Neptunbrunnen

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Der Brunnen vor dem Hotel Römischer Kaiser um 1929
Neptun in der Promenade, 2013

Der Neptunbrunnen befindet sich in der Promenade.

Geschichte

Die Figur wurde von dem Bildhauer Ernst Rietschel (1804–1861) als sein Erstlingswerk geschaffen. Der Nordhäuser Brennherr Christian Carl August Bötticher (1759–1824) hatte in seinem Testament vom 3. Juni 1824 500 Reichstaler für den Bau einer Statue zur Wasserkunst gestiftet.

Zitat Der Minister von Einsiedel ließ mich einst rufen und fragte mich, ob ich mir getraue, eine cirka sieben Fuß hohe Figur eines Neptun zu machen. Es sei vom Magistrat von Nordhausen die Bestellung dieser Figur zu einem Brunnen an Lauchhammer ergangen, und er würde sich freuen, wenn ich diese Arbeit bewältigen könnte. Zitat
                    — Ernst Rietschel über die Auftragserteilung (Oppermann 1863, S. 64 ff.)

Rietschel verbrachte fast ein Jahr mit dieser „trostlosen Arbeit“, bei der er grundlegende Erfahrungen mit dem Aufbau einer Statue in Ton sammelte.[1] Die 2,50 m große und 1.400 kg schwere Neptunfigur wurde 1827 in Lauchhammer in der Niederlausitz gegossen. Die Einweihung des Brunnens fand am 2. Juli 1828 auf dem Kornmarkt statt. Ein Zweitguß wurde 1838 in der Remise von Schloß Klein Glienicke in Berlin aufgestellt.

„Der Kornmarkt zu Nordhausen“ mit dem Neptun

Der Neptunbrunnen entwickelte sich auf dem stark frequentierten Platz vor dem Hotel „Römischer Kaiser“ zu einem beliebten Photomotiv und zählt heute zu den bekanntesten Nordhäuser Brunnen. Aufgrund des ansteigenden Verkehrsaufkommens mußte der Brunnen 1935 in die Promenade umgesetzt werden, wo er die Luftangriffe auf Nordhausen 1945 unbeschadet überstand. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Neptunbrunnen mehrfach restauriert, u. a. im Zuge der Umgestaltung der Promenade anläßlich der Landesgartenschau 2004.

Externe Verweise

Einzelnachweise

  1. Bärbel Stephan: Der Rietschel-Gesamtbestand der Dresdner Skulpturensammlung. In: Ernst Rietschel 1804-1861. Deutscher Kunstverlag. S. 303.