Lieutenant von Schill

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Textdaten
Autor:
Titel: Lieutenant von Schill
Untertitel:
aus: Heimatland. Illustrierte Blätter für die Heimatkunde des Kreises Grafschaft Hohenstein, des Eichsfeldes und der angrenzenden Gebiete
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Erscheinungsdatum: 1904 (Nr. 4)
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Quelle: Scan
Kurzbeschreibung: über Ferdinand von Schill in Nordhausen
Digitalisat:
Eintrag in der GND: [1]
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Lieutenant von Schill.


Am Tage der Schlacht von Auerstädt und Jena war der über Eckartsberga sich erhebende Berg von einer preußischen Feldwache von Husaren besetzt, die unter der Führung des Hauptmanns von Brockhausen standen. Drunten in der Ebene wogte die Schlacht, und an den Mienen der Husaren konnte man deutlich wahr nehmen, daß sie nicht zu Gunsten der Ihrigen ausfiel. Als die Flucht der Armee schon allgemein war, wurde die Feldwache immer unruhiger, die Husaren schrieen, fluchten und ritten umher, als wollten sie die Flucht der Ihrigen aufhalten. Besonders machte sich ein finster aussehender Offizier dadurch bemerkbar, daß er wiederholt an den Hauptmann heranritt und gegen den Feind geführt zu werden begehrte. Plötzlich wurde die Feldwache von Französischen Dragoner angegriffen und geworfen. Ein feindlicher Haufe sprengte an den jungen Offizier heran und hieb auf ihn ein, aber der erwiderte Schlag auf Schlag. Die Franzosen riefen ihm zu, sich zu ergeben, er aber hieb um so kräftiger auf sie ein. Da entfiel ihm sein Tschako und Ströme von Blut überzogen sogleich sein Gesicht, denn sein Kopf war dem mörderischen Hieben bloßgestellt. Da, als sein letztes Stündlein gekommen zu sein schien, empfing sein Pferd einen Hieb, es bäumte sich hoch auf, riß und und flog mit dem verwundeten Reiter davon. Zwei Unteroffiziere seines Regiments verbanden ihn und führten ihn nach Nordhausen. Hier wurde er von einem Arzte behandelt, konnte sich aber nicht lange dort aufhalten, sondern floh über Magdeburg nach Colberg. Und wer war der verwundete Offizier? Es war der Lieutenant von Schill, der später den Heldentod in Stralsund starb.