Das Kriegswesen der Reichsstadt Nordhausen 1290–1803: Unterschied zwischen den Versionen

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== Vorwort ==
== Vorwort ==
In der vorliegenden Arbeit wird erstmalig versucht, das Kriegswesen der Reichsstadt Nordhausen zusammenfassend darzustellen. Es kam dem Verfasser darauf an, einen Begriff von dem Wesen, dem Sinn und der Eigenart des Nordhäuser Kriegswesens zu gewinnen. Es sollten Entwicklung, Aufbau und Veränderung der Kriegseinrichtungen gezeigt, die Stadtgeschichte von den Kriegseinrichtungen her beleuchtet und die Wirkung der bewaffneten Macht auf die Bündnisse und Verträge dargelegt werden. Daher wurde soweit überhaupt möglich das gesamte Kriegswesen in die Untersuchung mit einbezogen. Es ergab sich daraus Auswahl und Auswertung der Quellen, Anlage und Aufbau der Arbeit:
Der ''zeitliche Rahmen'' der Arbeit vom Ende des dreizehnten Jahrhunderts bis zum Jahre 1803 war durch die geschichtliche Entwicklung Nordhausens gegeben, das in diesem Zeitraum Reichsstadt war. Es blieb die Zeit vor dem Privileg Rudolfs von Habsburg vom 1. November 1290), das im wesentlichen die reichsfreie Stellung Nordhausens begründete, unberücksichtigt, da ausschließlich das von Rat und Bürgerschaft bestimmte Kriegswesen dargestellt werden sollte. Der zeitliche Abschluß der Arbeit war durch das Ende der Reichsfreiheit Nordhausens am 25. Februar 1803 gegeben.
Die ''Gliederung'' der Arbeit geschah nach sachlichen Gesichtspunkten. Sie boten die Möglichkeit, Entwicklung und Wandlung des städtischen Kriegswesens überhaupt vom Mittel-alter bis in die Neuzeit mit aller Deutlichkeit und Klarheit aufzuzeigen. Nordhausen galt als Musterbeispiel, doch wurde vielfach auf die Verhältnisse anderer Städte, im besonderen Mühlhausens in Thüringen, verwiesen. Es ergab sich so eine klare Herausstellung von Eigenartigem und Allgemeinem. Die Arbeit dient damit sowohl der Lokalgeschichtsforschung, als auch der allgemeinen Erforschung des Stadtkriegswesens.
Die Quellen zur vorliegenden Untersuchung sind nur zum geringeren Teil veröffentlicht. Es war daher ein eingehendes unmittelbares Quellenstudium in den Stadtarchiven von Nordhausen und Mühlhausen notwendig. Für die gewährte Unterstützung bei der Forschung in den Archiven sage ich den Herren Stadtarchivaren Dr. F. Stolberg und Dr. E. Brinkmann meinen Dank.
Aus der Arbeit im Stadtarchiv Nordhausen und aus der Notwendigkeit, einen großen Teil der Urkunden durchzusehen, entstand als zweite Arbeit das „Nordhäuser Urkundenbuch II“2). Eine große Anzahl von Urkunden kann daraus als Ergänzung für die Darstellung des Kriegswesens der Stadt Nordhausen dienen.
Zu den wichtigsten Quellen der Arbeit gehören die Nordhäuser Statuten von 1280-1290, 1308, 1350 und 1470 (Qu. Nr. 63), das „Rauhe Buch“ (Qu. Nr. 32), das Inventarium magistrorum telorum (Qu. Nr. 6) und Lessers Historische Nachrichten (Lit. Nr. 46).
Die Beilagen zur Arbeit sind im besonderen als Ergänzung der Darstellung der Wehrverfassung gedacht, in der auch der Schwerpunkt der Arbeit liegt.
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Zum Schluß sei mir gestattet, denen zu danken, die durch Anregung und Förderung die vorliegende Arbeit mit Rat und Tat unterstützt haben. Vor allem schulde ich Dank den Herren Professoren Dr. W. Elze und Dr. R. Holtzmann, den Referenten der Arbeit. Mein weiterer Dank gebührt der Stadtverwaltung von Nordhausen, die durch großzügige Unterstützung die Herausgabe der Arbeit ermöglichte.


== I. Kapitel: Das Befestigungswesen ==
== I. Kapitel: Das Befestigungswesen ==

Version vom 6. Juli 2016, 20:50 Uhr

Das Kriegswesen der Reichsstadt Nordhausen 1290–1803
Reihe Schriften der kriegsgeschichtlichen Abteilung im historischen Seminar der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin
Band-Nr. 25
Autor Georg Kruse ; Otto Kruse jun.
Herausgeber Walter Elze
Verlag Berlin : Junker & Dünnhaupt,
Erscheinungsjahr 1939
Umfang 106 Seiten
Preis 4,80 ℛℳ
Stand: 21. Juni 2016

Das Kriegswesen der Reichsstadt Nordhausen 1290–1803 von Gerhard Meissner erschien 1939 als Heft 25 in der Seminar-Reihe der Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin.

Zitat In umsichtiger Weise schildert Meissner auf Grund der Akten des Nordhäuser Stadtarchivs das Befestigungswesen, die Wehrverfassung und endlich die militärischen Bündnisse und Verträge der Reichsstadt, ohne sich auf die Nordhäuser Verhältnisse zu beschränken. Vor allem das Kriegswesen der benachbarten Reichsstadt Mühlhausen, deren Archiv gleichfalls benutzt wurde, wird ständig zum Vergleich herangezogen. In den Grundlinien ist die Wehrverfassung der Stadt in dem halben Jahrtausend städtischer Reichsfreiheit unverändert geblieben, sie stützte sich vor allem auf die Wehrpflicht der Bürger, wenngleich zunehmend geworbene Söldner neben das Bürgeraufgebot traten. Doch der letzte Abschnitt zeigt, wie sich die politische Stellung der Stadt in dieser Zeit entscheidend änderte. Übertraf im Mittelalter die Stadt die benachbarten Herren an politischem Gewicht oder kam ihnen doch gleich, so daß sie wirkliche Bündnisverträge mit ihnen schließen konnte, so wurden ihr vom späten 15. Jahrhundert ab zuerst von Sachsen, dann von Preußen Schutzverträge aufgezwungen, die die politische Selbständigkeit der Stadt weitgehend beeinträchtigten und sie zu Kriegshilfe für fremde Zwecke verpflichteten. Einige Akten sind anhangsweise abgedruckt. Da der Verfasser mitteilt, daß er neben der Arbeit den 2. Band des Nordhäuser Urkundenbuehs fertiggestellt habe, ist zu hoffen, daß er für dies Urkundenbuch wenigstens die üblichen Grundsätze für die Textgestaltung verwendet, die er in seiner Arbeit nicht zu kennen scheint. Die Texte werden buchstabengetreu abgedruckt. Zitat
                    — Franz Günther in: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde (N.F. Dreiunddreissigster Band (1939), Seite 545-546.
Editionsrichtlinien:
  • Der Text ist vollständig, für Illustrationen siehe Digitalisat.
  • Der Text wurde teilweise Korrektur gelesen und spiegelt somit keinen endgültigen Bearbeitungsstand wider.

Vorwort

In der vorliegenden Arbeit wird erstmalig versucht, das Kriegswesen der Reichsstadt Nordhausen zusammenfassend darzustellen. Es kam dem Verfasser darauf an, einen Begriff von dem Wesen, dem Sinn und der Eigenart des Nordhäuser Kriegswesens zu gewinnen. Es sollten Entwicklung, Aufbau und Veränderung der Kriegseinrichtungen gezeigt, die Stadtgeschichte von den Kriegseinrichtungen her beleuchtet und die Wirkung der bewaffneten Macht auf die Bündnisse und Verträge dargelegt werden. Daher wurde soweit überhaupt möglich das gesamte Kriegswesen in die Untersuchung mit einbezogen. Es ergab sich daraus Auswahl und Auswertung der Quellen, Anlage und Aufbau der Arbeit:

Der zeitliche Rahmen der Arbeit vom Ende des dreizehnten Jahrhunderts bis zum Jahre 1803 war durch die geschichtliche Entwicklung Nordhausens gegeben, das in diesem Zeitraum Reichsstadt war. Es blieb die Zeit vor dem Privileg Rudolfs von Habsburg vom 1. November 1290), das im wesentlichen die reichsfreie Stellung Nordhausens begründete, unberücksichtigt, da ausschließlich das von Rat und Bürgerschaft bestimmte Kriegswesen dargestellt werden sollte. Der zeitliche Abschluß der Arbeit war durch das Ende der Reichsfreiheit Nordhausens am 25. Februar 1803 gegeben.

Die Gliederung der Arbeit geschah nach sachlichen Gesichtspunkten. Sie boten die Möglichkeit, Entwicklung und Wandlung des städtischen Kriegswesens überhaupt vom Mittel-alter bis in die Neuzeit mit aller Deutlichkeit und Klarheit aufzuzeigen. Nordhausen galt als Musterbeispiel, doch wurde vielfach auf die Verhältnisse anderer Städte, im besonderen Mühlhausens in Thüringen, verwiesen. Es ergab sich so eine klare Herausstellung von Eigenartigem und Allgemeinem. Die Arbeit dient damit sowohl der Lokalgeschichtsforschung, als auch der allgemeinen Erforschung des Stadtkriegswesens.

Die Quellen zur vorliegenden Untersuchung sind nur zum geringeren Teil veröffentlicht. Es war daher ein eingehendes unmittelbares Quellenstudium in den Stadtarchiven von Nordhausen und Mühlhausen notwendig. Für die gewährte Unterstützung bei der Forschung in den Archiven sage ich den Herren Stadtarchivaren Dr. F. Stolberg und Dr. E. Brinkmann meinen Dank.

Aus der Arbeit im Stadtarchiv Nordhausen und aus der Notwendigkeit, einen großen Teil der Urkunden durchzusehen, entstand als zweite Arbeit das „Nordhäuser Urkundenbuch II“2). Eine große Anzahl von Urkunden kann daraus als Ergänzung für die Darstellung des Kriegswesens der Stadt Nordhausen dienen.

Zu den wichtigsten Quellen der Arbeit gehören die Nordhäuser Statuten von 1280-1290, 1308, 1350 und 1470 (Qu. Nr. 63), das „Rauhe Buch“ (Qu. Nr. 32), das Inventarium magistrorum telorum (Qu. Nr. 6) und Lessers Historische Nachrichten (Lit. Nr. 46).

Die Beilagen zur Arbeit sind im besonderen als Ergänzung der Darstellung der Wehrverfassung gedacht, in der auch der Schwerpunkt der Arbeit liegt.

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Zum Schluß sei mir gestattet, denen zu danken, die durch Anregung und Förderung die vorliegende Arbeit mit Rat und Tat unterstützt haben. Vor allem schulde ich Dank den Herren Professoren Dr. W. Elze und Dr. R. Holtzmann, den Referenten der Arbeit. Mein weiterer Dank gebührt der Stadtverwaltung von Nordhausen, die durch großzügige Unterstützung die Herausgabe der Arbeit ermöglichte.

I. Kapitel: Das Befestigungswesen

II. Kapitel: Die Wehrverfassung

a) Die Kriegsbehörden

b) Aufbringung und Gliederung der bewaffneten Macht

1. Die Bürgerliche Streitmacht

2. Das Söldnerwesen

III. Kapitel: Die militärischen Bündnisse und Verträge

Schlußwort

Beialgen

Quelle und Literatur

Verzeichnis der gebrauchten Abkürzungen