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[[Datei:Neuer-Weg Lohmarkt.jpg|thumb|Der Neue Weg vom Lohmarkt aus gesehen (um 1950)]]
'''Neuer Weg''' (bis 1834 ''Neuweg'', dann ''Neueweg'') ist eine der ältesten Straßen von Nordhausen und trägt seinen heutigen Namen seit 1896.
'''Neuer Weg''' (bis 1834 ''Neuweg'', dann ''Neueweg'') ist eine der ältesten Straßen von Nordhausen und trägt seinen heutigen Namen seit 1896.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Neue Weg war bereits 1310 bebaut und diente vermutlich seit ca. 1250 als Wegung für die Fuhrleute. Die Straßenführung blieb seitdem unverändert von der [[Wassertreppe]] als auch vom [[Lohmarkt]] hinauf zu dem '''Neuewegstor'''. Dieses Tor befand sich in der inneren [[Stadtmauer]] und bestand auf einem Torturm, der wahrscheinlich nach Entstehung der [[Grimmel]]-Vorsiedlung errichtet wurde. Nach der Angliederung Nordhausens zu Preußen 1802 diente der Turm als Wohnung, danach als Gefängnis bis der Turm schließlich im März 1835 abgebrochen wurde.
[[Datei:Sühnekreuz Nordhausen 2.jpg|thumb|Sühnekreuz in der Mauer am Neuen Weg]]
Der Neue Weg war bereits 1310 bebaut und diente vermutlich seit ca. 1250 als Wegung für die Fuhrleute. Die Straßenführung blieb seitdem unverändert von der [[Wassertreppe]] als auch vom [[Lohmarkt]] hinauf zu dem [[Neuewegstor]].
 
[[Datei:Das tausendjährige Nordhausen - Bild 11a.jpg|thumb|Neuer Weg und Teile der westlichen Stadtbefestigung (1920er Jahre)]]


Im südlichen Bereich der Straße mündet die an die [[Johannistreppe]] beginnende [[Johannisgasse]]. Hier gabelt sich der Neue Weg zum [[Steinberg]], der die Auffahrt zu den Häusern der [[Kutteltreppe]] bildete, und direkt auf den Lohmarkt.  
Im südlichen Bereich der Straße mündet die an die [[Johannistreppe]] beginnende [[Johannisgasse]]. Hier gabelt sich der Neue Weg zum [[Steinberg]], der die Auffahrt zu den Häusern der [[Kutteltreppe]] bildete, und direkt auf den Lohmarkt.  
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Vor der Mündung zur [[Waisenstraße]] befindet sich ein [[Sühnekreuz]] in der Mauer, welches an die Sage von der [[Die Mordtat am Neuen Weg|Mordtat am Neuen Weg]] erinnert.
Vor der Mündung zur [[Waisenstraße]] befindet sich ein [[Sühnekreuz]] in der Mauer, welches an die Sage von der [[Die Mordtat am Neuen Weg|Mordtat am Neuen Weg]] erinnert.


Das Adreßbuch von 1824 weist 39 Häuser am Neuen Weg aus, die dicht aneinander als ein- bis zweistöckiger Fachwerkhäuser gegenüber der Stadtmauer errichtet worden sind. Am Hang befanden sich terassenförmig angelegte Gärten. Die Anwohner waren zumeist einfache Leute und diese soziale Struktur blieb über Jahrzehnte bestehen; insgesamt wohnten bis zu 100 Menschen in der Straße.  
Das Adreßbuch von 1824 weist 39 Häuser am Neuen Weg aus, die dicht aneinander als ein- bis zweistöckige Fachwerkhäuser gegenüber der Stadtmauer errichtet worden sind. Am Hang befanden sich terrassenförmig angelegte Gärten. Die Anwohner waren zumeist einfache Leute und diese soziale Struktur blieb über Jahrzehnte bestehen; insgesamt wohnten bis zu 100 Menschen in der Straße.  


Vor Einmündung in die Waisenstraße kreuzt der [[Promenadenweg]] den Neuen Weg.
Vor Einmündung in die Waisenstraße kreuzt der [[Promenadenweg]] den Neuen Weg.


Unterhalb der Straße entstanden in den 1940er Jahren Luftschutzstollen, dessen Eingänge heute noch vorhanden sind. Nach 1945 verfiel die Bausubstanz und viele Häuser mußten gesperrt bzw. abgesichert werden. Die letzten drei Häuser – „die drei Wackeren“ genannt – verschwanden 1996. Heute zeigen sich noch verwilderte Gärten und Fundamentreste entlang des Neuen Weges. 2011/2012 wurde die Straße grundlegend saniert.<ref>[http://nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=16808 ''Baustart: Neuer Weg bekommt bis Mai 2012 neues Gesicht'', Nordhausen.de, 12. Oktober 2011.]</ref>  
Unterhalb der Straße entstanden in den 1940er Jahren Luftschutzstollen, dessen Eingänge heute noch vorhanden sind. Nach 1945 verfiel die Bausubstanz und viele Häuser mußten gesperrt bzw. abgesichert werden. Die letzten drei Häuser – „die drei Wackeren“ genannt – verschwanden 1996. Heute zeigen sich noch verwilderte Gärten und Fundamentreste entlang des Neuen Weges. 2011/2012 wurde die Straße grundlegend saniert.<ref>[http://nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=16808 ''Baustart: Neuer Weg bekommt bis Mai 2012 neues Gesicht'', Nordhausen.de, 12. Oktober 2011.]</ref>


== Personen ==
== Personen ==
* Das Nordhäuser Original [[Karl Ebersberg]] wurde am 25. Juli 1826 im Haus Nr. 911 am Neuen Weg als Sohn des Lohgerbermeister Johann Christian Ebersberg (gest. 1848), der seine Werkstatt am Neuen Weg hatte, und dessen Frau Sophie (gest. um 1857) geboren. 1858 war er eingetragen als Gerbermeister wohnhaft Neuewegstraße 910.
* Das Nordhäuser Original [[Karl Ebersberg]] wurde am 25. Juli 1826 im Haus Nr. 911 am Neuen Weg als Sohn des Lohgerbermeister Johann Christian Ebersberg (gest. 1848), der seine Werkstatt am Neuen Weg hatte, und dessen Frau Sophie (gest. um 1857) geboren. 1858 war er eingetragen als Gerbermeister wohnhaft Neuewegstraße 910.
== Bilder ==
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Datei:Neuer-Weg Lohmarkt 60.jpg|Der Neue Weg vom Lohmarkt aus gesehen (ca. 1960)
Datei:Neuer-Weg Lohmarkt2.jpg|Der Neue Weg vom Lohmarkt (1950)
Datei:Neuer-Weg Richtung Lohmarkt.jpg|Der Neue Weg Richtung Lohmarkt (1950)
Datei:Neuer-Weg vor 1945 sw.jpg|Neuer Weg Richtung [[Wassertreppe]] (ca. 1940)
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== Literatur ==
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 16. Mai 2023, 13:57 Uhr

Der Neue Weg vom Lohmarkt aus gesehen (um 1950)

Neuer Weg (bis 1834 Neuweg, dann Neueweg) ist eine der ältesten Straßen von Nordhausen und trägt seinen heutigen Namen seit 1896.

Geschichte

Sühnekreuz in der Mauer am Neuen Weg

Der Neue Weg war bereits 1310 bebaut und diente vermutlich seit ca. 1250 als Wegung für die Fuhrleute. Die Straßenführung blieb seitdem unverändert von der Wassertreppe als auch vom Lohmarkt hinauf zu dem Neuewegstor.

Neuer Weg und Teile der westlichen Stadtbefestigung (1920er Jahre)

Im südlichen Bereich der Straße mündet die an die Johannistreppe beginnende Johannisgasse. Hier gabelt sich der Neue Weg zum Steinberg, der die Auffahrt zu den Häusern der Kutteltreppe bildete, und direkt auf den Lohmarkt.

Vor der Mündung zur Waisenstraße befindet sich ein Sühnekreuz in der Mauer, welches an die Sage von der Mordtat am Neuen Weg erinnert.

Das Adreßbuch von 1824 weist 39 Häuser am Neuen Weg aus, die dicht aneinander als ein- bis zweistöckige Fachwerkhäuser gegenüber der Stadtmauer errichtet worden sind. Am Hang befanden sich terrassenförmig angelegte Gärten. Die Anwohner waren zumeist einfache Leute und diese soziale Struktur blieb über Jahrzehnte bestehen; insgesamt wohnten bis zu 100 Menschen in der Straße.

Vor Einmündung in die Waisenstraße kreuzt der Promenadenweg den Neuen Weg.

Unterhalb der Straße entstanden in den 1940er Jahren Luftschutzstollen, dessen Eingänge heute noch vorhanden sind. Nach 1945 verfiel die Bausubstanz und viele Häuser mußten gesperrt bzw. abgesichert werden. Die letzten drei Häuser – „die drei Wackeren“ genannt – verschwanden 1996. Heute zeigen sich noch verwilderte Gärten und Fundamentreste entlang des Neuen Weges. 2011/2012 wurde die Straße grundlegend saniert.[1]

Personen

  • Das Nordhäuser Original Karl Ebersberg wurde am 25. Juli 1826 im Haus Nr. 911 am Neuen Weg als Sohn des Lohgerbermeister Johann Christian Ebersberg (gest. 1848), der seine Werkstatt am Neuen Weg hatte, und dessen Frau Sophie (gest. um 1857) geboren. 1858 war er eingetragen als Gerbermeister wohnhaft Neuewegstraße 910.

Bilder

Literatur

Einzelnachweise