit Ende 1876 eröffnet und hatte eine Fläche von 9219 Quadratmetern. Begrenzt wurde er von der Leimbacher-, der Franken-, der verlängerten Karolingerstraße und dem Feldweg zur Windlücke. Entlang des Feldweges verlief eine massive Mauer aus Bruchsteinen. Der Haupteingang war von der Leimbacher Straße zu erreichen. Dort befand sich große und in gelben Klinkern erbaute Kapelle mit Wohnraum für Friedhofswärter und Gärtner.

Für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde ein Ehrenhain angelegt. Große Reihengräber entstanden für die Toten der Luftangriffe 1945.

Nach dem Bau des Hauptfriedhofs ließ die Nutzung nach; die Bestattungen waren bis 1947 möglich.

Vor der geplanten Einebnung des Zentralfriedhofs wurden im November 1964 bedeutende Grabstätte dokumentiert. Einige wurden auf den Hauptfriedhof umgesetzt, zahlreiche Grabsteine durch den Rat der Stadt verkauft. Ab 1970 verfiel der Friedhof und verwilderte, Grabstellen wurden geschändet, und die Kapelle wurde 1975 abgerissen. Die Friedhofsmauer wurde 1983 abgebrochen, um Wasserleitungen für das neue Wohngebiet Nordhausen-Ost zu verlegen. 1985 begann man nach Jahren des Wildwuches mit Rekultivierungsarbeiten. Heute wird das Areal als Park genutzt.

Bedeutende Gräber

Auf dem Zentralfriedhof gab es drei beachtenswerte Monumente:

  • Ein Granitobelisk mit schwarzer Marmorplatte für Friedrich Wilhelm Löbnitz:
    Dem Stadtverordneten-Vorsteher Justizrath Friedr. Wilhelm Löbnitz / geb. den 12. August 1815 / gest. den 1. August 1889. / Die dankbare Stadt Nordhausen
  • Den als Klavierkünstler vielbeliebten Nordhäuser Schliebitz ehrte ein Denkstein mit seinem auf Porzellan gemalten Porträt und der Inschrift:
    Hermann Schliebitz / geb. 26. Janr. 1822 / gest. 23. Dec. 1891 / gewidmet von seinen Schülern und Schülerinnen.
  • Das Andenken des an der Königlichen höheren Lehranstalten von 1874 bis 1894 als Gesanglehrer mit hohem Erfolg tätigen Armin Früh enthielt ein geschliffener Granit-Obelisk mit folgender Inschrift wach:
    Dem Königl. Musikdirektor Armin Früh / geb. den 15. September 1820 / gest. den 8. Januar 1894 / gewidmet von seinen dankbaren Schülern und Verehrten.

Literatur