Gipsfabrik Bruno Steuerlein

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Briefkopf „Gipsindustrie Bruno Steuerlein“ Crimderode-Nordhausen um 1932
Schachtofen (2016)

Die Gipsfabrik Bruno Steuerlein lag in Krimderode.

Geschichte

Am Standort der einstigen Gipsmühle stand die „Flehmühle“ oder „Flohmühle“ (siehe auch: Flehmüllers Eiche). Für drei Generationen im 18. Jahrhundert war sie im Besitz der Familie Schroedter. Im 19. Jahrhundert werden die Familie Gosse und ein Herr Hartmann als Besitzer geführt. Das heute noch stehende Wohnhaus wurde ca. 1850 errichtet.

1904 kaufte Carl Bruno Steuerlein die ehemalige Sägemühle, die zu dieser Zeit bereits in eine Gipsmühle umfunktioniert worden war. Die Wasserzufuhr erfolgte über den Mühlgraben. In den 1920er Jahren erlebte der Betrieb seine Blütezeit; aus einer wassergetriebenen Gipsmühle wurde ein größerer Industriebetrieb. Hergestellt wurden u. a. Bau-, Dachdecker-, Stuckateur-, Modell- und Marmorgipse. Es entstanden einzelne Produktions- und Verwaltungsgebäude.

Mit der Verstaatlichung im Jahr 1981 wurde die Fabrik dem VEB Harzer Gipswerke Rottleberode unterstellt. 1988 wurde die Produktion aus wirtschaftlichen Gründen schließlich eingestellt. Die Gipsfabrik verfiel in den folgenden Jahren und wurde 2000 bis auf das Verwaltungsgebäude (erbaut 1948) und den alten Schachtofen, der seitdem unter Denkmalschutz steht, abgerissen. Der Schachtofen wurde in den 1870er Jahren errichtet und hat eine Grundfläche von 3,3 m x 3,3 m. Bis auf eine Höhe von 6,90 m besteht er aus Porphyrwerksteinen. Bei seiner Erbauung stand er frei, erst später wurde er mit dem Mühlengebäude umbaut.

Literatur