Pferdemarkt

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Pferdemarkt ist eine Straße im Zentrum von Nordhausen.

Geschichte

Am 1. Januar 1824 wurde am Pferdemarkt ein Hauptzollamt errichtet, welches im Mai 1830 schließlich in den Walkenrieder Hof verlegt wurde. Am 8. Oktober 1832 wird im ehemaligen Zollhaus eine neue Elementarschule eröffnet, die als Vorbereitungsklasse für das Gymnasium dienen soll.

Im Frühjahr 1844 begannen die Bauarbeiten zur Errichtung der neuen Synagoge am Pferdemarkt, die am 12. September 1845 feierlich eingeweiht wurde. Die Synagoge wurde am 17. August 1888 neu geweiht.

1864 wurde ein Brunnen von 94 preußischen Fuß Tiefe abgeteuft; der Bau war ein Jahr später vollendet. Vorher standen auf diesem Platz zwei große italienische Pappeln.

Im August 1876 kam es zum Abriss der Wasserkunst mit dem sogenannten Flußpferd.

In den letzten Maitagen 1881 wurde das alte Spritzenhaus am Pferdemarkt abgebrochen.

Die Luftangriffe auf Nordhausen 1945 zerstörten die Straße und Gebäude stark. Nach Kriegsende wurde auf der Westseite des Pferdemarktes ein neues Gebäude auf den Fundamenten des zerstörten Hauses errichtet. Bis 1983 beherbergte dieses Gebäude unter anderem eine Filiale der PGH Haarkosmetik. Im Februar 1984 begannen die Abbrucharbeiten an verschiedenen kleinen Gebäuden, die der Neubebauung weichen müssen. Dabei wurden Kellergewölbe entdeckt und vermessen. Ein Keller hatte die Ausmaße von 12 m Länge, 6 m Breite und 3 m Höhe und besaß ein Tonnengewölbe. Am Pferdemarkt 2-8 wurden am 11. Juli 1985 40 Wohnungseinheiten mit Ofenheizung übergeben. Über den Eingangtüren ist architekturbezogene Kunst angebracht, die der Heiligenstädter Künstler Werner Löwe schuf.

1984/85 erfolgte die Bebauung der entstandenen Baulücke auf der Westseite des Pferdemarktes. An dieser Stelle wurde ein Neubau mit 40 Wohneinheiten errichtet. Der Bau diente als Erprobungsbau der Variante WBR 85 und wies zwei Besonderheiten auf; er war der erste und einzige Wohnblock in Nordhausen, der mit Ofenheizung ausgestattet war, und der erste Block mit einem Mansardengeschoss.

Die 40 Wohnungen wurden im April 1985 an die Mieter übergeben, was den Beginn eines neuen Abschnitts für die Neugestaltung der Innenstadt in Nordhausen in den 1980er Jahren markierte.

In den folgenden Jahren wurde der Wohnblock saniert, wobei das ursprüngliche Aussehen des Gebäudes wesentlich verändert wurde. Die Ofenheizung wurde durch Anschluss an das Fernheizungsnetz ersetzt, und eine neue Fassadengestaltung sowie neue Balkone angebracht.

Ein besonderes Merkmal des Wohnblocks sind die über den vier Hauseingängen angebrachten Reliefs, die Szenen aus der Stadtgeschichte Nordhausens darstellen. Diese Kunstwerke wurden bei der Sanierung erhalten und zeugen von der historischen Bedeutung des Pferdemarktes in Nordhausen.