Otto Flagmeyer

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Otto Flagmeyer
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unbekannt
Bürgermeister, Unternehmer
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Otto Flagmeyer war Bauunternehmer, Stadtrat (SPD) und 1945 kurzzeitig Oberbürgermeister von Nordhausen.

Leben

Flagmeyer war Bauunternehmer und von 1919 bis 1933 ehrenamtlicher SPD-Stadtrat in Nordhausen. Er galt bis zur Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 als Nordhausens „wichtigster Organisator“ der Arbeiterbewegung.[1] Aufgrund dessen wurde er nach dem Reichstagsbrand am 18./19. März 1933 zusammen mit anderen sozialdemokratischen Kommunalpolitikern verhaftet. Kurz darauf kam er wieder frei, wurde jedoch im Juni 1933 für einige Zeit erneut interniert.

Nachdem am 15. April 1945 der Stadtrat vom US-amerikanischen Militärgouverneur entlassen wurde, ernannte er am nächsten Tag Otto Flagmeyer zum Bürgermeister. Flagmeyer waren nun sämtliche in Nordhausen befindliche Behörden und Schulen sowie Reichsbahn und Post unterstellt. Er erhielt den Auftrag, die Verwaltung wieder in Gang zu setzen und für Aufräumungsarbeiten zu sorgen. Flagmeyer ernannte antifaschistisch gesinnte Behördenleiter und verbot jegliche politische Betätigung. Die Stadtverwaltung siedelte aus dem Gehege in das frühere Arbeitsamt in der Spangenbergstraße um. Am 8. Mai 1945 mußte er in einem Aufruf allen Plünderern die Todesstrafe androhen (Aufruf an die Nordhäuser Bevölkerung durch Bürgermeister Flagmeyer (8. Mai 1945)). Otto Flagmeyer weihte am 13. Mai 1945 den Ehrenfriedhof ein.

Am 25. Mai 1945 gab er die Umbenennung von 52 Straßen bekannt, die Bezug zum Nationalsozialismus haben, und ließ zudem das Wehrfreiheitsdenkmal sowie den Horst-Wessel-, Schlageter- und Klaus-Buhe-Stein im Stadtpark beseitigen. Am 14. Juni 1945 trat er vom Amt zurück. Sein Nachfolger wurde auf Veranlasstung des Militärgouverneurs der Rechtsanwalt Richard Senger.

Werke

Zitate

  • „Über Deutschland läuten die Friedensglocken: ein schwerer Alpdruck ist von uns genommen, wir leben auf, und wir bedauern es wohl alle, daß es uns nicht vergönnt war, diese Friedensglocken einige Tage früher zu hören - dann wäre unsere schöne tausendjährige Vaterstadt erhalten geblieben.“[2]

Literatur

Einzelanchweise

  1. Vgl. Franz Walter, Tobias Dürr, Klaus Schmidke: Die SPD in Sachsen und Thüringen zwischen Hochburg und Diaspora. S, 244 ff.
  2. http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=26693